Beiträge von ravn im Thema „Marktplatz Bedeutung OVP“

    LEGO als das verstanden, was es ursprünglich mal war, ein kreatives Kinderspielzeug braucht keine Kartons, die aufbewahrt werden. Inzwischen hat sich LEGO auch aufgrund der überzogenen Preisgestaltung und dem Modellbau-Charakter immer mehr zum Erwachsenen-Sammler- und Vitrinen-Ausstellungsstück verzerrt und hat leider immer weniger mit der tollen Urpsrungsidee gemeinsam. Da braucht es dann eine sorgsam aufbewahrte und möglichst ungebrauchte Originalanleitung und einen ebensolchen Karton ohne jegliche Lagerspuren, um später irgendwann Höchstpreise zu erzielen.


    Ich habe in den letzten Wochen etliche meiner einmalig aufgebauten LEGO Modelle verkauft, an die ich mich sattgesehen habe, die inzwischen out-of-print gegangen sind und dank bestens erhaltener kompletter Ausstattung mit Ersatzteilen, Anleitung und Originalkarton weitaus mehr als den ursprünglichen Kaufpreis eingebracht haben.


    Würde ich mir bei Brettspielen auch wünschen, aber die will nach dem Neuheiten-Hype niemand mehr haben. Originalkarton wird da sowieso vorausgesetzt, ohne braucht man erst gar nicht ankommen auf dem Gebrauchtmarkt. Out-of-print-Ausreisser nach oben in Nachfrage und dann auch Preis sind die absolute Ausnahme und wiegen den Wertverlust der restlichen Käufe in keinster Weise auf. Weshalb für mich ungespielte Spiele inzwischen Kapitalvernichtung sind, die ich mir trotzdem immer mal wieder leiste, wenn der Spielebauch vorschnell "ja-ja-ja" schreit und die Ephorie noch nicht mal bis zur Erstpartie reicht. Dann tröste ich mich mit der fixen Idee, dass das Spiel ganz sicher irgendwann mal doch aufm Tisch kommt und dann perfekt passt, weshalb ich es auch ganz zwingend behalten muss. Selbstbetrug kann manchmal auch schön sein.