Alles anzeigenSieben Tage, sieben Spiele: Wie schon im letzten Post erwähnt, spiele ich aktuell bis Ende November jeden Tag eine Runde Weather Machine im Solomodus. Quasi als Depressionsprophylaxe. Hier nun ein Überblick über die letzte Woche:
6.11 - Montag
Spielzeit: 75 min
Spielende: Natürliches Ende (keine Experimente mehr)
Wertung: 10/10
Die Woche begann mit einem wahren Feuerwerk, denn es war mit Abstand das beste Spiel, das ich bisher erlebt hatte. Weiter oben hatte ich erwähnt, dass das Spiel erst richtig in Fahrt kommt, wenn die einzelnen Mechanismen ineinander greifen und es "klick" macht. Und siehe da: Es klickte! Während des gesamten Spiels hatte ich nie das Gefühl, gegen eine KI zu spielen. Im Gegenteil, die Saboteure kamen mir sehr menschlich vor: Stellten sich mir in den Weg, so dass ich keine doppelten Aktionen ausführen konnte. Drängten sich auf der Initiativleiste nach vorne, nur um mir dann wertvolle Zitatsteine wegzunehmen. Immer wieder musste ich meine Strategie anpassen, um diese Rube-Goldberg-Maschine wieder zum Laufen zu bringen. Hätten die Saboteure in der Schlusswertung nicht zusätzlich 30 Punkte bekommen, hätte ich gewinnen können. Gut, zwei meiner Zielplättchen habe ich knapp verfehlt (u.a. 10 Roboter bauen -> ich hatte 9), aber es blieb spannend bis zum Schluss.
7.11 - Dienstag
Spielzeit: 48 Min
Spielende: Natürliches Ende (keine Experimente mehr)
Wertung: 8/10
Auch das zweite Spiel dieser Woche war ein Volltreffer. Allerdings spielten die Saboteure heute ein etwas vorsichtigeres, man könnte fast sagen, verdeckteres Spiel. Kydarkovia Inc. kam mir nicht oft in die Quere, wirkte eher wie eine dieser obskuren Internetfirmen, die gegen Ende auftauchen, um der Welt ihre Wettermaschine zu präsentieren. Schmierige Geschäftsführer mit Schnauzbart und QVC-Vibes. Leider gab es nur einen Punktegleichstand, was wiederum bedeutete, dass ich erneut verloren hatte.
Eines wurde jedoch deutlich: Wenn Lativ sich nicht schnell bewegt, kommt das Spiel in der Mitte zum Stillstand. Ohne seine Bewegung kommen keine Bots in die Forschungsmaschine, ergo gibt es keine Forschung. Da er nicht in sein Büro zurückkehrt, triggern wir kein Einkommen, also musste ich durch kreatives Herumblödeln an das nötige Material kommen. Irgendwann bin ich dann freiwillig in den Einkauf gegangen, um ihn voranzutreiben, und danach lief es wieder. Ich habe also einen Zug gegen unendliche Möglichkeiten eingetauscht. Ein fairer Tausch, wie ich finde.
8.11 - Mittwoch
Spielzeit: 38 Min
Spielende: Schlechtes Wetter ( 2 oder mehr Extremwetter der Stufe 3 in der Entwicklung ausliegend)
Wertung: 7/10
Die Saboteure haben mir den Boden unter den Füßen weggefegt. Ich konnte zwar massiv Ressourcen und Roboter anhäufen, kam aber nur mühsam voran. Das lag zum einen an dem auch diesmal eher trägen Lativ, zum anderen an den schier übermächtigen Saboteuren. Kydarkovia Inc. war mir einfach um mehrere Paralleluniversen voraus, was das vorzeitige Ende von Lightning Technologies bedeutete. Am Ende konnte ich stolze 16 Punkte vorweisen, meine Gegner 65. Autsch.
9.11 - Donnerstag
Spielzeit: 30:48 Min
Spielende: Schlechtes Wetter ( 2 oder mehr Extremwetter der Stufe 3 in der Entwicklung ausliegend)
Wertung: 5/10
Der Donnerstag verlief eher durchwachsen. Die Niederlage vom Vortag steckte mir noch in den Knochen und auch so war ich eher schlecht vorbereitet bzw. abgelenkt. Ich habe einige Züge verschenkt, u.a. als ich ein Subventionsplättchen einsetzte, nur um dann festzustellen, dass es mir überhaupt nichts gebracht hat. Nach außen hin war ich kein Forscher. Ich war drei Babys verkleidet im Trenchcoat. Setzen wir diese Partie in den Kontext der Hintergrundgeschichte (Zitat: "Naturkatastrophen werden schon bald der Vergangenheit angehören!"), so hat eindeutig das Wetter gewonnen. Ich verstehe jedoch immer mehr die durchwachsenen eindrücke: Wenn die Taktik nicht aufgeht, gibt es immer wieder Rückschläge und die Frustration ist groß. Und hier war sie wirklich groß
10.11 - Freitag (Yay!)
Spielzeit: 32 Minuten
Spielende: Schlechtes Wetter ( 2 oder mehr Extremwetter der Stufe 3 in der Entwicklung ausliegend)
Wertung: 7/10
Spielerisch unterschied sich der Freitag kaum vom Donnerstag. Allerdings gab es eine Neuerung und eine Erkenntnis: Zum ersten Mal auf meiner Solotour kam es vor, dass sich die Regierung dem Kampf gegen das Wetter anschloss. Bisher war meine Interaktion mit "der Regierung" vergleichbar mit einem quengelnden Kind im Spielzeugladen. Allerdings kam mir die Regierung durchaus gelegen, denn so konnte ein Wetterplättchen der Stufe 3 vom Spielplan entfernt werden. Auch das "an zweiter Stelle stehen" kam mir gegen Ende ganz recht, denn so konnte ich die üblen Pläne der Saboteure besser durchkreuzen. Naja, am Ende hat's nichts gebracht, aber für den Moment war's ein gutes Gefühl. Die Geschichte meines Lebens!
11.11 - Samstag
Spielzeit: 32 Minuten
Spielende: Keine Security-Reports mehr
Wertung: 9/10
Das Spiel sah eigentlich vielversprechend aus: In Runde 3 konnte ich einen Durchbruch publizieren, ich hatte Ressourcen im Überfluss und die Saboteure weit hinter mir. Ich sah mich schon den Nobelpreis in der Hand halten - meine Mutter wäre sehr stolz. Kann das sein? Ist das mein erster Sieg? Natürlich - was kann da noch schief gehen? .... Ganze zwei Züge fehlten zum Sieg. War ich verärgert? Absolut! Habe ich geflucht wie ein Seemann? Keine Frage! Aber nach Montag war es eine magische Partie!
12.11 - Sonntag
Spielzeit: 40 Minuten
Spielende: Keine Security-Reports mehr
Wertung: 6.5/10
Zum Schluss noch einmal ein richtiges "Geht so"-Spiel. Ich kam an sich gut voran, war lange Zeit unangefochtener Erster und konnte bis auf hier und da alle meine Aktionen "bar" bezahlen. Der Wendepunkt kam dann in der Mitte der Partie, als mir kurz vor einem entscheidenden Zug die Saboteure die Initiative nahmen. Von da an ging es bergab. Wenn ich versuchte, die Initiative zurückzugewinnen, schlugen die Saboteure zurück. Hatte ich zwei Sonnensteine, publizierten die Saboteure aus dem Nichts etwas über Sonnenschein. Der übermächtigen Kraft von Kydarkovia Inc. hatte ich nichts entgegenzusetzen. Ich hatte zwar zeitweise einen Vorsprung auf der Punktetafel, aber der hielt maximal 24 Nanosekunden an. Ich fiel die Treppe hinunter und nahm jede einzelne Stufe mit.
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Zum Schluss noch ein paar Gedanken.
- Mit Lativ steht und fällt das Spiel. Wenn man es nicht schafft, ihn spätestens in der dritten Runde in Bewegung zu setzen, wird es mit der Forschung richtig schwierig. Generell ist die Forschungsmaschine der Ort, an dem Punkte gefarmt werden können.
- Die Saboteure können ein Hindernis sein, aber sie können auch kaum auffallen.
- Die Siegbedingungen erscheinen mir etwas hart, was aber auch an meinen teilweise inkompetenten Zügen liegen kann.
- Subventionsplättchen "Publizieren" + Bau eines Prototyps = unschlagbare Kombination.
Werde ich die nächsten 17 Tage weiter Spielen? Ja.
Freue ich mich auf den Dezember? Auch ja.
EDIT: Oh, vielleicht sind wir einem Fehler in der Anleitung/im Verständnis auf den Leim gegangen: Wenn Lativ sich bewegt, fügt er dem aktiven Zweig der Wettermaschine einen Bot hinzu. Hat dieser bereits einen, dann weiter in Pfeilrichtung. Wenn jeder Zweig schon einen Bot von Lativ hat, passiert nichts. Später aber steht, dass wenn das Experiment in Phase B nicht läuft, man alle von Lativs Bots des aktuellen Zweigs entfernen muss. Da ich aber keinen Weg sehe, wie mehrere Lativ-Bots in einen Zweig gestellt werden können, habe ich das "alle" höher bewertet als das "des aktiven Zweigs" und habe immer alle Bots entfernt. Das ist wohl falsch - erklärt aber immer noch nicht, wie mehrere Bots von Lativ in einen Zweig gestellt werden können. roidutoast weißt Du da Rat?
Denke das liegt an der Übersetzung. Im englischen macht "Remove all bots" mehr Sinn als "Remove the bot".
Hast du einen Spieltisch, an dem du das Spiel aufgebaut lässt? Oder jeden Tag komplett set up und tear down?