Beiträge von Lighthammel im Thema „09.11.-15.11.2020“

    #Skyjo - Familiendauerbrenner



    #YukonAirways - solo. Interessante Knobelei. Man versucht, verschiedenfarbige Passagiere mit seinem Flugzeug zu gleichfarbigen Orten auf den Spielplan zu bringen, um geld zu verdienen und das eigene Flugzeug zu verbessern. Die große Herausforderung besteht darin, die Kartenhand, die Boni, die Passagiere und die anzufliegenden Orte möglichst optimal unter einen Hut zu bekommen. Solo ist das schon eine Herausforderung, richtig hart könnte es in Vollbesetzung werden, wenn man sich bei der Passagier-Auswahl so rictig in die Parade fährt. Guter Ersteindruck.



    #Faiyum: Zu zweit. Was ich im entsprechenden thread geschrieben habe, kopiere ich enfach mal hier in die Wochenberichte:


    Faiyum erinnert mich im ersten Moment grob an Concordia. Man spielt Karten aus, um sich auf dem Spielplan auszubreiten und Rohstoffe zu bekommen. Irgendwann kauft man neue Karten hinzu und nimmt die ausgespielten wieder auf die Hand.

    Bei Concordia bleiben die zugekauften Karten aber annähernd gleichwertig, während die Stärke einiger Aktionen von der Ausbreitung auf dem Spielplan abhängt. Gleichzeitig sind die gekauften Karten auch Multiplikator für die einzige, große Schlusswertung.

    Bei Faiyum ist es komplett anders: Es kommen tendenziell immer stärkere Karten hinzu, von einfachen Ernte-Aktionen bis hin zu komplexen Wertungs-Aktionen. Dabei ist der Anfang durch Ackerbau geprägt, verlagert sich dann auf Handel und Produktionsbetriebe, man urbanisiert quasi das Spielbrett. Das ist thematisch sehr schön eingefangen.

    Sämtliche Punkte holt man in Faiyum während des Spiels, eine Endwertung gibt es nicht.

    Der Kartenmarkt erinnert an Funkenschlag und alles, was man baut, können die Mitspieler ebenfalls nutzen. Man gibt sich also ständig gegenseitig Vorlagen. Ich baue Wege, so dass mein Mitspieler einen Betrieb bauen kann, den der nächste wiederum zur Produktion nutzt. Das ist interaktiv, aber nicht destruktiv.

    Der besondere Clou: Man hat keinen Nachziehstapel für Karten, sondern man nimmt in der Verwaltungsaktion immer die obersten 3 Karten vom Nachziehstapel auf die Hand, kann sich aber dann noch mehr Nachziehkarten dazu kaufen. Last in, first out. Man muss also zusehen, dass schwache oder nicht mehr benötigte Aktionen unten im Stapel landen, so dass man sie nicht wieder auf die Hand nehmen muss, wenn man an benötigte Aktionkarten kommen möchte.

    Optisch ist Faiyum sicherlich old school, aber es passt zu 2F. Kein Menzel'sches Wimmelbild, die immer gleichen Karten von The Miko oder Comic-Optik von Klemens Franz.

    In der ersten Partie mäanderten wir etwas ziellos vor uns hin, vielleicht hätten wir auch früher von Ackerbau auf Handel umsteigen können. Ich denke, es braucht ein, zwei Partien, dass man gezielter spielen kann, dass man Karten besser und länger nutzen kann, dass sie nicht nach 2-3 Einsätzen in der Versenkung des Ablagestapels verschwindet. Insgesamt würde ich Faiyum weniger strategisch und eher taktischer als Concordia einordnen, u.a. auch, weil der Kartenmarkt relativ zufällig sein kann.

    Bei mir hat Faiyum einen sehr guten ersten Eindruck hinterlassen, meine Frau fand es relativ unkontrollierbar. Sie mag es allerdings nicht, wenn man von der Hand in den Mund leben bzw. spielen muss.