Beiträge von Huutini im Thema „07.09.-13.09.2020“

    In unserer Erstpartie waren die Regeln nach ca. 40 Minuten erklärt. Und für die ersten 6 Runden brauchten wir zu 6. knapp 3 Stunden bevor der Abbruch kam 😅

    Übrigens grade den Bericht vom Finale des WBC-Turniers letztes Jahr gelesen. Die haben noch mit der alten Version über 15 Runden gespielt und (bewusst alle Zeitbeschränkungen ausklammernd) 10,5 Stunden gebraucht.

    Das sind 42 Minuten pro Runde, so lange haben wir gestern auch in etwa benötigt.

    Ihr seid also einfach nur sehr fix. 😁👍🏻

    So ne große Sammlung und kein einziges Trinkspiel dabei?

    Kein Wunder, dass ihr euch dann nicht flexibel anpassen konntet. 🤷🏻‍♂️

    ich will ja niemandem die Filme verderben.

    Genau! Filme verdirbt man sich durch das vorherige Lesen von Büchern. 8o

    Da die Herrschaften gestern weder noch kannten, hat mir eine kurze Wahrscheinlichkeitsüberschlagung suggeriert, dass sie die Filme vor den Büchern rezipieren werden. :teach:

    Aber mit Glück irre ich mich. 😏

    Bender30 Ja, die Zeit war etwas unglücklich, aber leicht zu erklären. Zum einen habe ich mir, da die Mitspieler quasi gar nichts über Dune wussten, gut 15-20 Minuten für einen groben Überblick über die Lore genommen, also, wer sind die Fraktionen, wie stehen sie zueinander, warum tun wir das alles, was wir tun, was ist Spice, warum können die Fraktionen das, was sie können, etc., oder warum eine zerstörte Great Shield Wall plötzlich den Schutz von Arakeen, Carthag und dem imperial Basin nimmt ... Da Dune eben super thematisch ist, finde ich es wichtig, zumindest einen rudimentären Einblick in die Welt zu haben, bevor man loslegt. Natürlich habe ich das so spoilerfrei wie möglich gehalten, ich will ja niemandem die Filme verderben. :)

    Dann bin ich einmal die Grundregeln aller 9 Phasen durchgegangen, und hier war ich leider nicht so fokussiert wie ich hätte sein können, sodass das alleine bestimmt schon 40 Minuten gedauert hat.
    Das alles wurde auch noch dadurch länger, dass regelmäßig die Bedienung reinkam, um Bestellungen aufzunehmen oder zu bringen.

    Und dann bin ich, nachdem wir die Fraktionen ausgelost haben, mit jedem Spieler nochmal seine Spezialfähigkeiten durchgegangen - da wir direkt mit den Advanced Regeln gespielt haben, waren das dann bestimmt auch nochmal 15-20 Minuten.

    Kurz: Das wäre mit Sicherheit schneller gegangen, ich hatte aber selbst nicht mehr jede Kleinregel im Kopf (Wir haben auch später ständig vergessen, dass die Harkonnen bei einem Sieg einen Anführer gefangen nehmen ... :( ) und wollte die Lore einbinden, und dadurch hat es dann länger gedauert als nötig.

    Dass das Spiel selbst so lange gedauert hat, lag wohl auch an der Kampffreude (jede Runde 3-5 Kämpfe), sehr notizenfreudigen Atreides und generell viel Überlegen. Aber so richtig bemerkt hat keiner von uns die Zeit, die flog quasi nur so dahin. (Außerdem haben unsere 6 Runden auch nur 4 Stunden gedauert ... :) )

    Aber ich wünsche dir beim nächsten Mal viel Spaß, die Erweiterung ist super. Die neuen Karten sind der Hammer und wirbeln das Spiel nochmal ordentlich auf, vor allem das Stein-Schere-Papier-System der Kämpfe, weil es nämlich jetzt auch Steinpapier oder Scherensteine gibt.
    Und die neuen Fraktionen machen auch Lust, ich will unbedingt mal die Tleilaxu spielen ... <3

    Huutini

    Sehr fesselnd geschrieben. Macht Appetit es auch einmal zu spielen...

    Klingt vom Gameplay ein wenig nach GOT.

    Danke.

    GOT habe ich leider immer noch nicht gespielt, obwohl es schon ungeduldig im Regal steht, aber ja, Dolche im Rücken sind auf Dune ein weit verbreitetes Leiden, und der Trashtalk passt sich auch immer dem Level der zuletzt gespielten trickreich-fiesen Überraschung an. 😅


    Leider braucht das Spiel einige Partien für die Lernkurve, weil man die Finessen der Fraktionen und des Spiels selbst erstmal kennenlernen muss. Wie gesagt, gestern in meiner 4. Partie hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, ein bisschen zu wissen, was ich tue. 😁

    Gestern wie geplant endlich mal wieder #Dune gespielt.


    Wir waren zu sechst und konnten somit alle Basisfraktionen aufnehmen. Drei Erstspieler waren dabei, wodurch die Regelerklärung dann leider auch knapp 80 Minuten in Anspruch nahm.

    Dann startete ich mit der Spacing Guild in die erste Partie. Damit hatte ich viel Spice, aber mir fehlten gute Treachery Karten und meine Anführer waren auch nicht die besten. Zudem hatten mich beständig die Harkonnen auf dem Kieker.

    In der zweiten Runde verbündete ich mich mit den Bene Gesserit, was meine Kampfkompetenz spürbar steigerte. Leider spielten die "Hexen" extrem passiv, die Allianz aus Harkonnen und Atreides war noch etwas zu unerfahren (außerdem hatten die Atreides schon nach der ersten Runde drei Anführer und fast alle Truppen verloren), und in der dritten Runde löste die Bene Gesserit auch noch ihre Allianz mit mir auf.

    So hatten wir der militärisch vorherrschenden Macht der Imperator-Fremen-Allianz nichts entgegenzusetzen, die in der dritten Runde die vierte Festung eroberte und gewann.


    Da wir erst seit vier Stunden dabei waren und nun besser im Spiel drin waren, beschlossen wir, eine zweite Runde zu starten.

    Diesmal stürzte ich mich mit den Fremen ins Getümmel.

    Mein Plan war, mich in Ruhe auf dem Planeten auszubreiten und erst zuzuschlagen, wenn die anderen sich etwas ausgepowert hatten, doch dann ließ ich mich in der 2. Runde doch zu einem Angriff auf den Imperator in Sietch Tabr hinreißen, und verlor nicht nur meinen einzigen garantiert loyalen Anführer, sondern auch zwei Drittel meiner Truppen.

    Meine Allianz mit den Atreides war hingegen äußerst fruchtbar, schusterten sie mir doch die Lasgun und zwei Karamakarten und einen Hunterseeker zu. Durch die Infos darüber, wer welche Karten besaß, konnte ich einige taktisch geschickte Siege mit wenig Aufwand erringen, und auch die Spice-Karten waren mir hold und ließen mich einige Male hilfreich den Wurm reiten oder ungeliebte Feindtruppen auffressen.


    Hier hatte ich das allererste Mal bei Dune das Gefühl, meine Fraktion wirklich richtig zu spielen, und der Infovorsprung durch die Atreides ist einfach unbezahlbar. Da ich mich viel auf dem Planeten aufhielt und ordentlich Spice sammelte, war ich zwischenzeitlich sogar die reichste Fraktion.


    Es kam zu einem Tauziehen zwischen der Fremen-Atreides-Allianz und der Imperator-Bene Gesserit-Kombo. Die Bene Gesserit hatten ihre Fraktion ebenfalls gut im Griff, sammelten still und leise ihre Advisor-Häufchen in den Festungen, und schlugen in der sechsten Runde zu - direkt, nachdem ein Sandtrout alle Allianzen aufgelöst hatte! 😱


    Die sechste Runde führte dann auch fast zum Spielende: Atreides und Bene Gesserit hatten beide die Chance, drei Festungen zu halten, da die Atreides bereits zwei hatten und die Bene Gesserit eine. In Tuek's Sietch hatte ich mich daran gemacht, die Bene Gesserit zu vertreiben, und in Habanya Sietch wären Bene Gesserit und Atreides zur Endschlacht aufeinander getroffen.

    Zunächst fechteten wir die Vorschlacht in Tuek's Sietch aus. Die heimtückischen Atreides verkauften den Bene Gesserit doch tatsächlich Infos über meine Kartenhand, doch vergeblich. Den Versuch, mich mit der Voice zu beeinflussen, wehrte ich mit einer Karama-Karte ab. Ich verlor meinen Anführer an einen Giftangriff, konnte mit der Lasgun aber den gegnerischen Anführer ebenfalls ausschalten. Das nun herrschende Unentschieden ging als Aggressor an mich, und Tuek's Sietch blieb damit in Fremenhand!


    Somit waren die Siegchancen der Bene Gesserit dahin, aber die Atreides hatten im letzten Kampf des Abends noch Hoffnung auf eine dritte Festung.

    Auch hier rafften die beiden Anführer sich gegenseitig dahin, weil die Atreides der Voice ihres Gegners hilflos ausgeliefert waren, und mit 1 Punkt mehr entschieden die Bene Gesserit den Kampf für sich.

    Da nun beide, Bene Gesserit und Atreides, je zwei Festungen hielten und meine Fremen die fünfte, hätte das Spiel weitergehen müssen, da es inzwischen aber nach Mitternacht war, haben wir an dieser Stelle abgebrochen.

    Laut Plan wären Bene Gesserit und Atreides in der nächsten Runde ohnehin eine Allianz eingegangen, und hätten den Sack zugemacht... vielleicht hätten wir das aber auch noch verhindern können!


    In jedem Fall hat sich meine ursprüngliche Annahme verfestigt: Gibt es in den ersten 4 Runden keinen Sieger, geht das Spiel vermutlich über alle 10 Runden. 😁


    Aber ich liebe das Spiel!


    Letztes Wochenende war bei mir einiges los.

    Der Reigen begann am Freitagabend mit einer Runde #BreakingBears. Das kleine Familienspiel hat tatsächlich jede Menge Laune gemacht. Irgendwo zwischen Deckbuilding und simultaneous Action-Selection spielt man Karten aus, die einem wahlweise neue Karten bringen, oder Honig. Je nachdem, was die Nachbarn ausspielen, kann dabei auch mal ein Bonus anfallen, man sollte die Mitspieler also im Auge behalten. Da jeder Spieler jederzeit eine "Wertung" ausspielen kann, wird regelmäßig geguckt: Wer hat den meisten Honig? der erhält Punkte. Zu zweit eher träge, zu fünft quasi unkontrollierbar, aber irgendwo dazwischen ein wirklich spaßiges kleines Spiel.

    Im Anschluss lief dann meine erste Partie #Tekhenu - genau mein Fall. Eng verzahnter Dice-Drafter, jede Aktion zählt, es gibt ausreichend Strategien, man muss diese aber möglichst sauber spielen. Freue mich jetzt schon auf die nächsten Partien. :)


    Am Samstag stieg ich mit dem kooperativen Spiel #RescuePolarBears ein. Gemeinsam versucht man, sich vermehrende Eisbären von einem sinkenden Eisschild zu retten, bevor zu viele der Tiere ertrinken. Wie alle Spiele dieser Art eine umgewandelte Pandemic-Mechanik, bei der man gemeinsam gegen sich auftürmende Katastrophen anspielt. Thematisch ungewöhnlich und irgendwie nur als Familienspiel tauglich, mechanisch aber bockschwer und dank beständiger Würfelei geradezu unfair. So sind wir (und die Eisbären) am Ende ordentlich abgesoffen. War nett, ist mir aber zu schwer; spannend sind aber die asymmetrischen Fähigkeiten der Boote.

    Am Anschluss dann eine Partie #TheArtemisProject getestet. Während ich Dice-Drafter sehr mag, habe ich mit Dice-Placern echte Probleme, so auch hier. Man spielt fast automatisch beständig mit Take That, und fährt irgendjemandem in die Parade. Am Ende lagen wir alle jeweils nur einen Punkt auseinander - leider mit mir auf dem letzten Platz. Ein sauber designtes Spiel, aber nichts für mich.

    Dann konnte ich endlich mal #Ragusa testen, von dem ich viel Gutes gehört habe. DAS hat wirklich Spaß gemacht. Ein schöner Thinky Filler, mit erstaunlich komplexen Kettenreaktionen. Man platziert Häuser auf einer Karte voller Hexfelder, und aktiviert jeweils die drei angrenzenden Felder, was einem entweder Zugang zu Rohstoffen gibt, oder aber die Möglichkeit, Dinge zu tun - etwa Waren produzieren, mit Schiffen zu handeln, Mauern und Türme zu bauen, oder, oder, oder. Anschließend werden jedoch reihum alle anderen an das Hexfeld angrenzenden Häuser der anderen Spieler aktiviert, sodass man diesen automatisch Aktionen ermöglicht.
    Auch hier entscheiden am Ende wieder Dekretkarten über Wohl und Wehe. Zu fünft setzt man lediglich neun Häuser, aber jedes davon zählt. Schönes Spiel, das ich auf einem soliden 2. Platz beenden konnte.

    Zum Entspannen folgte eine Runde #Revelations , ein schönes Partyspiel - für die richtige Gruppe. Nach dem Vorlesen einer (in der Regel schlüpfrigen) Situation muss jeder Spieler verdeckt eine der sechs ausliegenden Emotionan ausspielen, die er mit der Situation verbindet. Von Scham über Erregung bis Furcht und Neugier steht alles zur Auswahl, womit man auf Sprüche wie: "Du besuchst deine Eltern und findest im Schrank plötzlich Ketten und Peitschen" reagieren kann. Anschließend muss man gegenseitig einschätzen, wie die Mitspieler reagieren. Für jeden Treffer gibt es einen (kooperativen) Punkt. Gelächter und der ein oder andere Spruch sind ebenfalls dabei. Wie gesagt - mit der richtigen Gruppe. :)

    Den Abend beschloss dann eine pfiffige Runde #KingOf12. Hammerspiel. Super simple Regeln, die eine unglaublich wilde Spielfolge auslöst. Dabei gelingt dem Spiel das Kunststück, einerseits komplett berechenbar zu wirken, nur um dann Runde um Runde in einen unkontrollierbaren und immer wieder spaßigen Strudel von unvorhergesehenen Ketteneffekten zu straucheln. Herrlich. Wie Revelations nicht für jede Runde geeignet, aber ein echter Partyspaß!

    Am Sonntag dann ging es weiter mit #Brüssel1897, sowas wie dem kleinen Kartenbruder von Brüssel 1893. Ich kannte vorher beide nicht, und habe wirklich mit den Ohren geschlackert - hier steckt in einem kleinen Kartenstapel ein ziemlich komplexes Worker-Placement-Eurogame mit Mehrheitenmechanik. Eine echt knobelige Angelegenheit voller schöner Ideen und Möglichkeiten, aber eindeutig für Knobler und Eurogamer. Ich wurde am Ende auch hier mal wieder knapp Zweiter, aber am meisten hat mich fasziniert, wie viel mid-heavy-Euro hier in einem Kartenstapel steckt. Wer also noch ein Euro für den Urlaubskoffer sucht, sollte hier ruhig mal reinschauen!


    Dann kam #Min_Amun auf den Tisch. Ich mag eigentlich keine Tile-Laying Spiele, und auch hier fand ich das Tile-Laying echt öde - ABER das Spiel hat was! Auch hier legt man in nur neun Runden jeweils ein dominoartiges Plättchen auf einem modularen Spielbrett in einem ägyptischen Tal aus, erhält dafür Ressourcen, und kann sich dann Geschäfte für sein Dorf kaufen. In diesem kann man mithilfe der Ressourcen Läden beliefern und so auf vielfältige Weise Punkte sammeln. Jede Menge Set-Collection, Multiplikatoren und Mehrheitenwertungen wollen bedient werden. Ein durchaus familienfreundlicher Filler, den man locker und entspannt, oder deutlich optimierter spielen kann. Hat mir Spaß gemacht - wohl auch, weil ich hier endlich mal gewonnen habe. Und sogar mit deutlichem Abstand. :)

    Als Abschluss des Wochenendes gab es dann noch #DasZeitalterDerSeefahrer, das ebenfalls fast komplett aus Karten, aber auch aus einigen Markern besteht. Ein durchaus cleveres kleines Ressourcentauschspiel, bei dem jeder Spieler mit einem Schiff eine runde Kartenauslage entlangfährt, und entweder Ressourcen erhält, oder sie verkauft, oder damit Mehrheitenplättchen legt. Wenn eine von mehreren möglichen Spielende-Bedingungen erfüllt ist, wird abgerechnet. Das Spiel bietet ein bisschen Wettrennen, ein bisschen Taktik, und fordert eine möglichst effektive Nutzung des Rondels ein, das übrigens dank zahlreicher Karten, von denen immer nur ein Teil im Spiel ist, extrem variabel ist - der Wiederspielreiz ist hier also hoch.


    Honorary Mentions gehen an #Bzzz, für das ich die Regeln gelesen habe, bevor ich das Spiel in 40 Sekunden(!) den anderen erklärt habe. Anschließend haben wir es direkt wieder eingepackt, das war uns dann doch zu seicht.


    Seither gab es dann leider nur noch eine Solo-Partie #Tekhenu und heute Abend eine Solo-Runde #Maracaibo. Für morgen steht endlich mal wieder eine Partie #Dune an. Damit war das vermutlich eine der spielereichsten Wochen, die ich dieses Jahr hatte. :)