Beiträge von Ernst Juergen Ridder im Thema „21.09.-27.09.2020“

    Nur zwei Spiele diese Woche:


    Tang Garden (Grundspiel, 2x zu zweit)


    Ein Legespiel. Es gibt Haupt- und optionale Aktionen.

    Man muss eine Hauptaktion spielen, also entweder ein Gartenplättchen legen oder eine Dekoration platzieren.

    Legt man ein Gartenplättchen, hat man zwei bis vier zur Auswahl, die offen ausliegen. Normalerweise muss passend angelegt werden, also Wald an Wald, Fels an Fels, Wasser an Wasser, Weg an Weg. Es gibt aber auch Mauerkanten, die an alles angelegt werden können. Auch gibt es drei Sonderplättchen, die grundsätzlich an alles angelegt werden können. Legt man Wegekanten aneinander, bekommt man pro passender Plättchenseite eine Münze (das sind am Ende Punkte), bei passenden Landschaftsarten bekommt man einen Schritt auf einer entsprechenden Leiste. Schließt man eine Landschaftsfläche ab, gibt es einen zusätzlichen Schritt auf der entsprechenden Leiste. Mauern schließen Landschaftsflächen ab, der Spielplanrand nicht.

    Platziert man Dekorationen (Pavillons, Brücken, Bäume (5 verschiedene Arten), zwei Blumenarten, Fische, Vögel), braucht man dazu entsprechende Dekorationskarten.


    Außerdem kann man einen Charakter beeinflussen, zusätzliche drei über den Startcharakter hinaus. Nur einer kann aktiv sein, weitere, die man über die angesprochenen Leisten "freischaltet", werden auch beim Spieler ausgelegt, dann muss aber eine Charakterfigur auf ein passendes Feld auf dem Plan gestellt werden, das kann dann am Ende Punkte bringen.

    Man kann auch eine Laterne nutzen, z.B. eine, die es erlaubt, zwei Gartenplättchen nacheinander auszulegen.

    Eine Laterne kann man nur einmal nutzen, es sei denn, man hat beim Auslegen von Gartenplättchen erworbene Landschaftsplättchen gleicher Art in genügender Anzahl, um ein Laternenplättchen wieder bereit zu machen.


    Landschaftsplättchen gibt es für kleine und große Landschaftstafeln, die man am Spielfeldrand dann einbaut. Diese zeigen Symbole, für die man mit den passenden Charakteren Punkte bekommen kann.


    Schon das Grundspiel bietet mehr, als man von einem Legespiel erwartet. Meiner Frau gefällt es so gut, dass ich die nicht gerade billigen beiden Erweiterungen besorgen soll. Ich mag's auch, aber:


    Bei allen Zufälligkeiten, die durch Plättchen- und Kartenauslage erzeugt werden, gibt es doch auch dem Optimierfreak etwas. Beide Partien habe ich knapp verloren, in beiden Fällen aber hat mir dann meine Frau gezeigt, wie ich mit welcher Kleinigkeit, hätte ich nur daran gedacht, hätte gewinnen können. In beiden Fällen ging es um den sinnvollen Einsatz eines noch spielbaren Laternenplättchens. Ach, hätte ich doch nur eine Neigung, die entsprechende Berechnung für den letzten Spielzug anzustellen. Ich mag die Gestaltung des Gartens und seiner Umgebung. Aber ob ich jetzt noch an der Punkteschraube drehen kann, wenn ich z.B. die Blickrichtung einer Charakterfigur noch schnell verändere, macht mich nicht wirklich an. Ich hatte eine schöne und ansprechende Partie jeweils. Ob ich nun mit drei Punkten Rückstand verliere, oder mit zwei Punkten Vorsprung gewinne, ist für meine Motivation zum Spielen nicht wirklich von Belang. Meine Frau würde es dagegen ausgesprochen fuchsen, hätte sie eine Partie verloren, weil sie eine solche Winzigkeit übersehen hätte; da ist sie so intensiv von gefangen, dass sie sogar meine Möglichkeiten sieht.


    Luxor (mit den Modulen 2-4 aus der Mumienerweiterung) (1x zu zweit):


    Vielleicht nicht ganz so spannend wie Indiana-Jones-Filme, aber doch auch ein wenig Abenteuer in diese Richtung. Man versucht, in einer unterirdischen Anlage zum Grab des Pharaos zu gelangen. Dabei legt man einen spiralförmigen Weg zurück, bis man zur Mitte der Anlage mit der Grabkammer gelangt, in die es einzudringen gilt. Der Weg dahin ist mit verschiedenen Plättchen gepflastert. Es gibt Schatzplättchen, die man erlangen kann, wenn man mit der erforderlichen Mindestzahl an eigenen Spielfiguren darauf steht; das gibt Punkte für das Plättchen sofort und am Ende für zusammengestellte Sätze aus Schmuck, Vasen und Statuen. Andere Plättchen haben andere Funktionen (Verlängerung der Bewegung, Nehmen von Horuskarten oder Grabkammerschlüsseln, Tunnel usw. usf.).


    Man hat fünf Karten auf der Hand, Reihenfolge darf man nicht verändern. Spielen kann man nur eine der beiden äußeren Karten, eine nachgezogene Karte muss in die Mitte gesteckt werden. Die Karten erlauben die Bewegung einer oder mehrerer Figuren, am Ende der Bewegung führt man die Aktion eines erreichten Plättchens aus, wenn man kann.


    Die Module 2-4 der Mumienerweiterung geben zusätzliche Karten, zusätzliche Schatzplättchen, jedem Spieler einen eigenen Charakter mit Sondereigenschaft.


    Es gibt eine Menge Zufallsfaktoren, teilweise beeinflussbar. Man kann unterschiedlich an das Spiel herangehen. Meine Frau war darauf aus, Schatzplättchen-Sets zu sammeln, war aber wenig erfolgreich dabei. Ich habe mehr darauf gespielt, Horuskarten zu bekommen und möglichst schnell in die Grabkammer zu gelangen. Am Ende habe ich gewonnen.


    Macht's Spaß? Ja, macht es, trotz der vielen Zufälle. Indiana Jones weiß ja auch nicht, was ihm alles in die Quere kommt und ob er am Ende wirklich etwas hat. Ein bisschen Abenteuer, ein bisschen Spannung, wenn man sich darauf einlässt. Nach meinem Eindruck kann man mehr planen, als man so denkt.