Beiträge von Sepiroth im Thema „Welches Spiel auch in x Jahren noch?“

    Aber da verkaufen uns Leute in ihren Top-Ten das "Überspiel" und sind dann am Ende Gefangener ihres Hobbies und können das gar nicht mehr spielen, weil ihre Klientel nach Neuheiten schreit? Dann verdienen diese Leute mein Mitleid.

    Ich befürchte tatsächlich eher, dass es so ist. Zumindest wenn man eine gewisse Größe erreicht.

    Hmm - das normale Volk? Solche Videos haben immer noch besser Clickzahlen wie der ganze geile neue Scheiß.

    Tatsächlich? Bei den genannten beiden Spielen ist das aber nicht der Fall, zumindest was den Spieleblog angeht. Wir reden da von Klickzahlen unter der 1000er-Grenze. Natürlich kann man sich da entsprechende "Klassik"-Formate ausdenken. Aber als reine Rezension gewinnt einfach erst einmal der Schnellste. Und das "normale Volk" sucht sicher keine Spielerezensionsvideos auf Youtube. Die kriegst Du eher mit Deinen Zeitungsberichten.

    Aber wie gesagt: bei diesen Top-Ten-Listen und Jubel-Arien zum Jahresende in den Top-Ten-Listen kann ich nur verwundert den Kopf schütteln und weiß bereits heute, dass viele der Platz 1-10 Plätze der entsprechenden "Rezensenten" danach mit großer Wahrscheinlichkeit im Schrank verschwinden und höchstens in 10 Jahren mal beim Umräumen aus Nostalgiegründen auf den Tisch gelegt werden, um dann festzustellen, dass die Erinnerung besser war als das Spiel...

    Sei aber auch ehrlich: Wer schaut heute noch ein Video zu Carcassonne oder Alhambra an bzw. liest einen Artikel (Rezension) dazu. Ich denke also, dass der Grund nicht das Spiel ist, sondern die Tätigkeit als Rezensent. DIe SdJ-Jury spielt auch pro Jahr etwa 200-300 Spiele. Wie soll da noch etwas anderes auf dem Tisch landen?

    Die meisten Vielspieler dürften aber ihre Favoriten haben, die sie immer wieder spielen. Das ändert sich über die Jahre und ein Alhambra, das wir 2003 fast jede Woche gespielt haben, ist halt jetzt verdrängt worden. Wer hat nicht Stunden in Hero Quest versenkt und heute ist es eben nicht mehr das Maß aller Dinge im Ameritrash-Bereich. So ändert sich halt auch der Geschmack und die Spiele entwickeln sich ja auch weiter. Durch die schiere Masse an Neuerscheinungen ist es vielleicht ein wenig schnellebiger geworden. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass es bei jedem den ein oder anderen Dauerbrenner gibt.

    Ich sehe diese ganzen Euros auch eher in der Kategorie 2-3 Mal Spaß. Zu austauschbar und geringer langfristiger Wiederspielreiz.

    So würde ich das nicht sehen. Die guten davon halten sicher mindestens 30-50 Partien aus. Ich bin bei Crystal Palace und Bonfire zum Beispiel auf dem Weg dahin und habe die bei Puerto Rico längst erreicht. Bei den beiden erstgenannten weiß ich nur einfach nicht, ob dann die möglichen Wege ergründet sind und ich bspw. 30 Partien Wasserkraft anschließen lasse. Vielleicht überdauern sie aber auch länger, aber für mich persönlich sind Euros eben irgendwann bis zu (meinem persönliche empfundenen) Maß durchdrungen und dann kommt ein anderes. Hallertau zum Beispiel hat diesen Punkt bei mir deutlich früher erreicht. Aber 2-3 Mal finde ich wie Huutini auch nicht fair den Spielen gegenüber. Denn das würde ich für mich auch über Zombicide sagen.

    Huutini Liste besteht z. B. Für mich aus Spielen, die er in 5 Jahren nicht mehr anschauen wird. Das unterstelle ich einfach mal ganz frech.

    Ich wäre da ganz bei dir. Das ist vielleicht auch gerade ein Problem bei Euros. Auch richtig gute Euros sind irgendwann zu sehr "durchgespielt", um sie 3+ mal im Jahr auf den Tisch zu bringen. Ich finde bspw. Puerto Rico immer noch sehr gut, aber so oft wird es nicht mehr gespielt werden im Jahr. Auch wenn Euros meistens nicht mehr durchdrungen werden, ist der Durchsatz hier im Vielspielerbereich wohl am größten, weshalb ich derzeit keine Prognose abgeben kann.