Beiträge von watterson337 im Thema „🕹🎲 Teburu & Bad Karmas - Ich kann das alles nicht mehr ... - KEINE AHNUNG ABER DAVON VIEL [YouTube/Instagram]“

    Ron Das musst du mir doch gar nicht erklären, und dich auch nicht rechtfertigen. Nur sind die Kritikpunkte für das eigentliche Spiel eben zu relativieren, auf nicht mehr und nicht weniger wollte ich EcHo hinweisen. Ich weiß ja nicht, ob er/sie das Spiel kennt oder womöglich drüber nachdenkt, es vielleicht auf dem Sekundärmarkt zu erwerben.

    Ich schaue die Videos gerne, auch wenn ich nicht immer einer Meinung bin. Gerade auch die Vergleiche mit anderen Spielen hilft mir das ganze einzuordnen. Die Kritik wird ja auch gut dargelegt - ich kann für MICH entscheiden, ob ich die Punkte auch so sehe, bzw. wie ich diese gewichte.

    Das Problem mit der BGG-Wertung ist ja auch wieder gut ersichtlich AT:O ist ein richtig gutes Spiel für eine ganz spezifische Zielgruppe.

    Wobei man aber schon auch sagen muss, dass viele der Kritikpunkte so nicht zutreffen. Der Ersteindruck gibt kein gutes Bild vom eigentlichen Spiel:

    - Die Karte wird nicht nur willkürlich bereist. (Edit: Übrigens habe ich direkt am Anfang der Kampagne ein konkretes Ziel für eine Art Nebenquest bekommen, ich hatte nur leider nicht verstanden, dass und wie ich tatsächlich aktiv danach suchen kann.)

    - Anders als es im Video rüberkommt, machen Kämpfe nicht nur einen Bruchteil, sondern etwa die Hälfte der Spielzeit aus.

    - Meine Erfahrung ist bisher, dass die Traits genug Veränderungen rein bringen, dass es nicht einfach nur immer dieselben Kämpfe sind. Das Startterrain varriiert (meistens) nur marginal, gewinnt aber erst auf höheren Levels an Bedeutung, und die Labyrinth Tiles legen die entsprechenden Monster jedes Mal anders. Der Pool an Monsterkarten bleibt zwar gleich, aber dadurch dass man nicht jedesmal sämtliche AI/BP II und III Karten zieht, ist auch hier etwas Varianz gegeben.

    Fünfzehn mal kämpft man auch gar nicht gegen dasselbe Monster, keine Ahnung wo diese Idee herkam, so viele Kämpfe sind es ja auf der Timeline insgesamt maximal (keine Ahnung ob man die überhaupt zwingend alle spielt, weil man die Kampagne ja schon vor dem letzten Tag beenden kann). Die Vermutung, dass die Wiederholung der Kämpfe das Spiel eintönig machen, halte ich für pessimistische Spekulation.

    - Knockdown ist ebenfalls kein großes Problem, da es anders als im Video gesagt keine 2 Züge kostet. (Außerdem gibt es auch Gear und Fähigkeiten um das möglichst zu vermeiden.)

    - Auf was genau die Kritik am Heldenzug beruht, bleibt offen. Keine Ahnung, was an Laufen und Angreifen verkehrt sein soll (oder was denn "zeitgemäßer" wäre). Es gibt ja durchaus genügend weitere Abilities der Argonauten bzw. durch Gear oder Argo Abilities.

    - Den Verwaltungsaufwand auf Papier finde ich auch nervig, aber mit der App geht das deutlich bequemer und schneller.

    Von daher ist das Video für jemanden, der das Spiel noch nicht kennt, vor allem in einem Punkt tatsächlich hilfreich: Als Warnung, dass ein hoher Zeitaufwand nötig ist.

    Um die Mechanismen aber treffend beurteilen zu können, müsste man zumindest bis über die Einarbeitungsphase hinaus spielen. Das Video ist in meinen Augen deshalb keine Rezension im eigentlichen Sinn, sondern ein Ersteindruck mit Ergebnis "wegen zu hoher Einstiegshürde abgebrochen". Das sagt über die Qualität von ATO erst mal noch gar nichts aus, da ja nur ein Bruchteil des Spiels erlebt wurde, der dazu noch durchs viele Regeln lesen stark getrübt wurde.

    Darum heißt das Video ja auch:“Ersteindruck und abgetischt“

    Genau das scheint mir leider unterzugehen. War kein Beitrag zum Video direkt, sondern eine Antwort auf einen Post.

    Bislang hat mich ja nix hier im Forum aus der Reserve gelockt und ich hab immer nur den Marktplatz genutzt, aber AT:O hat mir damals alles versprochen, was ich mir von einem story-basierten Spiel wünschen würde und auf die, damals als durchaus ziemlich unrealistische Chance hin, dass sie tatsächlich all diese Dinge liefern und Versprechen einlösen können, hab ich es gebacked. Nun ist es da und hat sowohl meinen großen Bruder als auch mich absolut begeistert.

    Was ich spannend finde, ist, dass man eigentlich in all diesen Diskussionen kaum einen Angriff auf das Spieldesign oder die Qualität der Inhalte sieht, sondern mir scheint es tatsächlich primär mit einer falschen Erwartungshaltung oder einfach inkompatiblen Präferenzen zusammenzuhängen, wenn jemandem das Spiel nicht gefallen hat.

    Insofern finde ich tatsächlich das Fazit von Ron etwas unfair, denn das, was dir an dem Spiel nicht gefallen hat, ist in meinen Augen die Einlösung genau dessen, was damals im Kickstarter versprochen wurde. Dass das eine hohe Einarbeitungshürde haben wird, war absolut zu erwarten, ebenso wie die Storypassagen und mAn auch die Quote von Kämpfen zu anderen Aktivitäten - sie liegt auch bei uns nach etwa ~25h bei ziemlich genau 50% und das empfinden wir als optimal. Wer da den Quick Action Mode vermisst oder von der Storyentwicklung/Exploration/Basebuilding gelangweilt ist, der ist wohl einfach nicht die richtige Zielgruppe, das ist aber nicht die 'Schuld' des Spiels, und ich denke durchaus, das eine etwas gründlichere Recherche das vorab bereits hätte zutage fördern können. Nur um das ganz deutlich zu sagen: Ich selbst backe häufig Spiele nach ziemlich willkürlichen Kriterien und ohne viel Ahnung und bin dann teilweise ziemlich enttäuscht, wenn es überhaupt nicht das ist, was ich mir gewünscht hätte, aber ich weiß auch, dass das an meiner mangelnden Vorbereitung lag, dann verkauf ich es halt wieder und alles ist gut.

    Und als abschließende Anmerkung zur Bewertungsskala, die natürlich immer sehr subjektiv und schwierig ist, möchte ich noch einwerfen, dass man die Qualität eines Spieldesigns auch durchaus vom subjektiven eigenen Spielspaß trennen kann - für mich ist zum Beispiel Brass Birmingham eine 10 von 10 was das Design angeht, mir fällt da wirklich nichts ein, was ich anders oder besser machen würde. Trotzdem habe ich das Spiel verkauft, weil es -mir persönlich- einfach keinen Spaß gemacht hat. Ich könnte aber ein ziemlich begeistertes Review dazu schreiben, da ich mich am Design absolut erfreuen kann. Leider fokussieren in meinen Augen viele Content Creator zu sehr den subjektiven Spielspaß bzw. bewerten stark aus ihren persönlichen Präferenzen heraus, und das macht es dann schwieriger, einen Mehrwert daraus zu ziehen, wenn man diese nicht teilt.

    -X

    Um die Mechanismen aber treffend beurteilen zu können, müsste man zumindest bis über die Einarbeitungsphase hinaus spielen. Das Video ist in meinen Augen deshalb keine Rezension im eigentlichen Sinn, sondern ein Ersteindruck mit Ergebnis "wegen zu hoher Einstiegshürde abgebrochen". Das sagt über die Qualität von ATO erst mal noch gar nichts aus, da ja nur ein Bruchteil des Spiels erlebt wurde, der dazu noch durchs viele Regeln lesen stark getrübt wurde.

    Z0r0aster würde ich zustimmen: Zu dem Verhältnis zwischen Kämpfen und Lesen wusste man, meiner Erinnerung nach, nicht viel. Man wusste, dass das Spiel lang ist.

    War die Angabe im Vorfeld nicht ca. 50% Kämpfe und 50% Siedlung/Erkundung/Story? Darauf war ich eingestellt. Wenn ich meine Spielzeit bisher anschaue, kommt das so hin.

    Ich habe es ja schon im ATO Thread geschrieben: Ich glaube dass sich die meiste Kritik durch mehr Spielzeit relativiert hätte. Mir scheint Ron war deutlich langsamer beim Einstieg als ich. Ich kann das völlig nachvollziehen, dass er das Spiel dann "vorzeitig" abbricht, weil ständig nachschlagen und Regeln suchen & lernen müssen macht keinen Spaß. Nicht jeder kann oder will so viel Zeit reinstecken, bis er ein Spiel flüssig spielen kann, und das darf man dann schon auch kritisieren, finde ich. Ich sage aber auch klar, dass dieser "Ersteindruck" (von 14 Stunden :lachwein: ) dem Spiel nicht gerecht wird.