Beiträge von Bavarred im Thema „[2020] Beyond the Sun“

    Um es nochmal ins rechte Licht zu rücken:

    Es ging Bavarred darum, mit Freunden online zu spielen. Daß tue ich, wenn über BGA, zu 100% online & synchron. Anders gesagt, ich spiele fast nie mit Freunden asynchron, wenn wir uns online zum spielen treffen. Die Partien mit Freunden machen umgekehrt allerdings nicht 100% all meiner BGA-Partien aus, aber das ist ja für den beschriebenen Fall (das Spiel mit Freunden gemeinsam auszuprobieren) irrelevant.

    Also, Bavarred so: "Das will ich mal mit Freunden online spielen, aber dann via TTS".

    Und ich dann so: "Komisch, mit Freunden spiele ich auf BGA eigentlich immer synchron".

    Und Bavarred so: "Ja, aber das ist mir zu einfach." :)

    :) Du hast da ein paar Sachen hereininterpretiert, die ich so nie geschrieben hatte. Mir ging es einfach darum, dass eine unvollständige (in Bezug auf das Erfassen der gegnerischen Spielzüge), vollständig geskriptete, auf mehrere Tage verteilte Spielerfahrung bei BGA für mich dem "analogen" Spielen am Tisch nicht annähernd so nahe kommt wie das zeitlich kompakte, (digital) selbst gesteuerte Spiel im TTS oder auf Tabletopia. Völlig egal, ob man mit Freunden spielt oder mit Unbekannten.
    Insofern bin ich gerne bereit, meine nur auf einer einzigen Partie unter (s.o.) suboptimalen Bedingungen beruhende, eher negative Beurteilung des Spiels (btt) noch einmal auf die Probe zu stellen. :)

    Eigentlich ist ja der Vorteil von BGA (gegenüber z.B. Yucata), daß man dort Echtzeitpartien spielt. Asynchrone Partien sind doch eher die Ausnahme?

    Warum willst Du bei TTS/Tabletopia mühsam herumkrampfen, wenn Du direkt bei BGA mit einer online-Partie loslegen kannst?!?

    Weil ich auch BGA zu 99 Prozent zum asynchronen Spielen nutze, weil ich mir selten mal 2 Stunden am Stück Zeit zum Spielen nehmen kann/möchte. Nur, wenn ich mit Freunden online spiele, spielen wir meist in Echtzeit.
    Da scheine ich übrigens nicht der Einzige zu sein. Von Beyond the Sun laufen gerade 7 Echtzeitpartien und über 600 rundenbasierte Spiele (wobei das ja auch sein kann, dass einige von diesen trotzdem in Echtzeit gespielt werden). .
    Grundsätzlich finde ich ja auch BGA deutlich praktischer als TTS/Tabletopia, aber trotzdem bekommt man bei letzterem meiner Meinung nach eher ein Gefühl für das Spiel. Wenn man mit der Steuerung ganz gut zurecht kommt, kann man halbwegs eine normale Partie simulieren, während bei BGA ja der komplette Verwaltungsaufwand (inklusive z.B. Nachschlagen in den Regeln in vielen Fällen) wegfällt - und auch diesen Aufwand möchte ich einschätzen können, wenn ich ein Spiel "teste".

    Mich hat das Spiel nach meiner ersten Partie auf BGA relativ ratlos zurückgelassen. Ich hatte es schon länger auf meiner Wunschliste und war nach einem Regel- oder Playthrough-Video (Jon Gets Games war es glaube ich) freudig gespannt auf das erste Spiel.

    Die erste Ernüchterung betraf die Grafik: Bisher hatte ich immer gedacht, bei den weißen Playerboards und Kartenhintergründen handele es sich um Prototypen-Grafik - insbesondere, nachdem ich den Preis gesehen hatte, der für das Spiel aufgerufen wird.
    Ich denke, der übliche Terminus "Exceltabellen-Charme" trifft es ganz gut.

    Aber gut, damit kann ich normalerweise leben - auch wenn ich gefühlt seit Kindheitstagen keine straight-weißen (unbebilderten) Hintergründe mehr für Karten (sowie Playerboards) gesehen habe - solange das Spiel gut ist. BIn ja auch großer Fan von Santa Maria und Carpe Diem (Erstauflage!)

    Aber irgendwie hat Beyond the Sun bei mir überhaupt nicht gezündet. Jedes Mal, wenn ich die BGA-App gestartet habe, auf "It's your turn at 3 tables" geklickt habe und dann der virtuelle Karton von "Beyond the Sun" aufploppte, habe ich gedacht "Oh nein, nicht schon wieder". Und als plötzlich irgendwann der Hinweis "Last turn" auftauchte, war ich fast ein wenig erleichtert. Die Frage ist jetzt für mich natürlich: "Woran hat et jelegen?"

    Die Hälfte der Zeit war natürlich genau das Aktionsfeld besetzt, das ich eigentlich nutzen wollte. Oder mir fehlte genau ein Erz oder Bevölkerungswürfel, um die gewünschte Aktion durchführen zu können. Meistens sogar beides. Hatte permanent das Gefühl, für eine wirklich sinnvolle Aktion erst noch zwei Züge Vorbereitung zu benötigen.
    Schlecht gespielt, klar.

    Aber selbst, wenn die Züge mal nahtlos ineinandergriffen und ein Plan mal aufging, fühlte sich das nicht wirklich befriedigend an.

    Ich schiebe jetzt einfach mal einen Teil meiner Negativ-Erfahrung auf das asynchrone Spielen bei BGA. Nicht mitzubekommen, was der Gegner macht, nimmt jedem Spiel ein wenig Reiz - dem einen mehr, dem anderen weniger. Aber trotzdem gibt es genügend - auch in Bezug auf Komplexität und Interaktivität vergleichbare - Spiele, auf die ich nach einer Probepartie bei BGA oder Yucata deutlich mehr Lust hatte - oder die ich mir sogar nach ein oder zwei Probepartien sofort bestellt habe.
    Hier bin ich jetzt eher bei "Wenn sich die Gelegenheit ergibt, teste ich das noch mal am Tisch oder im TTS/bei Tabletopia", aber in erster Linie nur, um zu schauen, ob sich der Eindruck bestätigt, dass es wirklich von meiner Wunschliste runter kann.