Beiträge von Scythe im Thema „Awkward Guests / unangenehme Gäste“

    Aus echten Interesse: Kannst Du mal ein Beispiel machen?

    Ok, jetzt einfach mal aus der Luft gegriffen: Du weißt, dass sich ein Verdächtiger im Billiardraum aufgehalten hat, aber niemand durch Trophy-Room und Vestibule gekommen ist. Dann kannst du den Verdächtigen ausschließen, weil er keine Möglichkeit hatte, den Tatort zu erreichen. Du kannst außerdem die dortigen Tatwaffen ausschließen. Du weißt außerdem, dass einer der Verdächtigen in Living-Room oder Library der Täter sein muss und den Weg über Küche oder Shed genommen haben muss. Das sind in meinen Augen Schlussfolgerungen aus den vorliegenden Fakten.

    Ich habe mir deduktionsmäßig leider auch mehr von dem Spiel erhofft, ich hatte die englische Version. Letztlich ist es zu 98% Informationen von den Karten übertragen, sehr wenig was man per Ausschlussverfahren "erdenken" muss.

    Das habe ich anders erlebt. In unseren Spielen war es durchaus möglich (und zum Gewinnen auch notwendig ^^ ), über die bloße Karteninformation hinaus weitere Rückschlüsse zu ziehen.


    Die Tauschproblematik besteht tatsächlich. Die Spieler müssen das dadurch lösen, dass jemand, der selbst immer nur dieselben oder unbrauchbare Hinweise gibt, auch nichts mehr angeboten bekommt. Dann kann man sich so ein Vorgehen nicht lange erlauben...

    Scythe ich kenne cryptid nicht, daher kann ich dazu nichts beitragen. Aber die Gäste funktionieren sehr gut zu zweit, und auch solo gefällt es mir sehr gut. Da sehe ich auch mechanisch erhebliche Vorteile gegenüber Cluedo, was zu zweit ja auch nur begrenzt gut ist.

    Dass es mechanisch erhebliche Vorteile gegenüber Cluedo hat, das werde ich nicht bestreiten ;)

    Im Übrigen ist es wahrscheinlich Geschmackssache, was man von dem Spiel erwartet. Für mich gehört da eine größere Gruppe dazu, die man hinters Licht führen kann... ^^ Bei BGG sind es nur 1/4 der Voter, die es zu zweit nicht empfehlen, für die meisten funktioniert es also auch zu zweit. Aber eine deutliche 3/4-Mehrheit sagt auch: am besten zu viert. Würde ich Awkward Guests zu zweit ausprobieren? Womöglich. Würde ich mir das Spiel zulegen, wenn ich wüsste, dass ich "nur" einen Mitspieler dafür finde? Ich denke nicht...

    An die, die beide kennen:

    Wie findet ihr die unangenehmen Gäste den so im Vergleich mit Cryptid?

    Unangenehme Gäste dauert länger und ist wohl auch komplexer. Hier muss man Täter, Ort, Tatwaffe und Kompizen rausfinden. Dabei kann man beim Hinweise-Sammeln mal mehr, mal weniger Glück haben.


    Cryptid ist vom Spielablauf her simpler. Jeder hat nur einen Hinweis und die Kombination aller Hinweise führt zum Habitat. Der Glücksfaktor ist geringer, Du hast selbst in der Hand, von wem Du welche Information anforderst. Und die Spielzeit ist kürzer.


    Cryptid funktioniert zu zweit nicht, Unangenehme Gäste nur theoretisch. Beide sind meiner Meinung nach zu dritt oder viert am besten.


    Unangenehme Gäste fühlt sich thematischer an, Cryptid ist komplett abstrakt.


    Ich mag beide Spiele sehr gerne, bei mir hätte Cryptid knapp die Nase vorn. Hat mich komplett begeistert.

    Aber wenn der Verlag andeutet, dass es solo geht ...

    Kann mir kaum vorstellen, wie das solo funktionieren soll. Also mechanisch vielleicht, aber kann das Spaß machen? Geht doch hier auch darum, den Mitspielern unbrauchbare Hinweise zuzuschanzen und sie auf falsche Fährten zu führen. Macht für mich einen Riesenteil des Spielspaßes aus...