Beiträge von Geekpunkt im Thema „Entwicklung der Abo-Zahlen der Top25 Brettspiel-Youtuber“

    Musst du dich nicht entschuldigen - kommt vielleicht nicht rüber, aber ich seh das genauso. Bei mir beruflich halt die Zahlen wichtig, daher viel dazu hier geschrieben aber mein Fazit ist ja, für den eigenen Kanal muss immer der Content im Vordergrund stehen und nicht die Zahlen oder Inhalte für Algorithmus, Clicks und Fame.

    BTW: Wann juckts dich eigentlich mal wieder :P

    Hab mal einen Screenshot aus meinem Kanal rein.

    Ich hab ein 50:50 Verhältnis zu Abo und Nicht-Abo, die meine Videos gucken ... das ist ungewöhnlich hoch bei den Abos, denke, das wird bei den meisten Creatorn anders aussehen (gerne Screenshots rein).

    Aber ist das jetzt gut - oder schlecht? Ich scheine also aktive Abonnenten zu haben, die meine Videos gucken. Cool. Gleichzeitig erreiche ich aber auch wenig neue Leute, die halt noch nicht Abonnent sind. Hm ... wie macht man's richtig? Ist es super 80.000 Abos zu haben aber nur 2000 Views auf nem Video, oder 2000 Abonnenten und 10000 Views?

    Letztendlich sind diese Zahlenspiele alle nicht so spannend, wie es scheint. Außer wie schonmal gesagt für Werbepartner, wenn es um Geld geht. Kaufe Clicks für Betrag x.

    Die Zahlen sind kein Indikator für Qualität & Originalität, Kanäle darüber zu vergleichen, grade wenn sie sich in Inhalt und Ausrichtung unterscheiden, ist schwierig und letztendlich hab ich schon immer ein Problem damit gehabt, wenn jemand Inhalte für Wachstum macht. Ich hoffe immer, die meisten Creator machen Inhalte, weil sie Bock auf ihren Content haben und den Leuten, die sie gucken was unterhaltsames bieten wollen.

    Finde es immer schade, wenn Kanäle Formate, die eigentlich cool und eigenständig waren, sein lassen, weil die "zu wenig geklickt" werden. Wer zu sehr seinen Kanal auf den Algoritmus auslegt kommt ganz schnell in ein Hamsterrad, dass ihm sein Hobby zerstört und ihn Content für Botfarmen produzieren lässt aber nicht für die Abonnenten.

    Naja, wie willst du das dann nennen wenn nicht Reichweite, wenn dein Video an 10.000 Menschen angezeigt wird die draufklicken können?

    Ich will da nochmal betonen: ich hab das nicht als Vorwurf an Creator formuliert sondern schlicht als Werbeform - es gibt eben nicht nur organische Views und Clicks und in Natokhs Statistik ist das halt ne Mischung.

    Gibt ja noch mehr Traffic Sources: Einbindung bei Boardgamegeek, in Kickstarter Kampagnen, auf die Website von Verlagen, verlinkt in den Regeln, verlinkt bei Boardgamearena (das stelle ich aktuell vermehrter fest). Das alles erzeugt zusätztliche Views, die natürlich dann auch unabhängig der Abozahlen sind.

    Danke Geekpunkt für den kleinen Einblick. Wie ist denn der Vergleich twitch/youtube? Sprich: bin ich beim einen groß, bin ich das auch beim anderen oder ist das i.d.R. stark unterschiedlich?

    Bzgl. BBG: War es nicht mal das Ziel von Chris den Kanal Hauptberuflich zu betreiben?

    Twitch und YouTube sind schwer zu vergleichen - schau dir Brettspielblog an - auf YT gucken da auch mal 100 Leute live zu, auf twitch 3 Leute und 2 davon sind Chatbots übertrieben gesprochen.
    Twitch hat keine Suchfunktion, wenig Empfehlungsfunktionen usw. du musst dort quasi 60h und mehr jeden Monat live sein und das konstant über Monate, um dort überhaupt minimale Reichweiten aufzubauen - so mein Eindruck nach 2 Jahren Livestreams. Ausnahmen ist alles mit Flohmärkten :P da gehen direkt immer alle steil oder wenn man sich für teures Geld auf die Startseite kauft - ist aber auch nicht nachhaltig. NerdstarTV gutes Beispiel - sind oft auf der Twitch-Startseite und haben dann tausende Zuschauer (lustigerweise mit minimaler Chatbeteiligung). Machen sie das nicht wie bei der Vorstellung vom Witcher Brettspiel haben sie grade mal 60 Zuschauer ... aus meiner Sicht, weil sie keine Community aufbauen mit dem, was sie machen. Das hab ich früh erkannt und versucht, keine Fans von mir dort anzuhäufen sondern ne Community aufzubauen, die auch untereinander Spass hat, sich verabredet und das Hobby abfeiert. Das ist anders als Patreonwochenenden etc. - einfach viel direkter als es bei YT je sein wird.

    Ich glaube die meisten können soviel Zeit in Twitch nicht investieren im Brettspielbereich und haben auch keine Lust drauf - weil du musst halt regelmäßig dahinter sein. Dann besser die Zeit in vorproduzierte Videos stecken. Hatte am Montag Cron zu Gast, und der hatte wirklich Lampenfieber vor dem Thema Livestream - das ist schon was anderes als Videos machen - schwer zu vergleichen.

    Ich persönlich hab aber mehr Spass an der Interaktion mit den Leuten im Stream als mit dem Lesen von Kommentaren unter nem Video - daher für mich der Schritt zu Livestreams der richtige aber das kann ja jeder handhaben, wie er will.

    Beides zu kombinieren, also auf YouTube zusätzlich so viel zu erreichen gefühlt wie auf Twitch ist mir nicht gelungen. Liegt sicher daran, dass ein Livestream als Mitschnitt nicht mehr spannend ist und ich nicht auch noch extra Zeit neben dem Streamen investieren kann, um die Highlights aus dem vielen Livematerial in Videos knackig zu schneiden - da kommt zwar immer mal wieder was, aber das meiste sind Sachen, die eher mich selber unterhalten als die Leute auf YouTube :) was ok ist.

    Ich kann da glaubich noch viel aus dem Nähkästchen plaudern, aber das überfrachtet hier das Topic ...

    Was genau meinst Du mit bezahlter Reichweite? Dass sie Geld für Werbung ausgeben, damit Videos einem größeren Publikum gezeigt werden? Hast Du da Belege für? Ansonsten klingt das ehrlich gesagt nach einer ziemlichen Neider-Aussage. Die beiden reißen sich neben Arbeit und Familie (mit Kindern) den Arsch für den Kanal auf und ballern SEHR guten Content raus, der die Massen offenbar sehr erreicht.

    Bezahlte Reichweite = bezahlte Werbung in Google & Social Media.

    Bei Sven weiß ich es, weil er mir das selber erzählt hat und ich auch mal seine Werbung ausgespielt bekam. Werbung um Reichweiten von Videos zu steigern ist nichts verwerfliches, sondern halt Werbung. Das soll keine Unterstellung sein sondern einfach aufzeigen, dass Views nicht nur organisch entstehen. Den Content anderer hab ich auch nicht angegriffen. Also Gang rausnehmen und Tee trinken.

    Ebenso steht da "am fiktiven Beispiel" - weil ich es nicht weiß, habe ich es als fiktives Beispiel genommen, dass soetwas möglich ist und Praxis ist. Ist ja gut angelegtes Geld, wenn man eh keine Gewinne erzielen will.

    Kleiner Tipp: Nicht immer das negativste in einen Post reininterpretieren.

    Danke Natokh für die Übersicht.

    Noch ein Argument für abweichende Wachstumszahlen eingeworfen: Bezahlte Reichweite.

    Am fiktiven Beispiel BBG - die haben im Dezember letzten Jahres 700.000 Views gehabt und damit hochgerechnet mehr als 4000 Euro Werbeeinnahmen allein in dem Monat erzielt, Affiliatelinks und Patreon und Co nicht mitgerechnet. Da sie das öffentlich ja als Hobby bezeichnen wäre es denkbar, sie geben das Geld direkt wieder für bezahlte Reichweite für ihre Videos aus, weil sie es nicht aus monetärem Anreiz betreiben - für das Geld kann man viel Wachstum zurückkaufen und fertig wird ein YouTube-Algoryhtmus-Perpetuum-Mobile.

    Meines Wissens ist Sven von Brettballett jemand, der das oft so gehandhabt hat, weil er keine Einnahmen erzielen will mit dem Kanal und es daher nur um Spass und Steigerung der Reichweite / Community geht.

    Wahrscheinlich machen Creator das nur in Teilen, wo es sinnvoll ist, aber die bezahlte Reichweite für YT-Werbung hast du halt mit drin im Wachstum. Wenn es eine bezahlte Arbeit für einen Verlag ist kann es auch Sinn machen da auch zusätzlich Werbung auf Videos zu packen - vor allem, wenn man die Werbekosten dem Verlag in Rechnung stellt.

    Views ist zwar die spannendere Größe im Vergleich zu Abos aber ist aber auch durch Effekte wie Häufigkeit von Videouploads beeinflusst (H&F macht 3x mehr Videos als BBG).

    Spannend sind die wirklichen Insights, die man von außen nicht sieht, z.B. wie lange Videos wirklich geguckt werden. Wenn jemanden die Zahlen interessieren, dann ja im Zweifel nur die Werbepartner - die "fallen" häufig auf die Kanalgröße oder Klicks rein und vergessen, dass es am Ende um die wirkliche Sichtbarkeit der Produkte und die Kaufkraft der Zuschauer geht. Deswegen als Werbekunde immer ne Call-To-Action in Videos einbauen, damit man Rückläufe prüft und wirklich sehen kann, ob die bezahlten Placements was bringen oder nicht.

    Und für Creator: Regelvideos bringen mehr Clicks - cool - aber nehmen wir Brettspielzimmer: 20.000 Views sind 100-150 Euro Werbeeinnahmen - nach Steuern immer noch zu wenig, um das professionell betreiben zu wollen und der Aufwand von Regelvideos ist - Achtung Wortwitz - "in der Regel" höher als bei anderem Content.