Beiträge von Nieselrauch im Thema „09.11.-15.11.2020“

    So, an den Spieltisch! Bin gespannt, ob die 110-SP-Region jetzt mein Standard ist, oder ob das ein Karten-Glück-bedingter Zufall war.

    Leider nur 86 SP diesmal - es lag natürlich ausschließlich und 100%ig am Pech beim Karten-Ziehen, obwohl das Spielverhalten wie gewohnt auf Expertenniveau war. :lachwein:8o

    Diese Woche kam #Hallertau an, worauf ich verhältnismäßig lange gewartet hatte. Dafür gab's von Lookout zum Trost einen 8%-Gutschein, gültig bis Ende Juli 2021 und ein kleines Rosenberg-Spiel #Klunker als Geschenk. Das war schon mal ein sympathischer Einstieg!


    Ich mag viele Rosenberg-Spiele und war deshalb sehr gespannt auf das neue. Mangels Partnern (Corona!) habe ich es erst mal Solo erforscht. Es spielt sich tatsächlich sehr flott; die 6 Runden sind schnell vorbei, und so gab es am ersten Tag gleich drei Partien, die mit 69, 65 und 94 Punkten endeten. Mit der vierten Partie konnte ich dann schon die von Uwe als "außerordentlich" gesetzte Marke von 110 Punkten knacken: 113 Siegpunkte! Eigentlich müsste mich das ja glücklich oder doch wenigstens zufrieden machen. Tut es aber kaum. Warum?


    Ich habe das Gefühl, dass mich das Spiel in immer dieselbe Richtung führt: Äcker hochschieben, Säen, ernten, Schafe etc besorgen, Handwerke verschieben, mehr Arbeiter generieren, Siegpunkte einfahren. Ich sehe noch keine unterschiedlichen Strategien, also z.B. Schwerpunkt auf Ackerbau legen ODER auf Siegpunktekarten ODER auf Handwerke verschieben ODER.... Ich gehe also immer denselben Weg und bin dabei sehr abhängig vom Zufall, der mich im richtigen Moment die richtigen Handkarten ziehen lässt. Bei der 113-Siegpunkte-Partie hatte ich neben der gesammelten Erfahrung auch sehr viel Glück in diesem Punkt. Es ist nur ein erster Eindruck nach 4 Partien; mag sein, dass die fortgeschrittenen Kartendecks sowie natürlich das Mehrpersonenspiel ganz anders wirken - mal sehen.


    Wichtig sind in jedem Fall die Handkarten. Die Bonuskarten sind nicht zu unterschätzen, denn sie bringen neben den Rundeneinnahmen auch am Ende noch Siegpunkte. Im letzten Spiel holte ich 21 SP mit Punktekarten, und dazu 23 SP mit den Bonuskarten. Deshalb: wann immer möglich solche Handkarten ausspielen, die einem eine zusätzlich Bonuskarte auf die Hand bringen.


    Aber so schön flüssig sich das alles spielt: ich vermisse die thematische Prägung anderer Rosenberg-Spiele. Bei #Odin baue ich ein Walfangboot, DAMIT ich damit auf die Jagd gehen kann. Woanders erzeuge ich Weizen, DAMIT ich damit Brot backen kann. Usw. Hier baue ich irgendetwas an, damit ich damit Siegpunkte generieren kann. Wieso baue ich Hopfen an und braue kein Bier damit? Wieso kann ich mit Flachs ein Backhaus verbessern? Thematisch gibt das keinen Sinn; der Zweck aller Aktionen ist letztendlich die Erzeugung von Siegpunkten, und das ist mir eigentlich zu wenig für ein gutes Spielerlebnis.


    Schade, bei dem Preis hatte ich mir mehr erwartet. Eigentlich auch ein längeres und komplexeres Spiel. Auch stören mich solche Kleinigkeiten wie: warum geben weiße Schafe ein schwarzes Fell? Warum ist Lehm rot statt braun? Warum heißt der Warenanzeiger, den wir seit Agricola, Caverna, Ora et labora als Weizen kennen, jetzt Roggen?


    So, an den Spieltisch! Bin gespannt, ob die 110-SP-Region jetzt mein Standard ist, oder ob das ein Karten-Glück-bedingter Zufall war.