Beiträge von Sankt Peter im Thema „Welches Spiel auch in x Jahren noch?“

    1. Deutest du ja damit an, dass man nur Spiele bejubeln dürfte, die man über Jahre und Jahrzehnte beständig gespielt hat. Aber auf welcher Basis machst du das zur Bedingung?

    Und 2. wie soll man denn im laufenden Spielejahr bewerten, wie langfristig einen ein Spiel fesselt?

    ???

    Aber: Ich mache dir einen konstruktiven Vorschlag: Starte doch den "Unknowns-Preis" und bewerte darin das beste Spiel des Jahrgangs von vor 5 Jahren. Also jetzt zu 2020 noch schnell das beste Spiel 2015.

    Gibt es schon indirekt

    Aber das Phänomen ist auch weder neu noch ungewöhnlich. Ich bin kein Spielerezensent aber Filmrezensent, und da ist es doch das Gleiche: Wir Filmblogger und -rezensenten hauen am Jahresende unsere begeisterten Bestenlisten raus, lassen unsere emotionalen Highlights nochmal aufleben, und zum Jahreswechsel wird dann die Festplatte formatiert und man beginnt von vorne. Die Filme aus dem Vorjahr gelten dann höchstens noch als Vergleichsreferenz.

    Genau das meine ich.

    Aber macht das jetzt den Film schlechter?

    Es macht in meinen Augen zumindest den Rezensenten unglaubwürdiger/ oberflächlicher.

    Sei aber auch ehrlich: Wer schaut heute noch ein Video zu Carcassonne oder Alhambra an bzw. liest einen Artikel (Rezension) dazu. Ich denke also, dass der Grund nicht das Spiel ist, sondern die Tätigkeit als Rezensent.

    Geschenkt. Das ist klar. Aber da verkaufen uns Leute in ihren Top-Ten das "Überspiel" und sind dann am Ende Gefangener ihres Hobbies und können das gar nicht mehr spielen, weil ihre Klientel nach Neuheiten schreit? Dann verdienen diese Leute mein Mitleid.

    DIe SdJ-Jury spielt auch pro Jahr etwa 200-300 Spiele. Wie soll da noch etwas anderes auf dem Tisch landen?

    Das ist klar. Aber hier empfinde ich auch kein Hochjubeln - unabhängig davon, dass die nominierten und prämierten Spiele mich meist nicht interessieren.

    Das ändert sich über die Jahre und ein Alhambra, das wir 2003 fast jede Woche gespielt haben, ist halt jetzt verdrängt worden. Wer hat nicht Stunden in Hero Quest versenkt und heute ist es eben nicht mehr das Maß aller Dinge im Ameritrash-Bereich.

    Auch das stellt niemand in Frage. Es geht nicht um das EINE Spiel, das man bis zu seinem Lebensende spielt. Jeder entwickelt sich weiter und auch die Spiele werden unter Umständen besser.


    Es gibt aber auch Spieler, die ihr Lebensspiel gefunden haben.

    Aber ich bin fest davon überzeugt, dass es bei jedem den ein oder anderen Dauerbrenner gibt.

    Das ist wahrscheinlich so, sonst wäre meine Eingangsfrage ja sinnlos.


    Wie bereits ergänzt ist der Stein des Anstoßes bei mir, dass Spiele von absichtlich oder unabsichtlich "Werbetreibenden" in den sozialen Medien hochgejubelt werden (aus anscheinend diversen Gründen), die aber innerhalb weniger Monate dann in der Versenkung (aka Schrank) verschwinden. Wir hatten glaube ich schon solche Threads: Was von den Essen-Neuheiten 2018 spielst Du heute noch regelmäßig. Da sieht es dann schon zum Teil sehr mau aus.


    Mich überrascht auch nicht, wenn Leute 18XX oder ASL oder ähnliches nennen. Ähnlich? Ja, weil es Spielsysteme sind, die mit neuem Content Abwechslung bieten. In diese Spiele kann man eintauchen. Ein typisches Euro erhält eventuell noch 1-2 Erweiterungen damit sein Lebenszyklus marginal verlängert wird und dann ist es durch. Heutzutage ist ja der neue Trend, dass man nun Neuauflagen zu irgendwelchen Geburtstagen rausbringt. 20 Jahre das, 25 Jahre dies, ...

    Danke für das rege Feedback (wenn auch zum Teil am Ausgangspost vorbei).


    Zum Jahresende bin ich immer wieder aufs Neue verwundert, wenn die ganzen Youtuber, Blogger und sonstige Rezensenten Ihre Top-Irgendwas vorstellen. Schwärmen, sabbern und sich kaum noch einbekommen was für geile Spiele das alles sind in ihren Top Ten. 202X Seltsam ist, dass man im Regelfall danach so gut wie nie/ sehr selten wieder etwas von diesen Spielen von diesen "Rezensenten" hört. Wenn sie doch aber so kongenial sind warum werden sie dann nicht mehr gespielt?


    Das finde ich halt schon irgendwie seltsam. Wirkt ja beinahe wie gekaufte Werbung oder der Zwang nach mehr Klicks und diese bekomme ich halt nicht mit der Vorstellung alter und wirklich guter Spiele. Vielleicht können gute Dinge aber heute auch einfach nicht mehr so lange begeistern?


    Hier wurden zum Teil uralte Kartenspiele genannt: Skat, Doppelkopf. Diese scheinen immer noch zu begeistern. Dafür gibt es sicherlich viel Gründe.


    Ich glaube einfach nicht, dass die Jubelianer in 1-2 Jahren noch ein so hochgelobtes Wasserkraft oder was auch immer spielen werden. Der Beurteilungsmaßstab scheint verrutscht zu sein. Sind das letztendlich nicht eher alles mittelmäßige Spiele, da sie nicht über mehrere Jahre begeistern und bespielt werden?


    Klar, ich sortiere (nach meiner Einschätzung) Mittelmaß und leicht überdurchschnittlich rigoros aus. Warum sollte ich das auch alles behalten, wenn die Chance es noch einmal zu spielen gegen 0 tendiert. Ich muss ja keinen Schrank/ Zimmer/ Haus/ Ort füllen.


    Aber wie gesagt: bei diesen Top-Ten-Listen und Jubel-Arien zum Jahresende in den Top-Ten-Listen kann ich nur verwundert den Kopf schütteln und weiß bereits heute, dass viele der Platz 1-10 Plätze der entsprechenden "Rezensenten" danach mit großer Wahrscheinlichkeit im Schrank verschwinden und höchstens in 10 Jahren mal beim Umräumen aus Nostalgiegründen auf den Tisch gelegt werden, um dann festzustellen, dass die Erinnerung besser war als das Spiel...

    Huutini Liste besteht z. B. Für mich aus Spielen, die er in 5 Jahren nicht mehr anschauen wird. Das unterstelle ich einfach mal ganz frech.

    Ich wäre da ganz bei dir. Das ist vielleicht auch gerade ein Problem bei Euros. Auch richtig gute Euros sind irgendwann zu sehr "durchgespielt", um sie 3+ mal im Jahr auf den Tisch zu bringen. Ich finde bspw. Puerto Rico immer noch sehr gut, aber so oft wird es nicht mehr gespielt werden im Jahr. Auch wenn Euros meistens nicht mehr durchdrungen werden, ist der Durchsatz hier im Vielspielerbereich wohl am größten, weshalb ich derzeit keine Prognose abgeben kann.

    Danke...


    Das hat sicher auch mit der Erwartungshaltung zu tun mit der man ein Spiel kauft. Kaufe ich Spiele, weil ich davon überzeugt bin, dass es mich die nächsten x Jahre regelmäßig unterhalten wird oder weil ich mal für 2-3 Partien Spaß haben möchte. Ich sehe diese ganzen Euros auch eher in der Kategorie 2-3 Mal Spaß. Zu austauschbar und geringer langfristiger Wiederspielreiz.

    Hallo Christian,

    meinst du die Frage konkret auf vorliegende Erfahrungen basierend oder/und spekulativ?

    Liebe Grüße
    Nils

    Sowohl als auch. Es ging mir nicht um Neuheiten, die in Zukunft noch gespielt werden, sondern um das Prinzip.


    Huutini Liste besteht z. B. Für mich aus Spielen, die er in 5 Jahren nicht mehr anschauen wird. Das unterstelle ich einfach mal ganz frech.

    Jeder kennt es. Da gibt es Jubel-Rezensionen zu neuen Spielen und Best-of-Listen zu allen möglichen Dingen (Autor, Genre, Jahr der Erscheinung, ...).


    Und dann...


    Liest man bereits ein paar Monate später nichts mehr über das Spiel. Keine Spielberichte, ... als wenn es das Spiel nie gegeben hätte. Und auf den Tisch scheint es auch nicht mehr zu kommen. Aber es verbleibt trotzdem im Schrank und so wächst dann die „Sammlung“ von Spielen, die man bestimmt irgendwann mal wieder spielt, wenn man in der Stimmung ist.


    Welches Spiel ist bei euch wirklich das EINE Spiel, das ihr auch in den nächsten Jahren regelmäßig (3-x Mal im Jahr) mit Sicherheit spielen werdet?


    Bei mir: Zombicide