Beiträge von ravn im Thema „Palais Royale“

    Jip, thx. Leider machen mich solche Angaben wie "55+ Bausteine in 6 Farben" arg kribbelig, weil die Farben arg ungleichmässig verteilt sind. Egal, notfalls liefert Heidelberger wie sonst auch üblich zeitnah und professionell Ersatz. :)


    ... auf zum Messeendspurt.


    Cu/Ralf

    Nabend,


    es war für mich deshalb "subjektiv enttäuschend", weil es sich auf ein Spielziel reduziert: Kaufe Plättchen ein, die Siegpunkte bringen. Einige Plättchen bringen weniger Siegpunkte und dafür einmalige oder dauerhafte Sondereigenschaften, die man nutzen kann. Man muss also zunächst ein paar Sondereigenschaft-Plättchen gezielt einkaufen und dann verstärkt auf Plättchen mit vielen Siegpunkten gehen, die dann auch noch am Rand liegen sollten, um Bonuspunkte für Randmehrheiten zu bekommen.


    Alles, was man in dem Spiel davor macht, also das Einsetzen und verteilen seiner Pöppel, dient nur der Vorbereitung für diesen Plättcheneinkauf. Da kann man leider kaum vorausplanen, da die lieben Mitspieler recht unberechenbar ihre eigenen Pöppel verteilen und dadurch erhoffte Mehrheiten und damit Boni verloren gehen, die man einkaluliert hatte. Zudem können die erhofften Plättchen auch bis zum eigenen Zug längst weggekauft sein. Also fängt jeder erst richtig bei seinem Zug an zu überlegen, zu optimieren, passende Plättchen zu suchen. Direkten Einfluss auf die Aktionen der Mitspieler hat man nicht. Also kann man getrost eine Raucherpause (blöd nur, bin kein Raucher) machen, bis man wieder an der Reihe ist.


    Zudem ist das Spiel zwar grafisch hübsch, aber total unübersichtlich für mich. Die Kleckse grün und blau auf den Plättchen schreien nach einer Flutlichtbeleuchtung, um die nicht zu verwechseln. Mir mehrmals passiert, obwohl ich meine, nicht grün-blau-blind zu sein. Zudem erschliessen sich die Funktionen der einzelnen Räume für die Pöppel nicht direkt durch die Grafik, sondern ausschliesslich durch die kleinen Symbole dieser Räume. Dazu kommt der Plättchengarten mit arg dünnen Ablagelinien, die aber wichtig sind, weil entfernte aber benachbarte Plättchen die Kaufkosten verringern. Verbindende Wege wären da spielerisch sinnvoller gewesen.


    So sieht das Spiel eigentlich nur schön aus, leidet aber an der Funktionalität. Zudem spielte es sich in unserer Dreier-Messerrunde arg repitiv. Ein Pöppel mindestens auf das Einkaufen-Feld. Ein paar auf Geld verdienen und je nach Bedarf auf die zwei Rohstoffsorten (grün bzw. blau). Vorher noch dafür sorgen, dass man ausreichend neue Pöppel setzen darf und/oder die auch weit genug bewegen kann von der Ausgangsposition. Die Boni der Plättchen brachten da aber meist mehr ein. Zudem kann man noch Karten ziehen und dann für den Einsatz bezahlen, die ebenfalls Boni bringen. Wer da mehr und bessere Boni hat, der scheint die Nase vorn zu haben, da die Pöppel arg begrenzt sind.


    Nicht falsch verstehen: Palais Royal ist kein schlechtes Spiel, nur hatte ich mir davon mehr Spieltiefe erwartet. Alle Elemente habe ich schon in vergleichbarer Form in anderen Spielen gespielt. Nur die Zusammenstellung ist neu. Ob das als Kaufgrund ausreicht, muss jeder selbst entscheiden. Ich war subjektiv enttäuscht, aber meine Mitspielerin nicht und die wollte es sich sogar kaufen. Spielegeschmäcker sind eben verschieden.


    Cu/Ralf


    PS: Sorry, wenn ich die Eigennamen und Begrifflichkeiten von Palais Royal nicht mehr auf die Reihe bekomme. Hatte ich mir schlicht nicht gemerkt, weil innerlich das Spiel nach der Messepartie für mich abgehakt als "subjektiv uninteressant für mich".