Beiträge von Lighthammel im Thema „30.11.-06.12.2020“

    Wegen der grassierenden Rüsselpest in unserem Haushalt gab es nur eine Partie #Hallertau zu zweit , und die wurde auch noch auf 2 Abende aufgeteilt.


    Hallertau ist ein schönes Workerplacement-Spiel (nicht nur vom Material her), bei dem man die Rosenberg'sche Handschrift deutlich erkennt, das sich aber ausreichend von anderen Erntespielen wir Agricola, Le Havre und Loyang unterscheidet. Zum einen darin, dass man immer mehr Arbeiter abgeben muss, je öfter eine Aktion genutzt wird, zum anderen in der Zweifelderwirtschaft, die bei exzessiver Benutzung der Äcker die Böden auslaugen und die Erträge sinken lässt.

    Die grobe strategische Marschrichtung ist vorgegeben (Ausbau des Dorfes für mehr Arbeiter + Erfüllung von 1-2 großen Aufgaben), es gibt zwei kurze Produktionsketten (Schafe zu Wolle, Milch, Gleich und Fell und Ackerfrüchte, die gesäht und geerntet werden wollen), sowie Lehm. Die eege zum langfristigen Ziel können sehr unterschiedlich beschritten werden, je nach Handkartenlage und Aufgabenkarte. Ich musste z.B. 14 Milch und 12 Lehm abgeben, um zwei Aufgaben zu je 10 Punkten zu erfüllen. Dafür habe ich auf Schafzucht gesetzt und in der letzten Runde 3 Äcker für insgesamt 3 Schmuck und 9 Lehm verkauft, um mit dem Schmuck den Dorfausbau in mittlere Siegpunktregionen zu treiben und den Lehm zur Erfüllung der Aufgabenkarte zu nutzen. Meine Frau hat diese 20 Punkte durch Horten von Waren und Rohstoffen und mit einer einzigen großen Aufgabe erreicht. Generell gilt: Viel hilft viel und wird zum Ende der Partie trotzdem nicht für alles reichen. Was fluffig beginnt, wird spätestens in Runde 5 & 6 zur Rechenorgie. Die Partie ist sehr knapp mit 92 zu 93 zu meinen Gunsten ausgegangen und hat uns beiden sehr gut gefallen. Hallertau fühlt sich belohnendund konstruktiv an und wird gefühlt eher durch die Zahl der Arbeiter und der möglichen Aktionen limitiert, als durch ständigen Mängel. Es lässt einem viele Freiheiten innerhalb des gesetzten Rahmens. Ganz tolles Spiel, hat uns sehr gut gefallen.

    Meine Meckerei beschränkt sich auf die thematische Ebene: Dafür, dass man Dorfvorsteher in einem Hopfenanbaugebiet sein soll, spielt Hopfen keine sonderlich große Rolle und geht in der Ressourcenflut ein wenig unter. Der Ausbau des Dorfes geschieht, indem man sein Haus auf dem Tableau von links nach rechts verschiebt, um mehr Arbeiter zu bekommen. Man merkt eigentlich nur an der Zahl der blauen Klötzchen, die man am Rundenanfang erhält, wie das Dorf angeblich wächst und gedeiht.