Gestern spielten wir "Kitchen Rush" (Pegasus 2019er Version) zu dritt über mehrere Partien.
Wir begannen mit Szenario eins und haben und bis zum sechsten Szenario durchgekocht. Vom Prinzip her ist Kitchen Rush ein Echtzeit-Worker-Placement-Spiel. Jeder Spieler steuert hierbei meistens zwei Sanduhren, unsere Worker. Das Spielbrett ist eine Küche mit mehreren Aktionsfeldern. Es gibt einen Vorratsraum, eine Küche, einen Spülküche und so weiter und so weiter. Die Sanduhren werden auf die einzelnen Aktionsfelder gestellt und deren Aktion dann ausgeführt. Die Sanduhr darf allerdings erst wieder auf ein neues Aktionsfeld gestellt werden, sobald sie durchgelaufen ist,
Im Speiseraum können Gäste in Form von Karten in Empfang genommen werden. Die Karte nehme ich zu meinem Spielertableau. Auf der Karte steht elches Gericht der Gast verspeisen möchte, welche Zutaten und Gewürze ich dafür brauche, wie lange ich es kochen muss und welche Tellergröße ich brauche.
Ich nehme mit also den entsprechenden Teller, hetze in die Vorratskammer, nehme mir die entsprechenden Zutaten, hetze in die Küche und koche das Gericht meist über mehrere Stufen. Und das alles natürlich auf Zeit. Meistens geben die Szenarioanweisungen vier bis fünf Minuten vor.
Also stellen alle Spieler ihre Sanduhren kreuz und quer über den Spielplan, kommen sich in die Quere und versuchen so viele Gäste wie möglich aufzunehmen und ihr jeweils Gericht korrekt zuzubereiten. Ist die Vorratskammer leer muss nachgekauft werden. Natürlich muss hierfür wieder ein Worker eingesetzt werden.
"Ich brauche noch Pfeffer", "Kann mal einer Teller spülen?" und "Hol doch endlich mal jemand neue Gäste rein" sind typische Sätze die über den Tisch fliegen.
Am Ende der vier hochkonzentrierten Minuten kommt die Abrechung. Jeder korrekt bekochte Gast bringt Münzen. Sollte man falsche Zutaten verwendet haben oder die Kochzeit über- oder unterschritten haben, gibt es Abzug bei den Münzen. Ergo beginnt bei der Abrechnung die große Zitterpartie.
Die Szenarien begleiten die Spieler wie eine Art Tutoruial und führen jeweils neue Elemente ins Spiel ein. Die Szenarien sind sehr gut gemacht und bringen Neulinge ganz einfach ins Spiel. Auch der Schwierigkeitsgrad zieht gut an. Dabei geben die Szenarien Zielvorgaben für Familienspieler und Herausforderungen für Kenner vor. Jeder kann sich so an seiner Wohlfülgrenze bewegen.
Bei uns war nach der sechsten Partie und dem sechsten Szenario die Luft allerdings raus. Das reicht mir jetzt wieder für eine Weile, da die Vorgehensweise sich doch immer recht repetitiv, trotz neuer Elmente, anfühlt.
Auch der Verwaltungsaufwand ist enorm. Für eine Runde die ja nur vier Minuten dauert, braucht man fast die doppelte Auf- und Vorbereitungszeit.
Spaß gemacht hat es bis dahin aber trotzdem. Man kann ein bischen die Strategie absprechen und Aufgaben verteilen. Ob das in der Umsetzung klappt und nicht das völlige Chaos ausbricht hängt von der Gruppe ab.
Kitchen Rush wird erstmal in der Sammlung bleiben. Es wird wieder etwas dauern, bis ich mich wieder auf die Küchenschlacht einlasse aber der Zeitpunkt wird kommen wo jeder den Gordon Ramsay raushängen lassen will.