Micha : Selbstverständlich gibt es bei Übersetzungsfehlern die ganz offensichtlichen Böcke, die man direkt beim Lesen schon selbst korrigieren kann. Aber das ist ja noch längst nicht alles, was bei schlechten Übersetzungen droht. Wenn ich mich recht erinnere, war bei The Gallerist teils auch die Reihenfolge von manchen Aktionen in deutscher Regel falsch. Oder war's "nur" zwischen Spielerhilfe und Spielregel unterschiedlich? Egal: Ich erinnere mich: da war was. Und man kennt ja Lacerda: wenige Aktionen im Spiel, aber jeder Zug besteht gerne mal aus 5+ Einzelschritten, die in der korrekten Reihenfolge abgearbeitet werden müssen. Bei sowas ist es meiner Meinung nach nicht immer offensichtlich, welche Interpretation richtig ist, wenn da Widersprüche bzgl. der Reihenfolge auftauchen. In den ersten Spielen macht man das doch ohne ganz tiefes Verständnis erstmal stumpf nach Checkliste. Da geht's um so Kleinigkeiten wie "kann ich das Geld, das ich in einem Teilschritt erhalte, später in einem anderen Teilschritt schon ausgeben?" Reihenfolgen können wichtig werden, auf wenn's in vielen Fällen egal ist.
Aber ich lasse dir gerne deine Selbsteinschätzung, dass du bei Regeln der Lacerda-Klasse direkt beim Lesen in allen Fällen schon erkennst, dass etwas anders gemeint sein muss. Schätze dich glücklich damit. Das ist bewundernswert. Bei den meisten anderen Menschen ist es so, dass sie bei komplexen Expertenspiel-Regeln erstmal davon ausgehen (bzw. davon ausgehen müssen), dass das, was da geschrieben steht, so auch stimmt. Bei Lacerda & Co will ich persönlich nicht noch mit Regelinterpretation herumkämpfen -- und wenn du oben schreibst "musste zwar mit Blick auf die engl. Anleitung bestätigt werden", dann räumst du ja auch selbst ein, dass es für dich Zusatzaufwand bedeutet hat. Den spare ich mir bei Expertenspielen lieber direkt.