Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „Pandemic Legacy - Filme zum Einstimmen?“

    Ich habe es auf Deutsch gelesen. Vermutlich waren es wirklich die Satzkonstruktionen, die mir missfallen haben. So ganz genau weiß ich das nicht mehr, es ist ca. 35 Jahre her. Zumindest musste ich fast jeden Absatz 2 oder 3 Mal lesen, um den Inhalt zu verstehen. Das ist nicht die Art von Lesen, die mir Spaß macht. Vielleicht war ich auch nicht intelligent genug für le Carré. Irgendwann nach grob geschätzten 100 Seiten habe ich abgebrochen und lieber etwas anderes gelesen.

    Intellektuell gibt Le Carré nicht wirklich viel her, daran lag es wohl kaum ;). Mir geht es so mit Alistair McLean (Kanonen von Navarone, Agenten sterben einsam), ich liebe die Verfilmungen, aber lesen kann ich den Mann nicht, das ist furchtbar verdrechselte Sprache und viel zu viel Machismo in jedem zweiten Satz.

    Ich habe einige Zeit später dann den Film von 2011 gesehen, der mir auch sehr gut gefallen hat. Da habe ich mich aber tatsächlich gefragt, ob den jemand verstehen würde, der das Buch nicht gelesen hat (und tendiere eher zu einem 'nein').

    Evtl. Hat Thygra das auf Englisch gelesen? Le Carré hat Vokabeln, die man ohne Grunddienst beim MI5 wohl nicht so schnell zum eigenen Wortschatz zählt, und ist berüchtigt für sybillinische Satzkonstruktionen

    Das alles glättet die deutsche Übersetzung sehr.

    Den Film nicht zu verstehen kann ich hingegen kaum verstehen, wenn man halbwegs aufmerksam zuguckt. Aber klar, der ist sehr stark verdichtet.

    Übrigens empfehle ich dann noch Smileys Leute, wahlweise als Buch oder als TV-Serie mit Alec Guinness (mit dem es sich eine wesentlich längere Verfilmung von Tinker, Tailor.. gibt.).

    Ich fand Sløborn leider ganz furchtbar. Im Kern mag ich Christian Alvart ja, und fand sogar seine Tschiller-Tatorte gut,

    ...falls noch nicht geschehen, Guck dir Mal Freies Land an. Ich mag Alvart sehr, als Regisseur und als Kameramann, der ist ein guter Techniker, nur eben kein allzu guter Dramaturg. Freies Land ist ein Remake des spanischen La isla Minima, beides sehr gute Thriller, und sehr intelligent nach Ostdeutschland versetzt. Aber er ist auch eine halbe Stunde länger, und nichts davon hätte es gebraucht. Eine 6-stündige TV-Serie in Alvartschem Hochglanzdesign klingt schon ohne es gesehen zu haben eher wie eine Drohung.

    Ich habe unlängst im Rahmen der Berichte zum 90. Geburtstag von Armin Müller-Stahl im Radio von einem Film (oder mehreren?) gehört, wo er das James-Bond-Pendant der Stasi als aufrechter Verteidiger des real existierenden Sozialismus gab. Steht jetzt auf meiner Bucket List. Der Titel?! Archibald Tuttle to the rescue! Könnte jedenfalls auch für Season 0 passen.

    Hehe.. ja, das ist das "Unsichtbare Visier". Der James Bond der DDR, wirklich gute Unterhaltung, und das Beste ist, dass tatsächliche BRD-Vollkatastrophen wie die Operation Odessa, die Altnazis im Verteidigungsministerium, die Himmeroder Denkschrift und die Kooperation mit Südafrika thematisiert werden - also echte Propaganda, nach der man selbst gern so ein cooler Stasispion wäre, der die BRD-Nazis vermöbelt. Lohnt sich, das Mal anzusehen und dann hinterher irritiert zu erfahren, wie viel davon historisch stimmt.

    Satan Bug - Geheimagent Barrett greift ein (Kleiner, gemeiner Virenthriller aus dem Kalten Krieg, extrem spannend)

    Ipcress - Streng geheim (Michael Caine als der intellektuelle, kochende Anti-Bond, großartige Unterhaltung und zutiefst im kalten Krieg verwurzelt)

    The Americans (ganze Serie zum Thema, die auch genug andere Themen aufgreift, so dass Nicht-Spionage-Fans Unterhaltung finden)

    Dr. Seltsam oder wie ich lernte.. (Satire-Klassiker, der den "Kalten Krieg" heiß werden lässt)

    Sieben Tage im Mai (tagesaktueller Umsturzthriller, ein General will den US-Präsident absetzen)

    Zwischenfall im Atlantik (Beinahe-Atomkrieg aufgrund eines Unfalls)