Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „Brettspiel-Videos: Wie wichtig ist Euch ein guter Sprecher?“

    Zum Thema:

    Für mich ist die Stimme ein sehr entscheidendes Kriterium, so mag ich das hier schon öfter genannte "spiel Doch mal" nicht schauen wegen der Stimme, schätze aber gleichwohl den Einsatz von Spiel doch mal für unser Hobby. Neben der eigentlichen Stimmlage finde ich persönlich den "Digger-Slang" ziemlich anstrengend und schaue deswegen die Videos des Diggers nicht, freue mich aber für ihn, dass er viel Zuspruch erhält, wahrscheinlich finden einige seiner Zuseher*innen den Slang richtig gut. Was englische Videos angeht finde ich es anstrengend nicht-Muttersprachler zuzuhören - eigentlich quatsch, mein Englisch hat auch einen Akzent, ist aber so - prominentestes Beispiel sind die Videos von Macroomnigamer (Marnaudo auf BGG) - ich finde seinen italienischen Akzent sehr anstrengend, schätze seine Videos aber, da sie inhaltlich sehr tiefgreifend sind.


    Auf der positiven Seite gefällt mir im englischen Sprachraum Ricky Royal sehr - seine Stimme klingt für mich sehr zugewandt und offen.

    Da reichen auch schon Dialekte und Akzente: Paul Grogan, so sehr ich ihn schätze, ist ebenfalls sehr anstrengend, und Jon von Jongetsgames führt bei mir mit seiner sehr seltsamen, betonungslosen Stimme immer wieder zu spontaner Abwehr, ihm weiter zuzuhören. Beide sind für mich dennoch zwei der besten Erklärer am Markt, trotz ihrer Sprechperformanz.

    An seiner Stimmfarbe kann man natürlich nichts ändern. Die empfindet der eine nervig und der andere erträglich.

    Das stimmt so auch nicht. Mit einem guten Coach und viel Übung kann man da eine Menge ändern.

    Fängt schon an, in dem man lernt, seine Grundspannung zu senken und sauber zu atmen.

    ...und es gibt da so einige Youtuber, wo man unter logopädischem Grundlagenwissen die Hände auf die Ohren schlägt. Wenn Menschen weit außerhalb der eigenen mittleren Stimmlage sprechen, merkt man das recht schnell, und das ruiniert dann tatsächlich langfristig die Stimmbänder. Das ist dann meistens eine Fehlentwicklung aus der Kindheit oder Jugend, die am besten auch dort behandelt worden wäre, aber auch als Erwachsene/r kann man da mit professioneller Hilfe noch einiges tun (zahlt in schwereren Fällen dann auch die Krankenkasse) . Was Brettspiel Dude meinte sind rhetorische Fertigkeiten, die kann man sich ja auch recht schnell selbst aneignen.


    Heutzutage ist die Abklärung solcher Fehlentwicklungen übrigens Bestandteil der Schuleignungsprüfung, das war vor 20 Jahren leider noch nicht so.

    Der einzige deutsche Kanal der da noch in Frage käme ist "Spielkult" und das obwohl er eine schreckliche Roboterstimme hat (quasi das pondon zu "spiel doch mal"). Falls es andere deutsche komplett-Erklärungen ohne Fehler gibt, gerne her damit.

    Kann ich tatsächlich überhaupt nicht nachvollziehen - ich finde zwar auch, dass die Videos so ihre Probleme haben (gerade bei den frühen gibt es welche, wo quasi nur die Anleitung ohne Kontextualisierung vorgelesen wird), aber gerade "Ingos" Stimme finde ich einen echten Vorteil. Leider haben die ja das Gros ihrer Videos jetzt von Youtube gelöscht, und die Seite ist auch tot, ich hoffe mal, das kommt wieder.


    "Spieldochmal" ist übrigens ein Fall für eine/n Logopäden/in, das geht dauerhaft auf die Stimmbänder und ist auch für die Sprecherin ungesund.


    Wen ich mit Dialekt immer noch großartig finde, ist Mikes Gaming Net, der ja nach 1300 Videos vor zwei Jahren aufgehört hat.

    Heutzutage wäre - mit der Ausnahme von 2-3 Altstadt-Brauhäusern - die Reaktion eher, dass der Kölner "was für ein unlustiger Lappen" denkt und mit den Augen rollt. ;)

    Oha, na ich fürchte mal, die Nummer darfst Du in allen Kölschen Brauhäusern nicht bringen (kleiner Tipp: Versuch sowas mal in der Schreckenskammer bei St. Ursula, mit dem besten Kölsch in Köln, dem Schreckenskammer Kölsch). Das einzige "Brauhaus" in Köln, das ein eigenes Alt braut, heißt ausgerechnet "Weinhaus Vogel", liegt auf der rustikalsten aller Kölner Straßen (dem Eigelstein) und nennt sein Gebräu dann auch prompt "Hopfenblut".

    Die Düsseldorfer an sich sind da tatsächlich deutlich entspannter, was das Thema "verbotene Stadt" angeht (so heißt die jeweils andere Stadt im anderen Ort). Hier kriegst Du quasi in jedem Getränkemarkt auch Kölsch, in Köln kannst Du Alt hingegen wirklich lange suchen.