Beiträge von MetalPirate im Thema „Bewertung und Vergleich von Spielen auf Grundlage des Preis-Leistungs-Verhältnisses“

    Ebenso wenn im ersten Satz steht "XY is a fun game" - liegt das nicht in der Natur der Sache?

    Ähem... Wie sag ich's? ... Wenn ein Spiel sich als "fun game" vermarketet, ist das schon eine Aussage. Unter anderem würde ich vermuten, dass es nicht in die von dir bevorzugte Heavy Euro Richtung gehört. ;)

    Ansonsten: Gerade bei Kickstarter findest du halt alles von professionell bis dilettantisch. Da muss man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.

    Hier also eine generellen mechanischen Schiefstand aufgrund der Ausstattung anzunehmen, erschließt sich mir weiterhin nicht.

    Naja. Für die These "je aufwendiger die Ausstattung (inkl. Minis usw.), desto weniger bietet das Spiel auf mechanischer Ebene" wirst du auch kaum jemanden finden, der das felsenfest so behauptet. Und ein "ich werde sofort skeptisch, wenn eine Kickstarter-Projektseite mir nur viele Miniaturen-Renderings zeigt, aber keine Regeln zum Download anbietet" ist dann schon wieder etwas fundamental anderes, auch wenn es oberflächlich betrachtet in eine durchaus ähnliche Richtung geht.

    Yakosh-Dej : Ich glaube immer noch, dass du aus der thematischen Ecke kommend immer noch überschätzst, wie viel Aufpreis die Heavy Euro Fraktion für Materialupgrades zu zahlen bereit ist, wenn sie diese als sinnlos und überflüssig betrachten. Es kommt auch immer darauf an, was angeboten wird.

    Custom wooden meeples? Gerne, beliebig viel davon. Auch noch bedruckt? ja, super! Aber Minis? Bäh, nein danke, will ich nicht!!! 100 Euros für einen Lacerda? Klar, her damit. Aber 100 Euros mit Miniaturen? Bäh, nur wegen dieser blöden Minis ist das jetzt so teuer!

    In bestimmten Spielegenres zählt Plastik mehr als Holz. In anderen ist's halt umgekehrt. Ohne jede Wertung meinerseits.

    Das macht in meinen Augen keinen wirklichen Sinn, da dies wie oben beschrieben ein Auswahlkriterium ist, dass rein garnichts über die mechanische bzw. spielerische Qualität an sich aussagt ...

    Indirekt schon. Die Zeit, die ein KS-Macher oder Verlagsmitarbeiter braucht, um für schöne Miniaturen zu sorgen (von Design bis Produktionsüberwachung), hat er nicht für andere Dinge und ganz Ähnliches gilt auch für das finanzielle Budget. Hinter dem "wir statten unser Spiel mit Minis aus" steckt auch eine Prioritätensetzung. Eine Prioritätensetzung, die für erklärte Fans der Heavy Euro Schiene normalerweise auf Kosten dessen geht, was einem selbst wichtig ist. Sprich: da kann ich die Meinung von matthias19281 komplett nachvollziehen. (Was wohlgemerkt nicht heißt, dass ich als "toleranter und auch für anderes offene Euro-Spieler" das genauso sehen würde.)

    Ich kann schwer nachvollziehen, dass jemand TFM für ein schlechtes Spiel hält ;) , aber dass jemand wegen Äußerlichkeiten wie "enthält Minis" die nähere Beschäftigung mit irgendetwas ablehnt, das verstehe ich voll und ganz.

    Wenn jemand konsequent nur in Kleinbuchstaben oder ohne Interpunktion schreibt, dann lese ich das nicht. Derjenige gibt sich keine Mühe, von vielen, vielen Lesern, verstanden zu verstanden, also ist er meine Beschäftigung nicht wert. Wenn jemand beim Spielewochenende riecht wie eine Woche nicht geduscht, dann spiele ich möglichst nicht mit demjenigen. Hat's nicht verdient. Und bei der Essen-Vorbereitung klicke ich alles mit dem Tag "cooperative" direkt auf uninteressant und schon ist die Liste deutlich kleiner. Finde ich völlig in Ordnung, solange -- und das ist wichtig! -- ich mir dabei bewusst bin, dass ich dabei auch Sachen ablehne, die theoretisch auch lesenswerte Beiträge, nette Menschen oder gute Spiele sein könnten. Zwischen "das ist schlecht" und "das ist mir aufgrund vorheriger Erfahrungen meine Zeit nicht wert (aber ich bin jederzeit bereit, meine Ansicht zu revidieren)" ist ein riesengroßer Unterschied.

    geschätzt 95% selbst der (Viel)Spieler in der Blase würde a) Immersion in einem Brettspiel anders definieren, und b) solche Schwergewichte nicht als Vergnügen sondern Arbeit empfinden.

    Vergnügen und Arbeit ist bei den (Euro-)Schwergewichten für mich kein Widerspruch. Nicht alles, was im Spielebereich schon nach Optimierungsarbeit in spröder Excel-Spreadsheat-Optik aussieht, brauche ich zum Glücklichkeit auch noch in meiner Freizeit. Aber "denkintensiv" und "Vergnügen" kann auch bei Spielen durchaus zusammenpassen. Das Gegenteil ist auf jeden Fall richtig: MÄDN ist zugleich völlig stupide und absolut spaßbefreit. :D

    Mit der Zuordnung "Vergnügen" hätte ich bei Heavy Euros jedenfalls deutlich weniger Probleme als mit "Immersion". Immersion kann immer nur über ein Thema (bzw. Setting) kommen -- und kein normaler Mensch wird behaupten wollen, dass das die dominierende Stärke der Heavy Euro Richtung wäre... :)


    (BTW: Ist das starke Vorhandensein eines fiktiven Themas samt Miniaturen vielleicht sogar die Erklärung, warum so viele Heavy Euro Fans gewisse Probleme mit dem bald erscheinenden Dinosaurier-Spiel von Mindclash haben? So nach dem Motto: "Thema bäh, Minis sowieso bäh, also muss das Spiel auch bäh sein. Ich will meine gewohnte Spreadsheat-Optik!!!")

    Immersion heißt eintauchen. Genau das bietet Splotter - du tauchst in das Spiel ein durch die wunderbar zusammen gefügten Mechanismen, du vergisst die Welt um dich rum, weil keine Rechenleistung übrig ist um sich damit zu befassen. Es gibt nur dich und das Spiel, du planst, spielst und versuchst das Ding zu deinen Gunsten zu wuppen. DAS ist wahre Immersion für mich, keine langweilige Geschichte eines Dungeon Crawlers, die mich nicht interessiert.

    Moment mal. Redest du wirklich noch vom Spielen als angenehmem Zeitvertreib mit netten Mitspielern oder vom Lösen von partiellen Differenzialgleichungen auf irgendwelchen Mathe-Übungszetteln während des Studiums? Da würde ich Sachen wie volle Konzentration, keine Rechenleistung mehr übrig für andere Dinge oder "versuchen, das Ding zu wuppen" deutlich eher verorten. :D

    Ich bin ja auch deutlich eher bei den Euros, gerne auch schwergewichtig, zuhause als bei Dungeon Crawlern & Co... Nix für ungut... aber dein Schwarz-Weiß-Denken ist schon zu extrem, um da noch wirklich sinnvoll miteinander diskutieren zu können. Wenn dir nur Sachen über BGG-Weight ab 4,0 gefallen: bitteschön, kein Problem, viel Spaß damit. Aber dann versuche bitte wenigstens, den anderen nicht ihre Sachen mies zu machen. Man kann auch als Euro-Spieler die Qualitäten eines thematischen Spiels schätzen. Und dazu gehört dann eben auch, dass einem kein Zacken aus der Krone fällt, wenn man zugibt, dass das meiste aus dieser Ecke optisch mehr Aufforderungscharakter für die meisten Spieler hat als ein FCM oder Roads & Boats.

    in einer nicht überdimensionierten Schachtel

    Häh?! Splotter bietet die volle Bandbreite von "schon zu klein, um Karten zu sleeven, oder Ressourcen in Kartenschachteln zu packen" (FCM) bis "völlig überdimensioniert" (Roads & Boats).


    die größte Immersion von allen Spielen im Hobby

    Satire?


    vergleichsweise bescheidenen Preis

    Ja. Das muss satirisch gemein sein.