Kann sein , kann auch nicht sein. BLG haben hier im Forum merkwürdigerweise einen recht guten Ruf aber die ziehen seit Jahren unzuverlässige Kickstarter ab. AUch bei Brook City sind bis heute nicht alle Spiele zugestellt und auf Anfragen wird dort genau wie bei mir damals erst mit vertrösten und dann bewußtem ignorieren geantwortet. Da sprechen wir von 2 Jahren seit Auslieferung. SM war mit weitem Abstand der schlechteste Firmenkontakt den ich im Brettspielbereich je hatte und es wurde generell eher "kreativ" mit Fakten umgegangen und eben die Schuld auf andere abgeladen die nicht verantwortlich waren. Die Verzögerung ist kein Drama mit Covid, nur trifft es hier eben eine Firma die jeden Vertrauensvorschuss schon lange aufgebraucht hat.
Diese Dinge rechtfertigen trotzdem keine persönlichen Angriffe auf Personen oder weiteres. Das ist einfach Scheiße und einfach unter jeder Gürtellinie. Egal wie krass die Fehler in Vergangenheit bei denen auch waren.
Um die aktuelle Lage nochmal deutlich zu machen:
Die genannten Logistikprobleme die hier existieren, gab es noch nie in einer solchen Form und sind beispiellos. Es trifft so viele verschiedene und verzweigte Lieferketten, deren Auswirkungen erst nach und nach deutlich werden. Ob es nun der Chipmangel für die Automobilindustrie, irgendwelche Technikteile oder aber Spielsachen für Kinder sind: Fast alle Branchen leiden darunter und kein Unternehmen hat daran nur ansatzweise Interesse.
Als der Kickstarter angelaufen ist, hatte man mit normalen Frachtraten kalkuliert. Die Frachtraten für einen Seecontainer lagen im Schnitt bei ca. 1400 Euro (+/-) vor der Coronazeit, wenn man diesen von Europa aus nach China schicken würde. Mittlerweile liegen wir bei Frachtraten, die mindestens 3x oder 4x so hoch sind. Und wir reden noch nicht über Expresszuschläge oder eine feste Terminzusage, die sich an den aktuellen Fahrplänen hält (was im Seefrachtgeschäft eh schwierig ist und diesen Rahmen hier sprengen würde). Sowas sprengt jede Projektkalkulation und reißt tiefe Löcher in die Firmenbilanz.
Unterstellen wir Blacklist nun der These, dass sie finanziell angeschlagen sind, dann haben sie erst recht kein Interesse an zusätzlichen Lagerkosten. Nur was soll man machen, wenn man Containerslots gebucht hat und die Container immer wieder "gerollt" (vom Reeder auf die nächsten Schiffe verschoben) werden? Richtig, gar nichts. Dieses "rollen" von Containern passiert übrigens durch die knappen Bestände von Containern schon wesentlich öfter als wie sonst nur zum Jahreswechsel.
Die Lagerkosten werden aber auf lange Dauer natürlich auch das Geknick brechen - so viel ist klar. Das die Ware vom Produzenten ausgelagert werden musste ist auch verständlich. Die Nachfrage an Material aus China ist gefühlt riesig durch die ganzen Ausfälle.
Was soll ein Unternehmen in einer solchen Situation nun großartig mitteilen? Mehr als das Credo: "Wir warten selbst auf Updates; melden uns, sobald es losgeht" - geht nun auch nicht. Das dann noch ein Shitstorm kommt und viele irgendwelche Gewitterwolken aus ehemaligen Projekten hochziehen ist einfach nur unpassend und schon fast Rufschädigend. Man sollte das in der aktuellen Lage doch etwas anders bewerten. Schließlich wurde Altar Quest auch ohne größere Probleme abgewickelt und sie zeigten, dass es auch besser geht als bei Aftershock oder Projekten zuvor.
Aus meiner beruflichen Sicht erwarte ich keine große Besserung bis Mitte kommenden Jahres. Hoffen darf man aber trotzdem und wie Tommesbx bereits sagte: Spiele haben wir sicher eh alle genug 
Ich könnte mir aufgrund der schon recht langen Wartezeit vorstellen, dass die Ware noch vor Weihnachten aufs Schiff geht 
