In letzter Zeit gespielt:
Beim Kumpel mit dessen Sohn kam es endlich wieder einmal zu einem nahezu perfekten Spieletag. Und der sah so aus:
Fast traditionell starteten wir mit #Orleans samt Erweiterung Handel & Intrige. Okay, jeder der hier halbwegs regelmäßig mitliest weiß, dass
a) Orleans eines meiner absoluten Lieblingsspiele ist und immer sein wird und
b) Orleans ein Aufbaumonster ist
Die Diskussionen darüber, ob man Orleans nun mit allen Ortskarten oder nur mit einer Auswahl an Ortskarten spielen soll, haben wir erst 382mal geführt, können wir aber gerne nochmal tun . Natürlich MIT allen Ortskarten!
Mein Kumpel baut Orleans immer schon auf, damit hier keine Zeit verschwendet wird, das sieht dann so aus:
Wunderbar, oder?
Orleans ist ein recht einfaches Kennerspiel. Man zieht seine Pöppel (natürlich die Deluxe-Version) aus dem Beutel und setzt sie da ein wo die jeweilige Farbe (=Berufsstand) erlaubt ist und führt damit Aktionen aus. Die Möglichkeiten der Aktionen sind übersichtlich. Allerdings sind da noch ca. 50 Ortskarten, die individuelle Aktionen ermöglichen und traumhaft viele Strategiemöglichkeiten eröffnen. Von simplen Siegpunktkarten wie Hafen oder Handelshaus bis zu Ortskarten, die bestimmte Strategien unterstützen oder Rohstoffverwertungsketten ermöglichen ist alles dabei.
Das funktioniert sehr elegant und vermittelt ein sehr befriedigendes Gefühl wenn man es schafft seine Gefolgsleute im Beutel zu "kontrollieren". Andererseits entsteht natürlich auch dieses herrlich emotionale Spielgefühl, wenn man "dem Beutel ausgeliefert" ist weil man unbedingt einen Fischer braucht aber einen Bauern zieht. Die Erweiterung verschafft mit zusätzlichen Orten, Auftragskarten, viel besseren Ereignissen und vor allem dem neuen Board mit den deutlich sinnvolleren Segensreichen Werken ein derart tolles Spielgefühl, dass man mich zu jeder Tages- und Nachtzeit an den Tisch rufen kann wenn Orleans in dieser Konstellation angesagt ist.
Kurz noch zur Partie (es war meine 47. Partie, alle mit 3-5 Personen). Ich hatte mich wieder einmal entschieden die Buchleiste komplett zu ignorieren und mein Heil in Geld, Waren und Aufträgen zu suchen. Absoluter Fokus war auf Mönche, die mir per Ratskeller und Bürgerhaus zu 111 Geld am Ende verhalfen. Dazu noch 3 fette Aufträge und einige Waren. Für meine Strategie benötigte ich 4 Ortskarten. Das reichte für 185 Punkte.
Kumpel S, ein Orleans-Veteran, ließ die Zahnräder wie immer weg und verschaffte sich auf der Buchleiste mit vielen Gelehrten einen riesigen Vorsprung. Die Gelehrten konnte er mittels Schule als Joker einsetzen und sammelte wie blöd Bürgerplättchen ein. Zudem gönnte er sich 7 (!) Ortskarten. Am Ende waren das 184 Punkte
Spieler M kam mit einer Misch-Strategie auf gute 153 Punkte.
Nach gut 2 Stunden sah das ganze dann so aus:
Danach ging es raus in den Garten und wir spielten draußen weiter.
Als 2. Spiel wollte M ein Spiel haben, das er noch nicht kannte. Die Wahl fiel auf #Borabora .
Bora Bora ist für mich bis heute das beste Stefan Feld Spiel. Ich habe aber erst 22 Partien auf den Buckel (alles 3er und 4er). Clever wie hier der übliche Druck auf die Spieler durch die Endwertung verpackt wird. Schafft man bestimmte Dinge nicht (und man schafft niemals alle diese Dinge) bekommt man die jeweils 6 Punkte nicht. Das läppert sich und ist häufig spielentscheidend.
Bora Bora ist ein sehr "enges" Spiel. Man hat ständig das masochistisch-positive Gefühl dieses oder jenes unbedingt mit seinen läppischen 3 Würfeln in den viel zu wenigen 6 Runden schaffen zu müssen. Ich liebe es! Der Würfeleinsetzmechanismus ist genial. Setze deinen Würfel auf eines der 6 Einsetzfelder. Weitere (eigene) Würfel dürfen dazugesetzt werden, allerdings nur wenn die Augenzahl kleiner ist. Das ist genial und fies! Bora Bora liegt mir eigentlich, aber dieses Mal spielten die beiden Gegner einfach besser. V. a. mein Ansinnen, durch Verbreitung auf der Insel fett zu punkten, kassierten meine Gegner in den letzten beiden Runden humorlos ein. Spieler S hielt lange die Mehrheit im Tempel, was ihm 4 Hauptgötter sicherte, die er am Ende dazu nutzte meine Pläne zu zertrümmern. Respekt! Nach 90 Minuten ging ich beim 161(S)-151-132 völlig unter. Klasse war es dennoch.
Das nächste Spiel war ein No-Brainer. #GaiaProject kommt in dieser Runde immer auf den Tisch. Es war meine 397. Partie.
S hat tatsächlich alle ca. 70 Völker die es gibt ausgedruckt samt Regelwerk, so dass die Auswahl der Rassen recht lange dauern kann. Diese Auswahl macht allerdings genauso viel Spaß wie das Spiel selbst. Ich wurde als Startspieler ausgelost und musste nicht überlegen. Nachdem M als letzter in der Reihenfolge noch die Sektoren anders angeordnet hatte, wählte ich die Xenos. Ich hatte riesig Lust endlich mal wieder ein Basis-Volk zu spielen und die Xenos sind von den normalen Völkern mein Favorit.
Da als Endwertungen Gaiaplaneten und Satelliten gezogen wurden, entschied sich S für China, ein Volk, das sehr stark in Gaiaforming ist. M wählte die Trilarians weil mit diesem weißen Volk die Konkurrenz bei den Planetenfarben easy für ihn war. Zudem können die Trilarians mit ihrer Regierungssitz-Eigenschaft ganz einfach andere Planetenfarben kolonisieren, was M gleich in der ersten Runde begann.
Es kam wie es kommen musste. Es war schnell klar, dass ich bei den Endwertungen kein Land sehen würde. Dafür setzte ich auf Technologie und Allianzen, wovon ich 3+1 schaffte. Das Allianzplättchen mit 12 SP konnte ich mit 3 QIC 2x werten. Am Ende war es nach knapp 2 Stunden ein ungefährdeter 181-143 (China)-125 Sieg. Gaia Project ist und bleibt für mich das beste Spiel aller Zeiten. Hierzu habe ich schon (zu) viel im entsprechenden Thread geschrieben.
Wir hatten nicht mehr ganz so viel Zeit, da entschieden wir uns für #Concordia auf der Corsica Karte. Meine 35. Partie.
Natürlich mit Salsa und Fischmarkt.
Meine Güte ist das Spiel schnell vorbei. Wir spielten ca. 1 Stunde und zum Ende hin überschlugen sich die Ereignisse. Ich setzte voll auf Mars und Kolonisten, konnte aber nicht genügend Gebäude platzieren. Zwar hatte ich deutlich mehr Karten gekauft als die anderen beiden, aber mit nicht einmal halb so vielen Gebäuden sind diese Karten nur heiße Siegpunktluft. Wie immer: Concordia ist an Eleganz nicht zu überbieten. Sehr schnelle Züge, herrliche Zwänge und auf einer so kleinen Karte eine enorme Interaktion beim Kampf und die schnelle Errichtung des ersten (billigen) Gebäudes in der jeweiligen Stadt. Concordia ist - wie die anderen drei Spiele vorher - ein Spiel für die Ewigkeit. Ich liebe es!
Damit war dieser wunderbare Spieletag nach gut 9 Stunden schon wieder vorbei.
Gleich am nächsten Tag bei einem befreundeten Pärchen war Istanbul samt Erweiterungen geplant. Wir blieben allerdings bei #DieCrewMissionTiefsee hängen. Die Fortsetzung hatte ich kurz vorher bekommen und wir konnten nicht mehr aufhören. Die Crew fand ich mittel-gut. Die Tiefseevariante ist der Burner! Wir spielten fast gut 2 Stunden Mission 1-20. Die Aufgaben sind variabler, herausfordernder, spannender, eleganter. Einfach toll!
Zwei Tage später war eine Bekannte bei uns, die wir (wieder) zum Spielen gebracht haben. Nachdem sie bei ihrem letzten Besuch bei uns die Quacksalber kennenlernen durfte, blieben wir auch mit ihr beim Tiefseeabenteuer der Crew hängen. Eigentlich wollten wir die Erweiterung von Quacksalber spielen, die Bekannte tappte dann in die übliche "ich will noch eine Mission spielen" Falle und so war es null Uhr am Montagabend und wir hatten nur die Crew gespielt.
Heute Abend geht's weiter. Ein Kumpel kommt vorbei und ich werde ihm - er will immer ein ihm unbekanntes Spiel kennenlernen - Altiplano vorsetzen. Darauf habe ich total Bock - mal sehen wie es zündet (bei ihm und bei mir).