Mein Exemplar kam am 23.3.21 an.
Erste Partie zu zweit ist gespielt. 117:223. Katastrophal. Interessantes Spiel.
Ersteindruck:
Recht kurze, gut geschriebene Regel. Extra-Regel für das Solospiel. Genaues Lesen und Lernen der Begriffe ist aber schon angesagt. Eine Karte auslegen ist nicht dasselbe wie eine Karte platzieren.
Spielmechanisch einfach. Man hat, wenn man dran ist, sich nur zwischen zwei möglichen Aktionen zu entscheiden. Die eine Aktion zielt darauf ab, die Zusammensetzung der eigenen Handkarten zu verändern. Die andere Aktion lässt die Handkarten unverändert, verbessert aber den Kartendurchsatz.
Thematisches Spiel? Kommt darauf an, wie man das sieht. Spielmechanisch gesehen ist das Thema egal, von den Büchern braucht man nicht mal etwas gehört zu haben. Hat man aber wenigstens einen Band mal gelesen, kann man mit so manchem der Charaktere mehr anfangen.
Kleines Beispiel:
Spielmechanisch gesehen ist die Fitchner-Karte am Spielende 10 SP mehr wert, wenn man zusätzlich auch die Sevro-Karte auf der Hand hat. Warum das so ist, ist spielmechanisch ohne Belang. Hat man aber den ersten Band gelesen, verbindet man mit beiden Charakteren Bilder im Kopf und weiß, dass Sevro der Sohn von Fitchner ist.
Das muss man für das Spiel an sich nicht wissen, das Spiel macht aber mehr Spaß, wenn man die Bezüge zwischen den Charakteren nicht in bloßen Punktwerten sieht, sondern auch verstehen kann, warum die Bezüge sind, wie sie sind.
Ansonsten: Bauchspieler sind nicht die Zielgruppe. Das muss man ganz klar so sagen. Man muss also ernsthaft umstellen auf: Ich wollte doch immer schon mal optimieren.
Sehr nützlich ist es, wenn man die Karten kennt. Nützlich auch, wenn man Wahrscheinlichkeiten in die Überlegungen einbezieht. Da hatte ich nicht das beste Händchen, obwohl ich es doch besser wissen musste, schließlich habe ich für meine Frau alle 112 Charakterkarten übersetzt.
Ich hatte mich bei meinen Handkarten auf eine Kombination konzentriert, bei der ich unbedingt eine Karte der Blauen haben musste. Nicht hinreichend bedacht hatte ich aber, dass es nur sieben davon gibt. Aufgetaucht sind in unserer Partie nur zwei davon und an beide kam ich nicht dran.
Man hat am Anfang fünf Charakterkarten, acht liegen aus. Der Kartenstapel besteht daher bei zwei Spielern aus 94 Karten. Obwohl ich ziemlich häufig vom Stapel gezogen habe, führt das nicht dazu, dass man alle Karten sieht. Die Regel, dass man mit dem Kartenstapel nicht mehr interagieren kann, wenn er aufgebraucht ist, kam bei uns also gar nicht zur Wirkung. Das dürfte bei mehr Spielern anders sein können.
Es macht aus meiner ersten Sicht bei zwei Spielern wenig Sinn, auf bestimmte Karten zu spielen, wenn diese vergleichsweise selten sind. Braucht man eine bestimmte Farbe, geht das ja noch, wenn ich aber eine Karte mit bestimmten Namen brauche, wird es ganz schwierig. Natürlich gibt es in den Karten Manipulationsmöglichkeiten: So gibt es Karten, die es erlauben, ihnen eine andere Farbe am Spielende zu geben zusätzlich zu der grauen, die sie schon haben. Es gibt auch Karten, mit denen man in der Schlusswertung so umgehen kann, als hätten sie den Namen einer anderen Karte. Das alles muss man dann aber erstmal verinnerlichen. Und man muss es sinnvoll kombinieren.
Ich denke, man muss zwar optimieren, braucht aber deutlich mehr Flexibilität bei der Zusammenstellung einer möglichst punktebringenden Kartenhand, als ich sie an den Tag gelegt habe.
Bei der Schlusswertung gibt es nicht nur Punkte für die Kartenhand. Es gibt auch noch Punkte für Helium (3 pro Helium), Fortschritt auf der Flottenleiste (max. 43), Einfluss beim Institut (max. 40), den Herrschafts-Marker (10).
Minuspunkte gibt es auch, so etwa 10 je Karte, die man über 7 Handkarten hinaus am Ende hat. Auch die Kartenhand bringt nicht nur Pluspunkte bei passender Kombination, es kann auch ordentlich Minuspunkte geben, wenn z.B. eine Karte einen gewünschten Begleiter nicht hat, oder einen nicht gewünschten Begleiter hat (das können durchaus 25 Minuspunkte bei einer Karte sein).
Zufall im Spiel: Klar, jede Menge. Schließlich ist es ein Kartenspiel, bei dem Karten vom verdeckten Stapel gezogen werden und jedenfalls bei zwei Spielern längst nicht alle Karten überhaupt auftauchen.
Fazit: Das geht doch sicher besser. Also heute nächste Partie.