Beiträge von ravn im Thema „[2020] Beyond the Sun“

    Zur Info wegen der Sprachneutralität: Alle Karten liegen offen und es gibt keinerlei verdeckte Informationen. Ich habe meine englische Version schon etliche Male in Runden gespielt, in denen nicht alle gut bis perfekt englisch lesen und verstehen konnten. Wir gehen die neuen Karten eh immer gemeinsam durch, wie die zu verstehen sind. Hat bisher funktioniert, aber klar, deutschsprachig ist da weitaus einfacher und komfortabler.

    Meine persönliche Erfahrung: Für die ersten 15 Partien habe ich keine Erweiterung vermisst. Jetzt eigentlich auch nicht. Da die nun mal auf dem Markt war und ich neugierig war, habe ich die Austauschkarten und die mehr Karten ins Spiel integriert. Wer das Spiel nicht kennt, dem fällt es sowieso nicht auf. Und ich sehe häufiger neue Karten, die ich in bisherigen Partien noch nie gesehen habe. Wobei ich mir bisher nie Karten einfach so angeschaut habe - ich lasse mich da lieber im Spiel überraschen, was es alles so gibt.


    Von den fortgeschrittenen Fraktionen habe ich bisher keine einzige gespielt. Immer nur mit den vier Basis-Fraktionen, weil die einem völlige Freiheit lassen. Den alternativen Technologie-Markt auf der Rückseite des Beiblattes habe ich auch noch nicht gespielt. Keine Ahnung, ob und für wen sich der lohnt. Die Leader einmal ausprobiert - würde ich wieder dazunehmen, wenn alle am Tisch das Spiel kennen. Da steckt für mich noch ne Menge an Spielvarianz drin.

    Nur um die Forschung zu kümmern und die Kontrolle und Kolonisierung der Planeten unberücksichtigt lassen, das funktioniert nicht. Zumindest nicht so, wie ich es ausprobiert habe. [...]

    Ich muss mich da selbst korrigieren. Gestern eine entspannte 3er-Partie mit zwei Erstspielern erlebt. Grundspiel mit Basisfraktionen ohne Erweiterungen, aber mit den aktualisierten Technologien und all den zusätzlichen Karten der Erweiterung. Die Leaders selbst wollte ich nicht dazunehmen, weil die muss man bei der Auswahl schon einschätzen können, was ohne jegliche Spielerfahrung mit den Grundmechansimen unnötig schwierig ist. Deshalb weggelassen. Trotzdem war die Partie wieder einmal ausreichend anders und spannend und zudem flott gespielt. Das Regelwerk ist so einfach zu vermitteln, da macht es mir Spass, das Spiel zu erklären. Ist dann auch so gut angekommen, dass die doppelte Neugier auf ein eigenes Exemplar geweckt wurde.


    Wie eigentlich immer, bisher aber nie eingehalten, wollte ich diesmal primär auf Forschung spielen. Als zweiter Spieler ergab sich allerdings die Chance, direkt zwei Planeten unter Kontrolle zu nehmen und zumindest temporär eine bessere Produktion zu haben und ebenso zumindest einen Planeten recht zeitnah kolonisieren zu können. Also doch wieder so ein Mischmach aus Kolonisierung zur rechten Zeit und Forschung für bessere und benötigte Aktionen. Am Ende wurde ich mit 10 Punkten Abstand damit Letzter.


    Bis zum letzten Spielviertel war eine Mitspielerin weitaus erfolgreicher, die fokussiert auf Forschung spielte und zielgerichtet auf die vierte Technologie-Stufe spielte. Durch die besseren Aktionsmöglichkeiten schien der Spielsieg unausweichlich. Keine einzige Kolonisierung. Am Ende fehlte es allerdings ein wenig an verfügbarer Bevölkerung für weitere Technologien, so dass dadurch ein Tempoverlust entstand und ein Mitspieler auf der Zielgeraden noch überholen konnte. Der hatte stark auf Kolonisierung gespielt und damit alleine über 30 Punkte geholt. Dazu noch ein paar Archivements und hohe Forschungen (wenn auch kein Vierer dabei). Reichte in Summe für den Sieg, wenn auch relativ knapp. Eine bessere und eine schlechtere Aktion hat da den Unterschied ausgemacht.


    Soll heissen, dass man also doch mit totaler Fokussierung auf die Technologien (und ein wenig Spielerfahrung) gewinnen kann. Gibt mir persönlich die Hoffnung, dass ich irgendwann doch mal meinen Technologie-Fokus-Plan durchziehen werde, um dann davon zu berichten. Weiterhin für mich eines der besten Eurogames in meiner Sammlung (BGG 9 von 10) und ein Spiel, das in 2er-3er-4er-Runde gleich gut funktioniert. Jederzeit wieder.

    Absolut. Nur um die Forschung zu kümmern und die Kontrolle und Kolonisierung der Planeten unberücksichtigt lassen, das funktioniert nicht. Zumindest nicht so, wie ich es ausprobiert habe. Andersherum ebenso nicht, weil ohne Forschung einem die effektiveren Aktionen dann fehlen. Die Leader-Karten schaffen da eine interessante Asymmetrie zwischen den Spielern, ohne dass man zwingend auf die verschiedenen Fraktions-Boards ausweichen müsste. Den einen Königsweg für alle gibt es ja sowieso nicht nach meinen Spielerfahrungen. Mit den Leader-Karten dann noch weniger. Und wie effektiv man die jeweils (auch in Kombination) spielen kann, das wird dann schlicht die Spielpraxis zeigen.


    Wer 34 Euro für eine Erweiterung ausgibt, könnte im Erstkontakt nur überrascht sein, wie scheinbar wenig Spielmaterial einen da entgegen plumpst. Den Solo-Modus einzelnd für nen 10er und dann die zwei neuen Fraktionen für einen weiteren 10er und die Leaders mitsamt den neuen Technologie-Event-Planeten-Karten für 15 Euro wäre eventuell verdaulicher gewesen - wenn auch umständlicher in der Produktion und Logistik.

    Mal ein kurzer erster Eindruck zur Erweiterung "Leaders of the New Dawn" im Mehrspieler-Modus: Entspannte 3er-Runde mit erfahrenen Beyond the Sun SpielerInnen. Also schon mehrfach das Grundspiel in der Basisversion gespielt. Somit waren die Spielabläufe klar und wir mussten nur noch auf die neuen Elemente der Erweiterung fokussieren bei der Erklärung.


    Wirklich sichtbar von der Erweiterung waren zunächst nur die Leader. Da liegen dann bei 3 SpielerInnen jeweils 5 zivile und 5 militäre Leader-Karten aus, die diverse Bonus-Fähigkeiten bieten - teilweise einmalig, mehrmalig begrenzt, dauerhaft passiv oder auch aktiv, vor dem Spiel, im Spiel oder erst am Ende. Also eine ganze Menge an Variationen und da sowieso nie alle Leader-Karten zur Auswahl stehen, wird man eher kaum mit einer Kombination öfters spielen können.


    In dieser Spielphase kurz vor dem eigentlichen Spielstart gibt es also erstmal eine Menge an Kartentexte und deren Funktionen gemeinsam durchzulesen und zu klären. Um eben danach nach dem "Erste-Siedlungen-Prinzip von Catan" zwei Leader davon auszuwählen. Sorgt für Fairness, unabhängig von der eigenen Position in der Spielreihenfolge. Da zu dem Zeitpunkt schon alles andere ausliegt, bietet es sich an, auch die Errungenschaften im Blick zu haben und welche ersten Planeten ausliegen. Ebenso ob die Leader-Karten eine Tendenz in Richtung Forschung oder Kolonisierung zeigen und wo man da Synergien und strategische Nischen erkennen kann. Soweit die Theorie.


    In unserer Partie lagen erinnert zwei zivile Leader aus, die Forschung unterstützten. Ein Leader, der die eben erforschte Forschung direkt als Bonus-Aktion nutzen liess und das zweimal im Spielverlauf. Und ein Leader, bei der man vor Spielbeginn schon eine der 1er-Forschungen erforschen konnte und einmal pro Partie komplett freie Auswahl über die Forschungskarte hat. Als letzter Spieler im Rundenverlauf und damit erster Spieler bei der Leader-Auswahl entschied ich mich für den Forschungs-Startbonus und einmalig die volle Kontrolle über den Forschungsstapel. Ich wollte sowieso endlich mal eine Partie spielen, die voll auf Forschung fokussiert, um schnellstmöglich die 4er-Technologie zu erforschen, um für den Rest der Partie diese dann zielgerichtet zu nutzen. Mit dem Leader hatte ich einen kleinen Vorsprung und wollte mir die volle Kontrolle für meine erste 4er-Technologie aufheben.


    Allerdings waren die restlichen Leader (ob zivil oder militärisch) eher auf Kolonisierung, Kontrolle und Raumschiffe ausgelegt oder schienen uns weniger interessant, so dass sich der Schwerpunkt der Partie wohl auf dem Weltraum-Nebenspielplan abspielen sollte. So meinte ich. Deshalb wollte ich mich da eher raushalten und wählte einen zweiten Leader, der mir einen privaten Planeten zur Verfügung stellte, den nur ich selbst kontrollieren und kolonisieren durfte. Klang zunächst gar nicht mal so schlecht.


    Als weitere neue Spielelemente kamen ein paar neue Planetensysteme und Eventkarten sowie acht neue Technologien und vier überarbeitete und ausgetauschet Technologien ins Spiel. Normalerweise werden die einfach in die entsprechenden Kartenstapel gemischt und tauchen dann zufällig auf oder eben auch nicht. In Absprache hatten wir uns darauf geeinigt, alle der neuen Events mit ins Spiel zu nehmen und auch bei der Startauslage der Planeten nur die neuen Karten zu nutzen. Um eben möglichst viel von der Erweiterung zu sehen und im Spiel zu erleben. Ob und wann neue oder überarbeitete Technologien auftauchen würden, das war hingegen weiterhin Zufall.


    Für Level 1 und Level 4 gibt es sowieso keine neue Technologien. Der Start und das Endspiel bleibt da also gleich. Wohl auch, damit die vorhandenen Fortgeschrittenen-Fraktionen weiterhin funktionieren können in diesem gleichbleibenden Rahmen. Wer also auf neue Level 1 Technologien gehofft hat, der wird enttäuscht. Es gibt aber mit den anderen Komponenten ausreichend neue andere Stellschrauben, damit sich Partien erfrischend neu und anders anfühlen.


    Mein Plan voll auf Technologien zu spielen, der klappte zunächst auch gut. Bis ich eben merkte, dass mir die ständig benötigten Ressourcen in Form von Erz und Bevölkerung ausgingen und ich die auch nicht so schnell nachproduzieren konnte. Seine Produktionsscheiben loszuwerden ist eben doch wichtig. So musste ich dann notgedrungen Raumschiffe produzieren, um mühsam gegen die Militärmacht der MitspielerInnen einen ersten Planeten zu kolonisieren. Ich hätte ja auch mein Privat-Planet nehmen können, nur brauchte der eine 4er-Militärmacht in Raumschiffe und konnte nur durch einen Sprung von Sol erreicht werden, was leider unpraktisch war. So bremste ich mich dann selbst in der Forschung aus, wurde fast noch von einem Mitspieler auf dem Weg überholt und konnte mir schliesslich mit meiner vorletzten Aktion im Spiel meine erste 4er-Technologie komplett frei aussuchen. Viel zu spät. Tja, so war das nicht geplant.


    Währenddessen hatten meine MitspielerInnen etliche Planeten kolonisiert, entsprechend viel Produktion jede Runde und dazu die ganzen Bonus-Sachen von den Planeten. Ich hingegen hatte meine Forschung, aber sonst zu wenig Ressourcen, um die wirklich gewinnbringend im Spiel zu nutzen. Forschung ist doch nicht alles und brachte mir mit einem Punkt Abstand den letzten Platz ein. Auch weil durch eine Event-Karte alle Kolonien einen Siegpunkt wertvoller wurden. Meine Privat-Kolonie hatte ich übrigens bis Spielende nicht nutzen können, schlicht weil die Zeit fehlte oder die Ressourcen.


    Mein Fazit: Die Eweiterung bringt durch die Leader-Karten ein neues taktisches und strategisches Element mit ins Spiel. Allerdings gibt die eigene Leader-Auswahl dann auch vor, auf was man in der Partie fokussieren sollte. Weil einen Leader auswählen und den dann nicht nutzen, das macht so gar keinen Sinn - wie selbst erlebt. Die neuen Events und Planeten und Technologien bringen dazu eine erfrischend neue Abwechslung in die Partie, sofern man alle vorhandenen Karten des Grundspiels schon mal gesehen hat. Für 34 Euro somit eigentlich nur die Beyond the Sun Veteranen zu empfehlen, die das Basisspiel schon so oft gespielt haben, dass es mit neuen Elementen nochmal häufiger aufm Tisch kommt. Anfänger brauchen, meiner Einschätzung nach, die Erweiterung aber nicht oder nur, wenn man selbst solo spielen mag.

    Der Mechanismus, dass man eine Auswahl aus zwei verschiedenen Kategorien treffen muss und am Ende von jeder Kategorie eine haben muss, ist nicht wirklich neu. Schon bei diversen Spielen gesehen, nur wurde es da nicht als "draften" bezeichnet oder damit in Verbindung gebracht. Beispiele? Ja ... hallo Forum?

    Hat schon jemand von Euch mit der Erweiterung gespielt und hat somit eine weitere Meinung, wie sich damit das Grundspiel verändert?


    Aktuell wird es für 34 Euro angeboten. Englische Version. Leider ist da ne Menge an Zeugs drin, was ich persönlich eher nicht benötige: Solo-Modus + zwei neue Fraktionsboards. Bisher habe ich das Spiel ausschliesslich im Basismodus ohne spezielle Fraktionen gespielt und das reichte mir völlig. Bisher war auch so jede Partie ausreichend anders und alle Karten habe ich sowieso noch nicht gesehen.


    Also das typische "auf kauf die Erweiterung mal auf Halde, bevor die nicht mehr verfügbar ist"?


    Wenigstens kann man die Erweiterung in die Grundspielbox mit reinpacken. Von Farbabweichungen hat bisher noch niemand erzählt. Zum Glück.

    Nash : Wie kommst Du zu diesem Empfinden? Denn meine Erfahrung sagt etwas anderes:


    Inzwischen 6 oder 7 mal real am Spielbrett in 2er-3er-4er-Runde gespielt und bisher habe ich noch längst nicht alle Fortschritte der dritten und vierten Stufe im Spiel gesehen. Auch noch nicht alle Meilensteinziele. Bisher war jede Partie anders und in Summe abwechslungsreich, mal extrem konfrontativ im Weltraum und dann mal wieder ein Wettlauf um die Fortschritts-Bonuskarten. Dabei haben wir bisher nur mit den Standard-Fraktionen gespielt und weder die beiliegenden Experten-Fraktionen noch die Fortschritts-Variante ausprobiert. Da steckt noch eine ganze Menge Potential für weitere Spielpartien drin. Eintönigkeit hat sich in noch keiner Partie eingestellt, noch nicht einmal in Ansätzen.


    Aber ja, das Spiel ist mit 65+ Euro eher hochpreisig. Im Zweifel kostenfrei irgendwo mitspielen, wenn man es nicht selbst besitzen muss.


    Und zur Erweiterung. Das wird noch was dauern: "The expansion is the art stage at the moment. We are hoping for a Q2 2022 release."

    Any expansion news? | Beyond the Sun

    Eigentlich kann Dir diese Frage nur Dein (nicht genannter?) Händler beantworten, oder? :)

    Weil laut Info hier, ist oder war die deutschsprachige Version ja schon bei einen/einigen Händlern verfügbar, also wurde anscheinend was ausgeliefert.

    Und spätestens an solchen Stellen merke ich immer mehr, dass ein Grossteil des Forums inzwischen eigentlich nur noch Zeitverschwendung ist. Tschö mit ööööö - wir sehen uns in der echten Welt ... oder im KDM- und Kino-Forenthread.

    Eine ansprechend-aufgehübschte Version möchte ich gar nicht spielen wollen. Warum? Weil einige Mitspieler schon bei dem aktuell cleanen Look so ihre Schwierigkeiten hatten, im späteren Spielverlauf die Übersicht über alle freigeschalteten Aktionsmöglichkeiten des Technologiebaums zu behalten. Würde das grafisch aufgelockerter aussehen, wäre das eventuell toll für die reine Optik, ob es dadurch aber auch zeitgleich spielerisch gewinnt, wage ich zu beweifeln. Der cleane Look hat ganz klar seinen Sinn. Wer das nicht mag oder sich nicht darauf einlassen mag, um es selbst herauszufinden, spielt eben was anderes. Vom Anspruch ist das Spiel eh nix für Familien- oder Gelegenheitsspieler.


    Friedlich-Freundlich-"lass mich bloss in Ruhe"-Aufbau-Spieler werden auch so ihre Probleme mit dem konfrontativen Teil rund ums Mehrheiten-Wettrüsten und dem gnadenlosen Ausnutzen von zeitlichen Mehrheiten-Schwächen der Mitspieler haben. Aber das ist eine ganz andere Geschichte. Die diversen Lets-Plays bieten ausreichend Gelegenheiten, das vorab für sich zu entscheiden.


    Kenne selbst potentielle Spieler auf Experten-Niveau, die das nicht erstspielen wollten aufgrund des Ersteindrucks der Spieleschachtel. Schade, aber ist dann halt so. Aber jemanden gegen seinen Willen überzeugen zu wollen, über diese Phase bin ich längst drüber weg. Dann wird halt was anderes gespielt und ich spiele Beyond the Sun ein anderes mal anderswo in anderer Runde. Alles gut.

    Was ist an der grafischen Gestaltung von Franz Vohwinkel auszusetzen? Wer es einmal gespielt hat, weiss es: Nix!


    Und wer sich durchs Packungsdesign blenden lassen möchte, findet genügend andere Spiele, welche diese Erwartungen erfüllen. Und verpasst dabei eines der besten konfrontativen Eurogames der letzten Jahre. Aber jeder so, wie er mag. Ich brauche und will da niemanden überzeugen, warum auch?

    Vier Partien in 7 Tagen in entspannten 3er und 4er Runden gespielt. Jede war anders. Jede war konfrontativ gut. Nach 7 Partien kommen immer noch neue Planeten, Events, Errungenschaften, Technologien ins Spiel. Timing beim Workereinsatz und Fokus auf die angefangene Strategie scheint wichtig. Konnte keine der letzten 4 Partien gewinnen - maximal Platz 2.


    Habe die englische Version.

    Die Erweiterung war für Ende des Jahres eingeplant. Würde ich aber nicht darauf wetten wegen der ganzen besonderen Umstände aktuell.

    Bisher scheint das Grundspiel zudem recht untergegangen zu sein: Kein deutschsprachiges Review bei BGG gelistet und kein Session-Report und die Text-Reviews liegen 9 bis 3 Monate zurück. Die Preisdiskussion und die um Online-Versionen auf TTS und BGA haben die meisten Antworten dort. Ich hoffe mal, dass die deutschsprachige Version da noch einen Sog erzeugen kann ... damit die Erweiterung auch wirklich umgesetzt wird.

    Die Population ist genau auf der Rückseite der Ressource auf den Würfeln. Einfach umdrehen anstatt zu suchen, wie mir ein Mitspieler gezeigt hat. Spart Zeit - aufgenommen, gedreht, abgelegt. :)

    Nach viel zu langer Zeit am Freitagabend eine entspannte 2er-Erstpartie erlebt. Das Regelwerk ist einfach und gradlinig zu vermitteln. Vieles wird durch die klare Symbolik klar und die übersichtlich-reduzierte Darstellung auf dem Spielerboard sowie den ausliegeden Karten auf dem Spielplan helfen enorm, die Möglichkeiten schnell zu erfassen.


    Wer ohne Spielerfahrung mit dem Vorurteil an Beyond the Sun herantritt, dass es wie eine langweilige Excel-Tabelle aussieht, mag auf seinen ersten Blick eventuell recht haben, übersieht allerdings den spielerischen Nutzen dieser Aufmachung. Wir waren uns da einig, dass bunte Karten oder auch Spielerboards mit poppigen Illustrationen angereichert, dem Spiel nicht gut getan hätten. Durch die Kartennamen und anhand deren Funktionen sowie dem Weltraumplan mit seinen Planetenkarten gab es bei mir ausreichend Kopfkino, so dass ich die spielmechanische Schicht einfachst verlassen konnte.


    Selbst schuld, wer Beyond the Sun übergeht, nur weil andere Spiele optisch aufregender wirken. Spielerisch und vom Handling wird hier ein aussergewöhnliches Spiel geboten, das ich persönlich aufgrund seiner spielerischen Möglichkeiten und seiner Eleganz zu den absolut besten Spielen der letzten Monate zähle.


    Warum? Durch den Technologie-Baum, den man selbst bestimmt und formt und somit die Möglichkeiten für sich und seine Mitspieler aktiv vorgibt, ergibt sich eine norme Varianz, in welche Richtungen sich eine Partie entwickelt. Wird die eher militärisch geprägt durch viele oder starke Raumschiffe, die gegenseitig um die Kontrolle und Kolonisierung der Planeten rangeln? Oder rückt die Forschung oder Ökomonie des eigenen Wirschaftskreislaufs in den Vordergrund? Als Spieler entscheide ich das selbst. So spielte ich auf Militär und hatte fernab militärischer Fortschritte gar kein Interesse, die Forschung selbst voran zu bringen. Am Ende hatten wir auch nur eine 3er-Technolgie entdeckt und somit blieben etliche andere effektivere Aktionsmöglichkeiten verborgen, was mir half.


    Zudem kann man ganz gezielt auf eine schnelles oder langes Ende hinspielen anhand ausliegender Errungenschaften, die in jeder Partie anders sind. Ich wollte die Partie schnell beenden, bevor der Forschungsvorteil meines Mitspielers richtig zünden konnte. Hat nur halb funktioniert, weil am Ende gab es einen Gleichstand, den ich knapp durch mehr freigeschaltete Bevölkerung- und Erz-Produktion für mich entscheiden konnte.


    Das Spiel wechselt zwischen Forschung auf dem grossen Spielbrett, Aufbau der eigenen Ökonomie auf dem eigenen Spielerboard und konfrontativer Verdrängungskampf im Weltall. Sozusagen drei Schauplätze. Da die eigene Spieleraktion kurz und überschaubar ist, ensteht so ein guter Spielfluss, so dass sich zügig Entwicklungen an allen drei Schauplätzen zeigen. Auf dem Spielbrett ergeben sich neue erforschte Aktionen, die man gerne ebenso machen können will. Auf seinem Spielerboard muss man sehen, dass der eigene Wirtschaftskreislauf in Schwung kommt und man diesen am Laufen hält. Im Weltall muss man gezielt seine Chancen nutzen, um Gebiete durch Mehrheiten zu kontrollieren und den Mitspielern deren Möglichkeiten zur nehmen. Das alles in den Griff zu bekommen, ist die eigentliche Herausforderung, die viel Freiräume für die eigene Spielweise lässt.


    Absolute Empfehlung. Zwei Daumen und eine 9 von 10 auf BGG für mich.

    Die zurückgenommene Grafik braucht es, damit die Aktionsmöglichkeiten, die sich im Laufe des Spiels über den teils-selbstbestimmten Techtree ergeben, übersichtlich bleiben. Zu viel Grafik würde da ablenken vom Wesentlichen. Mir gefällt der cleane Look, erinnert ein wenig an Oblivion. Aber gibt ausreichend Alternativen, wenn das nicht gefällt - spielerisch und/oder optisch. Alles gut.

    In der neuen spielbox gibt es neue System- und Technologie-Karten für Beyond the Sun.
    Auf dem Cover ist eine davon in englischer Sprache abgebildet, aber die Beschreibung auf spielbox.de hat eine deutschsprachige Bezeichnung ("Kolonie" statt Colony):

    Als Beilagen haben wir diesmal 2 Promo Karten für "Beyond the Sun" ("Sagittarius A" und "Beta Kolonie")

    Aktuelle Ausgabe - Current issue - spielbox


    Nette Beigabe, die ich gerne mitnehme, aber auch verzichtbar, da dem Spiel weitaus mehr Systemkarten beiliegen, als ins Spiel kommen können und die Auslage für 2 Spieler zudem nochmals eingeschränkter ist - 2 statt 4 Systemkarten zeitgleich ausliegend. Bei den Technologie-Karten fernab Stufe 1 kommen auch nie immer alle ins Spiel. Erhöht somit ein wenig die Varianz, ohne aber spielentscheidend zu sein. In der Online-Ausgabe habe ich bisher keine Regelerklärungen oder Hinweise dazu gefunden, sollten eventuell aber selbsterklärend sein. Ab Mittwoch wissen wir mehr, wenn die Printausgabe ausgeliefert wird.

    Nach der Empfehlung von SU&SD ist es jetzt auch in der neuen Spielbox-Ausgabe auf dem Titel als gekaufte Anzeige und damit auch als Besprechung im Heft. Kritikerwertungen 7 und 9 Punkte, wobei es im Kritikertext ein wenig unspektakulär beim Querlesen auf mich gewirkt hat, während die 9 leider nicht begründet wurde. Dieses Unspektakuläre strahlt leider auch die Spieleverpackung aus. Erlebter O-Ton: "Spricht mich jetzt nicht so an ..." und schon wurde (letzte Woche) was anderes in 2er-Runde gespielt.


    Könnte das selbe Schicksal wie damals Sidereal Confluence in der Erstauflage ereilen, das unter Kennern hochgefeiert wurde, aber optisch eher dröge bis nichtssagend gestaltet war. Die kommende deutschsprachige Version wird daran wohl wenig ändern, weil übernimmt das leicht blasse Cover und die Optik der Erstauflage (aktuell im zweiten Printrun).


    BTW: Das Setup-Beiblatt wurde im zweiten Printrun überarbeitet, aber anscheinend wurden dabei die Symbole auf den Würfeln vergessen, weil das sind bei mir nur graue Quadrate. Im Quervergleich zur Onlineversion kann ich die fehlenden Symbole dann nachschlagen, werden aber auch aus dem Text für mich klar.

    Die angekündigte Erweiterung soll vor allem mehr Varianz bieten und einen Solo-Modus.


    Im Zweifel auf eine Bundle-Ausgabe mit mehr Optik hoffen, falls auch da ein Nachbesserungswunsch besteht. Da aber schon lokalisierte Versionen in der Mache sind, glaube ich nicht an eine baldige runderneuerte 2nd Edition wie bei Sidereal Confluence.

    Wenn das Spiel eines nicht hat, dann wohl Optik - zumindest auf die Karten bezogen. Erinnert mich vom Look eher an Sidereal Confluence 1st Edition.


    8o


    Franz Vohwinkel konnte sich da wohl eher beim Cover austoben und wurde ansonsten arg reduziert eingesetzt. Leider.