Beiträge von ravn im Thema „Far Away (2020)“

    Danke für die Ausführungen. Ich mit meinen Rollenspiel-Wurzeln habe das Potential des Spiels durchaus erkannt und sehe da potentiell spielenswerte Partien. Braucht allerdings auch eine Spielrunde, die sich darauf einlassen mag und da ist es in der Erstpartie eben duchgefallen. Deshalb erst einmal vertagt bis mal wieder diverse andere und dann für Far Away passendere Spielrunden mögich werden.

    Heute dann eine Erstpartie in entspannter 2er-Runde: Dabei ist Far Away leider gemischt angekommen bis durchgefallen. Werde ich damit wohl oder übel bis nach Corona einmotten und in anderer 2er-Runde dann nochmals auf den Tisch bringen. Weil ich sehe durchaus Potential, aber verstehe ebenso, welche Probleme unsere Tutorial-Spielpartie gezeigt hat und warum das Spiel nicht gut ankam.

    Wir hatten insgesamt 5 vierschiedene Tiere-Spezies im Spiel. Dabei waren drei aggressive Fleischfresser, wobei zwei davon die Grösse 3 bzw. 4 hatten und demtentsprechend eine echte Bedrohung. Dazu noch ein weiterer Fleischfresser, der beorzugt im Rudel jagte und deshalb auch bei der geringen Grösse von 1 eine weitere Bedrohung war. In der Summe waren das recht viele Tier-Spezies-Aktionen, die sich teilweise wie Verwaltungsaufwand anfühlten und zu viel Spielzeit in Anspruch nahmen.

    Die Spielhilfe von f-p-p-m hat zwar geholfen, dabei die Übersicht zu behalten, allerdings mussten wir doch immer wieder auf die Infostreifen schauen, um zu sehen, was diese Tier-Spezies nun jetzt wird machen werden. Das riss einem aus dem eigenen Spielablauf und den Planungen heraus, bei der doch recht einfachen Tutorial-Mission voranzukommen. Eventuell ist die Spielhilfe da Fluch und Segen zugleich, weil diese dazu verleitet, die Tier-Spezies in den Aktionen zu stark zu zerdenken anstatt einmal beim Auftauchen die Verhaltensweise zu klären und dann für den Rest des Spiels so handeln zu lassen.

    Zudem war der Spielablauf arg stark von der Erforschung neuer Landschaften geprägt und was dort für Landschaft gefunden wird und was auf der Landschaft zu finden sein wird, ist eben reiner Zufall. So wirkte der Spielablauf dann auch recht zufällig und wir nicht als die Handelnden, sondern nur die Reagierenden. So war es dann auch so, dass wir uns in eine Situation gespielt hatten, in der wir die Mission nur so ungefähr erfüllen konnten. Das war zwar auf der Missionskarte vorgesehen, fühlte sich aber trotzdem unbefriedigend an.

    Die eigentlichen Besonderheiten des Spiels mit der Einamkeit der zwei Raumfahrer kam bei uns nicht recht durch und die fremde Tierwelt war in der Umsetzung zu aufwändig. Auch wenn das Tutorial etliche weitere Details bewusst ausliess, war die Motivation direkt mit der ersten richtigen Mission weiterzuspielen, nicht gegeben. Im Direktvergleich wurde Robinson Crusoe genannt, das mehr Spielwert bietet und greifbarere Herausforderungen. Far Away war eher Tierverwaltung und Zufallsereignisse. Kann ich so zustimmen, auch wenn ich die Hoffnung habe, dass es in anderer Runde besser zündet.

    Allerdings hat Far Away durch die Zufallselemente das Potential, eine eher langweilige und langatmige Tutorial-Partie zu werden, die eigentlich nur die Grundmechanismen des Spiels beibringen möchte. Eventuell sollte man die Tier-Spezies auf maximal zwei Höhlenbewohner und zwei Herumstreuner begrenzen, damit die Tieraktionen nicht zu viel Raum einnehmen. Schade.

    Ich habe inzwischen aufgegeben, wirklich alles Spielmaterial vorsortiert wieder in der Spieleschachtel unterzubringen. Das passt zwar irgendwie, nur dann geht die Vorsortierung komplett verloren. Habe deshalb die Kreaturen nach Typ in GMT-Trays gepackt und brauche somit zwei dieser Trays. Klar könnte ich die auch alle in ein Tray quetschen, wie bei BGG zu sehen, weil zwei Typen pro Fach. Nur dann kann ich die kaum noch aus dem Fach knippeln und selbst ein Tray passt bei mir nicht wirklich gut in die Spieleschachtel zusammen mit dem Restmaterial - da wird der Deckel arg hochgedrückt.

    Da ich die Trays dann eh ausserhalb der Spieleschachtel lagern muss, kann ich mir auch direkt zwei Trays gönnen und habe darin noch Platz für die Schaden- und Einsamkeitsmarker sowie die Schadenspunkte in gelb und rot.

    Ich hoffe dann mal auf die Erweiterung, so dass ich das gesamte Material dann auf zwei Schachteln verteilen kann. Bis dahin muss ich mir nur merken, dass das Spiel eben nicht nur aus der Spieleschachtel besteht. Gibt schlimmeres.

    Ersteindruck:

    Whow, das Spiel könnte glatt von GMT sein. Dicker und schwerer Umkarton. Bis oben mit Stanzrahmen und Kartenpacks und Würfelchen gefüllt. Massig viele Zippbeutel dabei. Die Pappcounter sind gut gestanzt und auch die Spielübersichten sind wirklich dicke Pappe. Viel Material fürs schmale Geld von gerade mal 35 Euro. Heutzutage schon eine Seltenheit, dass ein Importspiel mal nicht 50+ Euro kostet.

    Macht alles einen hochwertigen Materialeindruck, wenn auch die Grafiken eher schematisch und sehr minimalistisch gehalten sind. Das Coverbild ist im Spiel schon das optisch aufregendste dabei. Somit müssen die Bilder zum Spiel im Kopf der Mitspieler entstehen - da wird wenig vorgegeben. Eben speziell, muss man mögen.

    Die Pappcounter sind so dick, dass ich meinen ursprünglichen Plan, die Spieler-Token in durchsichtige Hartplastik-Standfüsse stellen zu wollen, wohl aufgeben muss. Das passt nicht, wie an einer Stanzrahmen-Ecke probiert. Mal sehen, ob ich noch flexiblere Standfüsse in meinem Ersatzteilfundus finde. Ansonsten wäre auch eine Idee, Klarsichtaufkleber auszudrucken und die auf Holzmarker zu kleben. Weil diese Spieler-Token werden dauernd bewegt und da wären greifbarere Alternativen zu den Pappcounter besser. Mal sehen ...

    Bisher zwei Daumen hoch.

    f-p-p-m : Danke für die Spielempfehlung und die vermittelten Eindrücke. Endlich mal wieder ein kooperatives SF-Spiel mit unverbraucht neuen Mechanismen und den nötigen Ecken und Kanten, um besonders zu sein und aus der Masse an übersehenen Neuheiten herauszuragen. Mein Exemplar sollte morgen ankommen nach Bestellung bei Magierspiele. Bin auf die Erstpartie gespannt.

    Kannst Du von Deinem "Creature Almanac" eine Version anbieten, bei denen die einzelnen Tiere etwas Abstand zueinander haben? Also eine Leerzeile zwischen jedem Tier, so dass 10 statt 11 auf einer A4-Seite passen. Das könnte die Lesbarkeit und Übersichtlichkeit etwas verbessern. Wobei eh die Frage ist, ob der Amanac auf Pappe ausgedruckt und dann in Streifen auseinandergeschnitten nicht die bessere Option ist. Weil es sind ja eh nur ein Bruchteil der Tiere im Spiel und dementsprechend könnte man die einzelnen Pappstreifen zu den vorhandenen Tieren dann raussuchen und neben der Tierauslage auslegen, um dort auf einen Blick nachzulesen, wie sich diese Tiere verhalten werden.

    Ansonsten Tipps zur Aufbewahrung und Sortierung für die Spieleschachtel und aufgebaut aufm Tisch? GMT-Countertrays könnten da eventuell helfen, den Überblick zu behalten.

    Die Astronauten-Spielermarker werde ich wohl in durchsichtige Standfüsse stellen, damit optischer klarer wird, wer sich wo aufhält und man den Counter einfacher greifen und bewegen kann als "Standfigur" anstatt flach liegenden Marker. Sonstige Tipps, wie man das Spielmaterial auch ohne 3D-Drucker ein wenig pimpen kann, da wo es dem Spiel gut tun würde?