Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „30.11.-06.12.2020“


    #ZugUmZug (solo mit Alexa:( eine weitere Partie. Diesmal war Alexa nicht so recht stabil, brach mehrfach ab. Ansonsten, wie schon anderweit erwähnt, ab und an ganz nett und angenehmer zu spielen als mit dem Tablet

    Habe ich tatsächlich heute auch erstmals getestet, und es lief auch nicht rund. Ich dachte es läge vielleicht daran, dass ich den Fire Cube dafür genutzt habe, der ist ja manchmal zickig bei Skills, aber liefert wenigstens noch ein paar bunte Bilder dazu. Aber vielleicht gab es da ja heute und gestern auch einfach Server-Probleme (auch andere Alexa-Skills produzierten mehr Mist als sonst). Insgesamt aber eine schöne Idee, das würde ich wirklich gern mit mehr Spielen sehen!

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    #ParisLaCitedeLaLumiere (1x zu zweit): Ganz nett, aber nicht "aufregend".

    Zu unthematisch? Weil "nicht aufregend" kann ich jetzt nur begrenzt zuordnen. Mich regt es jedesmal sehr auf, dass ich bei diesem Spiel überhaupt keine Schnitte mehr gegen meine Freundin habe.

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    #Tawantinsuyu (1xzu zweit, Erstpartie): Wenn man es nicht einfach als Mechanismen-Sammlung betrachtet, sondern immer wieder mal an das Thema denkt, das da, aber auch wieder nicht da ist, ist es jedenfalls zunächst mal interessant. In so einer Erstpartie spiele ich eher so, dass ich dieses und jenes einfach mal ausprobiere, ohne mich gleich zu fragen, ob sich das punktetechnisch rechnet. Meine Frau ist da halt anders, will immer alles "richtig" und zielgerichtet auf Punkte machen. Für mich bliebe da der Spielspaß auf der Strecke. Diesmal war ich mit meiner Bauchspielweise sogar erfolgreich, ich glaube es ja nicht

    Das allerdings freut mich sehr, dass das auch als Bauchspieler funktioniert. An Tekhenu bin ich mit der Herangehensweise ja krachend gescheitert. Es kommt morgen bei mir an, und ich freue mich bereits drauf!

    Es ist ja ein Thema, mit dem sich ein Splotter-Spieler regelmäßig konfrontiert sieht (wenn er darauf überhaupt noch einsteigen will, wie ich vorhin).

    Ich finde die Spiele von Splotter nicht nur funktional sondern auch tatsächlich schön, vor allem der "von-hand-gemalte" Stil bei R&B oder Bus. Aber mir gefallen ja auch 18xx-Spiele.

    Zu TGZ gibt es ein klares Veto, das finde ich total gelungen:!:

    ...gut, über die Ästhetik von Cannes können wir reden ^^

    Ich sags mal so: Dein Profilbild überzeugt mich mehr als jeder "Star" in Cannes. Nee wirklich, das ist gruselig. Beim ganzen Rest: Schwamm drüber.

    Man muss ja schon sagen, unter allen Splotter-Design-Gruseleien sind Antiquity und Indonesia dann doch auffallend hübsch. Als hätten sie damals noch einen Grafiker drangelassen und später gesagt was soll's, unsere Spiele werden eh gekauft...

    Zuerst ein paar Neuheiten:


    #Cleverhoch3: More of the Same. Das System ist jetzt für mich schon ziemlich ausgelutscht, und die Bonuskaskaden haben andere R&W in letzter Zeit besser hingekriegt. Aber schon noch eine recht vergnügliche Knobelaufgabe, und nicht ganz so verkopft wie sich Doppelt so clever angefühlt hat.


    #AlmaMater: Zweimal gespielt, einmal zu zweit, einmal zu dritt. Das Thema ist nahe an Newton, man ist eine Universität und will den eigenen Ruf verbessern. Aber spielerisch ist das der böse Stiefbruder von Coimbra mit ner Schippe Komplexität obendrauf, nicht mehr und nicht weniger. Was man auch daran erkennt, dass hier ganze Grafiken einfach 1:1 übernommen werden. Anders als im "Vorgänger" gibt es keine Belohnungen und keinen Überfluß, alles ist von Anfang an extrem knapp und will hart erwirtschaftet werden. Insgesamt einer der Euros, wo man sich bereits anfangs sehr leicht rausschießen kann, wenn man die eigene Engine falsch angeht - dann kommt man nicht mehr rein und blickt etwas verzweifelt auf die anderen, die davonrennen. Das wird unterstützt durch das asymmetrische Setup mittels gedrafteten Vorteilskarten, die einem den Einstieg sehr einfach machen können, dann aber später nichts mehr bringen - et vice versa.
    Vom Material her ist es Eggert-typisch ganz nett, selbst die bemängelten Plastikbücher sind okay, aber zu hell-pastellig im Vergleich zum sehr gedeckt gehaltenen Farbton der restlichen Materialien. Zu zweit nur mit neutralem "Zwischenhändler" spielbar, das finde ich in manchen Spielen nicht schlimm, hier nervt es aber doch sehr, weil dadurch einfach zuwenig Geld im Spiel übrig bleibt. Und die Ikonographie ist ein ziemlicher Rückschritt zu anderen "Italienern", man muss schon recht oft nachgucken, was jetzt wieder gemeint ist. Für ein endgültiges Urteil warte ich lieber mal das dritte Spiel ab, bisher eher durchwachsen.


    #TroyesDice: Wurde hier schon oft gelobt, ich kann da nur einstimmen, ein wirklich stimmiges Roll&Write, bei dem man das Originalspiel gut wiedererkennt, auch wenn nur Grundzüge übrig geblieben sind. Als Nebenprodukt zu Black Angel entstanden, ist es - wie Solenia - am Ende das reizvollere Endprodukt.


    #PragaCaputRegni: Ja, es wurde gespielt, und ja, es konnte gar nicht so gut sein wie ich mir mittlerweile erhofft hatte. Es ist ein guter Optimier-Euro mit vielen kleinen hakeligen Details, mit zuviel zu tun in zuwenigen Zügen, mit Doppel- und Dreifachboni wenn man sie denn nur erreichen würde. Es lag vor allem an den Rahmenbedingungen (Zweierrunde, die Gegenseite war mehr oder weniger gezwungen jetzt endlich mal mitzuspielen und hatte schon nacch vier Zügen keine Lust mehr), aber ich glaube, das wird dann doch nicht der ganz große Burner auf den ich gehofft hat. Huutini hatte vielleicht nicht ganz unrecht.


    Ansonsten habe ich mal wieder den Billigheimer gegeben und mir im Ausverkauf für wenig Geld Unbekanntes und von vielen Unerwünschtes zusammen gekauft. Im Folgenden also eine Ode an das ungeliebte Spiel, oder gab es doch eine Entdeckung im Mittelmaß des wöchentlichen Ausverkaufs?


    #PyramidoftheSun: Extrem simples, aber sehr gefälliges Pyramiden-Solitaire im Kleinstformat, nur auf den Kopf gestellt und gegeneinander. Man baut die Pyramide möglichst wertig vor sich auf, indem man von zwei verschiedenen Stapeln Karten zieht oder ablegt. Ein bißchen Taktik kommt dadurch rein, dass man auf bessere Karten wartet, dann aber mit dem Risiko leben muss, dass das Gegenüber mit weniger guten Karten beendet. Wenn man mit dem sehr hohen Glücksanteil leben kann, ist das hier zu zweit ein super Zwischendurch-Snack (zu mehr will ich es gar nicht ausprobieren, da regiert dann nur noch der Zufall). Könnte mein neuer Favorit für "schlecht-geranktestes Spiel in meiner Sammlung, das mir gut gefällt" werden :).


    #SimurghCalloftheDragonlord: Das Grundspiel gehört ja zu den vielgescholteneren Titeln der letzten Jahre, weil zuwenig abwechslungsreich und strategisch nicht allzu tief. Deshalb wurde es dann ja auch vor zwei Jahren für bis zu 10 Euro verscherbelt.Ich mochte damals schon das Fantasysetting und die Grundidee, dass ich in einem Worker-Placement-Spiel die Arbeitereinsetzplätze erst einmal erbauen muss, damit sie nutzbar werden (und so auch entscheide, was meine Mitspieler überhaupt nutzen können). Die Erweiterung, die ich jetzt einfach aus Neugier mitbestellt habe, verbessert das Spiel tatsächlich durch eine ganze Vielzahl an Modulen, sie macht aber auch ein richtiges Expertenspiel draus. Man sieht hier schon sehr viele Ideen aus Hyperborea und dem späteren Tang Garden vom gleichen Autor aufblitzen, darunter aus letzterem insbesondere die immer wieder wechselnden Wertungsmöglichkeiten beim Plättchenlegen - hier ist das aber sogar übersichtlicher und nachvollziehbarer gelöst. Nutzt man mehrere Module, spielt man u.a. auf zwei Spielbrettern parallel, es gibt asymmetrische Kräfte, kostenlose Ressourcen mit einem Haken, alles und jedes wird modularisiert und modifiziert, etc. etc. Ein bißchen fühlt es sich so an, als hätten die Autoren einfach alle Ideen, die sie finden konnten, auf ihr bestehendes Spiel übertragen - hier funktioniert das aber wirklich ganz gut.


    #Traintopia: Carcassonne mit Drafting und Zugthema, so kann man es wohl ganz gut zusammen fassen. Hat uns jetzt nicht umgehauen, hat aber seine ganz attraktiven Tücken (es gibt nur wenige Plättchen die es einem erlauben Zugstrecken auch abzuschließen und so vorgegebene Missionen auch zu erfüllen). Wenn ich in einer Richtung kein Familienspielmaterial brauche, dann ist das wohl der Bereich "Carcassonne", daher bin ich hier jetzt eher zurückhaltend; aber falls jemand genau das sucht (minimal anspruchsvoller, mit mehreren zu erfüllenden Missionen und hübschem Design), dann kann man hier zugreifen. Erstaunlich finde ich vor allem, dass das Spiel jetzt schon (9 Monate nach Veröffentlichung) für 10-15 Dollar verscherbelt wird. Das (und den aktuellen BGG-Rang um die 15.000) hat es dann doch nicht verdient.


    #SierraWest: Ein sehr modularer Kartenpuzzle-Deckbuilder (man denke an eine Mischung aus Dominion und 7 Wonders Duel) mit Workern, mit Würfeln und sehr stark differierendem Spielablauf, je nachdem welche Module ich beim Aufbau heranziehe. Also mangelnde Varianz kann man dem Spiel nun wirklich nicht vorwerfen. Schon im Grundspiel erinnert doch einiges an Coloma vom gleichen Autor, was ja mein zweites Jahreshighlight 2019 (nach Yukon Airways) war - was aber auch dank des gemeinen Hidden-Auction-Mechanismus weißgott nicht auf große Gegenliebe bei meinen Mitspielern stieß. Das hier ist allerdings kaum interaktiv, in der Komplexität aber, wenn man nicht gerade das basale Grundspiel spielt, durchaus vergleichbar. Man muss immer gleich mehrere "Puzzles" gleichzeitig beobachten, sowohl was die eigenen Arbeiter angeht, aber auch, was die plötzlich zur Verfügung stehenden Karten betrifft, die durch andere Karten "freigelegt" werden. Das macht es auch fürs Solospiel interessant, und so hab ich heute abend noch eine kleine Solorunde drangehängt. Der Automa ist wirklich sehr gut ausgetüftelt und ein starker Gegner, vor allem merkt man aber gar nicht, dass keine echte Person mitspielt. Das ist jetzt eher negativ fürs Mehrpersonenspiel, aber fürs Solo mag ich dieses Spiel tatsächlich sehr.


    #DustintheWings: Man nehme Arboretum und ersetze den Kartenauslegemechanismus durch Mancala und die Bäume durch Schmetterlinge - et voila! Sehr schräges Teil, aber auch sehr einfach, wenn man es nicht mit den "Advanced Rules" (zu finden auf BGG) spielt, für die das Spielmaterial ganz offensichtlich eigentlich gedacht war. Dann aber ein richtig nettes kleines Spiel in viiiiel zu großer Box - dafür macht es auf dem Tisch aber echt was her. Für die 7 Euro, für die es verschleudert wurde, war das hier mit Abstand die seltsamste und beste Entdeckung.

    Ist das nicht vielfach so bei Spielen, die Interaktion bieten? Wie oft wird hier geklagt, . Red Outpost ist auch nicht das einzige Spiel, bei dem Vorgaben manchmal unvermeidlich sind, wenn man selbst vorankommen möchte. Letzteres ist besonders deutlich etwa bei Agora (Spielworxx). Ich finde so etwas nicht verkehrt, weiß aber von meinen Mitspielern durchaus, dass das nicht beliebt ist.

    Ich stehe da ein bißchen zwischen Euren Positionen: Ich habe es bisher nur zu zweit gespielt, und hatte viel Spaß - aber auch den Eindruck, dass man den Mitspieler vor sich her treibt, wenn es gut läuft. Mein Mitspieler kam aus dem Loop, immer nur meine von mir vorbereiteten "Fallen" zu durchlaufen, nicht mehr raus, so dass ich mit einem Punktewert weit über der vorgesehenen Skala gewonnen habe. Ich denke das wäre vermeidbar gewesen, wenn er mehr Erfahrung mit vergleichbaren Spielen gehabt hätte, und einfach mal einen suboptimalen Zug für sich gemacht hätte, um damit die Serie zu durchbrechen. Aber im Kern ist das hier eines der besten "Ärgerspiele" (und das meine ich sehr positiv!), die ich in letzter Zeit spielen konnte. Man gönnt sich tatsächlich nichts. Das muss man mögen (und bei vielen Mitspielern wüsste ich jetzt schon, dass das nicht auf den Tisch kommen darf), mir gefällt es gerade wegen dieser hohen Interaktivität sehr gut.

    Was ich im Bett begrüßenswert finde, ist beim (Spiel-)brett schon problematischer, dennoch, aus gegebenem Anlass alles Folgende nur zu zweit gespielt:


    #HarryPotterKampfumHogwarts: Wirklich hübscher und sehr thematischer Deckbuilder, wenn man ein wenig Erfahrung hat, deutlich auf der einfachen Seite, aber dann ist man ja auch nur begrenzt Teil des Zielpublikums. Da es uns aber thematisch gut gefiel, gab es dank Black Friday auch gleich noch die Monsterbox dazu, die am Wochenende durchgespielt wurde. Die bringt den Schwierigkeitsgrad tatsächlich sehr stark nach oben, zeigt aber auch, dass das ganze System nicht wirklich gut gebalancet ist: Endlos-Loops wie in Ascension gibt es gottseidank nicht, bzw. habe ich noch keine gefunden, aber die falsche Kombi von Bösewichtern zu Beginn (Bellatrix und Wurmschwanz und/oder Fenrir), und man hat verloren, bevor man die erste Karte gekauft hat. Nun gut, es ist ja ein kooperatives Spiel, auch bei Pandemie gibt es unmögliche Spielstarts. Mehr gestört hat mich Luna Lovegoods Sonderfähigkeit, die ja vorrangig Karten nachziehen darf, dann aber durch unzählige Dunkle Mächte und Bösewichter immer wieder daran gehindert wird, ohne dass man das irgendwie verhindern kann. Dieser neue Charakter wird dadurch zu einem recht frustrierenden Erlebnis, leider. Und: Es gibt wenig Motivation, das Spiel nach den insgesamt 11 Runden (7 im Grundspiel und 4 in der Erweiterung), die man gewinnen muss, noch einmal auszupacken. Aber vielleicht bin ich nach all den Jahren jetzt auch einfach Deckbuilding-müde, selbst Aeon's End, das uns ja gut gefallen hat, kommt zu selten auf den Tisch. Apropos:


    #Aeon's End: Die olle Bienenkönigin hat uns als letzte Nemesis, die wir noch nicht in hoher Schwierigkeit besiegt hatten, doch einiges an Kopfschmerzen bereitet. Diese Nemesis hat einen eigenen Track, der nicht zu hoch gehen darf, sonst hat man beim Ausschwärmen automatisch verloren. Und was hat uns geholfen? Ausgerechnet Nym aus der Erweiterung, die alte Gurke, die niemand freiwillig spielen will, wird plötzlich zum Superhelden, weil damit das Nemesisdeck ausgehöhlt werden kann. Trotzdem will ich natürlich eigentlich diese Nemesis auch mal mit den Standardkarten des Grundspiels auf "Schwer" schaffen, aber rein spielerisch ist sie echt schwer zu besiegen, wenn man mit der Kartenauswahl des Kaufdecks nur ein bisschen Pech hat.


    #K2Lhotse: Nach einigen Partien mehr ändere ich meine Meinung: Das hier ist die beste K2-Erweiterung und stößt damit Broad Peek vom Sockel. Und das liegt paradoxerweise daran, dass sie es dem Spieler etwas einfacher macht, auf den Gipfel zu kommen - dadurch wird nämlich der Wettbewerb zwischen den Mitspielern wichtiger und das ganze Spiel spannender. Man kann eben nicht mehr bis kurz vor Schluss unterm Gipfel warten, sondern muss schnell hoch und runter - und das wollen nunmal alle Mitspieler gleichzeitig. Erzeugt einen enormen Leidensdruck und positive Ärgerenergie, will sagen: Tolles, konfrontatives Spiel, selbst zu zweit.


    #RedOutpost: Essen 2020 und die guten Spiele, es hört einfach nicht mehr auf, noch ein Knaller! Ich bin ja manchmal auch mit dem Klammerbeutel gepudert, aber wer sich hier über das "Arbeitslager" aufregt, hat in Geschichte schlicht geschlafen. Das Ganze ist eine derart herrliche thematische Parodie auf stalinistische Planwirtschaft (noch nicht einmal Kommunismus, sondern die gesamte Idee und Umsetzung atmet zutiefst den Geist und die Optik stalinistischer Treckeropern der 1950er Jahre), dass man darüber ganz übersehen könnte, was für ein hochinteraktives und durchdachtes Mehrheitenspiel dahinter steckt. Es erinnert sehr stark an die Klassiker, ist aber doch sein ganz eigenes Biest: Alle kontrollieren alle Arbeiter, sofern verfügbar, und alle Ressourcen werden brüder- und schwesterlich geteilt, nur Erfolg, den heimst man alleine ein. Die mit den sechs Arbeitern verbundenen Gemütsskalen sind die Hauptpunktequelle, was immerhin eine Abweichung von der sowjetischen Realität ist ;). Ich bin mir nur noch nicht ganz sicher, ob es zu zweit nicht zu sehr in das Problem hineinläuft, dass man laufend dem anderen Mitspieler etwas vorbereitet - jedenfalls hatte ich den Eindruck, meine Mitspielerin konstant vor mir her getrieben zu haben. Entsprechend lag mein Endpunktestand über der Skala, was ja meistens auf Spielfehler hindeutet, aber auch nach nochmaligem Lesen der Anleitung konnte ich keinen finden. Da freue ich mich auf eine Runde zu dritt oder viert!


    #FantastischeReiche: Hmmm. Ja, nett. Warum genau spiele ich jetzt gerade die 10. Partie? Das Teil macht Spaß, ist aber gaaaaanz softe Kost ohne viel Nachdenken. Hat man alle Karten gesehen und verstanden, welche Kombos möglich bzw. realistisch sind, verliert das dann doch deutlich an Reiz. Erinnert mich an die ganzen einfachen Kartenspiele, die Pegasus früher für die Rollenspiel-Crowd im Angebot hatte (Krallen und Fallen etwa), nur etwas besser durchdesignt. Ehrlich gesagt ist das mental nach ein paar Partien genauso aufregend und interessant wie Uno. Entweder die richtige Karte kommt noch raus oder sie kommt nicht, lediglich etwas mehr Chancenrechnung ist dabei. Vielleicht macht die Erweiterung es ja besser, so bleibt es wohl erstmal in der Schublade.


    Online gab es dann noch:


    #CaliforniaGold: Okay, jetzt hab ich alles gesehen. Eine Wirtschaftssimulation über Vertriebsgemeinschaften für Orangenplantagen im Kalifornien der 1920er Jahre, in dem man via Mehrheitenbildung und Set Collection passender Karten zum Großvertrieb wird. Passende Gebäude können errichtet werden und helfen ebenso wie die Mehrheit in der Lobbyarbeit. Ich bin mir sicher, dass das Thema für viele genauso sexy klingt wie holländischer Holzpantoletten-Hafenhandel, aber wenn ich so etwas lese, denke ich mir, da ist auf jeden Fall jemand mit Herzblut bei der Sache, denn auf sowas kommste ja nur, wenn Du Dich wirklich dafür interessierst. Und in der Tat, auch wenn die Mechanismen im Einzelnen wenig originell sind, so sind sie witzig angeordnet und vor allem thematisch komplett ungewohnt eingebunden. Was mich am meisten überrascht hat, war, dass sich die Idee von Zwischenabkommen zwischen den SpielerInnen sehr schnell etablierte ("Nimm Du mir die eine Karte nicht weg, dann lass ich Dir die andere") - das kenne ich jetzt tatsächlich weniger aus anderen Wirtschaftssimulationen, passt aber sehr gut zum Thema, das zwar eine Kooperative behandelt, aber eben nicht kooperativ ist. Ich weiß jetzt nicht, ob ich das Spiel selbst brauche, aber ich will es auf jeden Fall nochmal mitspielen.