Beiträge von HBBackstar im Thema „Uprising: Curse of the last emperor“

    Entscheidend ist ja nicht, wo der Firmensitz ist, sondern in welcher Währung die wesentlichen Ausgaben sind. Wenn die wesentlichen Produktions- und Shipping-Kosten in USD anfallen, macht sicherlich eine USD Kampagne auf der Einnahmenseite Sinn, um sich abzusichern.

    Mein größter Kritikpunkt ist derzeit auch, dass man bei Uprising eher nebeneinander herspielt als kooperiert.


    Ja, man spricht sich ab und beratschlagt die nächsten Züge. Man achtet gemeinsam auf die Punkte des Einzelnen und schaut, dass keiner zu sehr zurückliegt. Aber gemeinsame Combats insbesondere im Late Game hätten einer kooperativen Klimax im Kampf gegen Horde/Empire sicherlich gut getan.


    Genauso fehlen mir gemeinsame Quests bzw. Assist/Support Items oder Feats, mit denen ich meinen Mitspielern helfen kann.


    Beispiele:

    - Ich opfere zwei einfache Soldaten, damit mein Kollege auf dem angrenzenden Feld zwei zusätzliche Würfel im Kampf schmeißen kann.

    - Mein Mitspieler kann in der Archery Phase auch meine angrenzenden Archers mit nutzen, dafür fehlen sie mir dann in meinem nächsten Zug.

    - Wir bekommen stärkere Türme/Wälle, wenn mein Haven neben seinem Haven steht oder die Production Werte erhöhen sich, da wir Handel treiben können.


    Viele Ideen, sicherlich nicht alle umsetzbar, aber in diese Richtung hatten wir bei der Frage überlegt, was uns derzeit fehlt.


    Also das Spiel macht für mich nach wie vor viel richtig! Den Koop Aspekt empfinden wir derzeit jedoch als nicht besonders ausgeprägt.

    Ja, es kann frustrierend sein. Und es gibt bestimmt viele 4X Spieler, die noch mehr Planbarkeit und weniger Zufallselemente suchen. Dafür gibt es ja auch schon genügend Spiele. Ob Uprising nach einer Partie schon die ersten Hausregeln braucht? Bei und nicht. Mangelndes Playtesting kann man den Designern nicht vorwerfen, finde ich. Das Spiel ist einfach hart und man verliert regelmäßig, auch mi der richtigen Taktik.


    Bei Uprising kann der Zufall verhindern, dass Du Partien gewinnst. Bei uns sorgen diese Zufallselemente aber genau für Emotionen am Tisch. Nach mittlerweile 6 Partien kann ich aber sagen, dass Uprising nicht wenig Möglichkeiten bietet, an den Wahrscheinlichkeiten zu schrauben. Es gibt Möglichkeiten zur Dice Manipulation bei den Feats, Items oder Druids Cards.


    Die HP der Elites hatte mich initial auch gestört. Mittlerweile haben wir uns da ganz gut drauf eingestellt und überlegen genau, für welchen Kampf wir Elites brauchen. Für manche Horde/Legionen braucht man ja zB regelmäßig zwei Kämpfe, da nehme ich dann in den ersten Kampf nur Fußvolk mit. Zudem hatten wir in der letzter Partie verschiedene Möglichkeiten, Schilder zu generieren, die die Elites größtenteils schützen. Und als der Elite Troll im letzten Kampf gestorben ist, hat eine Feat Möglichkeit erlaubt, dass er nach dem Umfallen nochmal mit einem schwarzen Würfel drei Gegner mitreißt. Ich hatte auch eine schöne Elite Archery Truppe, die über weite Teile des Spiele stets schon viel in der Archery Phase weggeräumt hat.

    Zu 1) Wir hatten bisher keine Probleme mit den Standees (sowohl beim Aufbau als beim Spielen/Verstauen). Holz Standees wären natürlich ziemlich cool gewesen, allerdings wäre dann der Aufdruck in der Form sicherlich nicht so realisierbar. Insgesamt tragen die Standees zu einer guten Spielübersicht bei und die unterschiedlichen Fraktionen sind klar erkennbar.


    Zu 2) Wir haben es bisher zu zweit gespielt. Das Spiel skaliert primär über die Event Karten (wo Ereignisse in Abhängigkeit der Spieleranzahl geschehen) sowie die Größe und Gestaltung der Map. Ich kann es mir auch gut mit 3 oder 4 Spielern vorstellen, dann geht es bestimmt richtig rund auf der Map - es gibt mehrere Phasen, die gemeinsam abgehandelt werden, und die Build Phase läuft ebenfalls parallel. Hier wurde also auch im Spiel mit mehreren Spielern an eine Reduzierung der Downtime gedacht. Zum Balancing bei 3 oder 4 Spielern kann ich nichts sagen. Ich sehe aber nicht, dass es dann einfach wird! :)

    Ich sage ja: Einmal mit Profis arbeiten.


    Fängt bei der Anleitung an, geht über die Aufbewahrungsmöglichkeiten und die Qualität der Komponenten weiter und hört mit einem innovativen 4X-Koop-Gegen2Gegnerfraktionen-Spiel mit einem spannenden Verhältnis zwischen Zufall (Würfelproben, Events, Items, Quests, Unexplored Tiles,…) und Planbarkeit (Ressourcenverwaltung, Pfade und Verhalten der Gegner, Feat Deck etc.) auf.

    Ich bin nach zwei Partien durchaus positiv von diesem Erstlingswerk angetan:

    + KS in 09/2020, Auslieferung in 12/2021. Corona und Shipping Explosion hin oder her. So macht man das! Endlich mal mit Profis arbeiten.

    + Das Setting ist unique (Untergang der Zivilisation im ewigen Eis, das Zentrum der Map wird von dem untergehenden Empire besiedelt, die Horde des Chaos als 2. Gegnerfraktion drängt sich von der Peripherie ins Geschehen, die Spieler sitzen mit ihren überlebenden Stämmen im Sandwich der beiden Gegner). Die beiden Gegner hauen sich auch die Köppe ein, wenn sie aufeinander treffen. Wir haben uns erst gefreut, aber dann gemerkt, dass die dadurch viele Siegpunkte machen! 😏😄 Keine gute Idee….

    + Das Spiel hat wenig Downtime und viel Gameplay.

    + Das Gameplay und die Regeln sind nicht komplex und wirken auf mich sehr gestreamlint im positiven Sinne. Dahinter verbergen sich viele taktische Abwägungen, wer was wann macht. Man merkt dem Spiel an, dass da viele Stunden/Jahre ins Gameplay Testing und dem Abschneiden von überflüssigen Regeln geflossen sind.

    + Die Kämpfe sind schnell abgewickelt und halten nicht lang auf, hier entstehen keine 10 Min Pausen für die Nicht-Kämpfenden wie zB bei Twilight Imperium. Gleichwohl gibt es nach meinem Dafürhalten genügend Möglichkeiten auf die Würfel und das Glück Einfluss zu nehmen.

    + Die vier bereits kennengelernten Fraktionen sind sehr heterogen, insbesondere die Heroes besitzen alle einen Unique Rulebreaker (also die eine Heldin kann sich zB teleportieren, was kein anderer kann). Auch die Anzahl und Art der Units sowie die Kosten der Units unterscheiden sich.

    + Der Enginebuilder über die Havens verbunden mit dem Deckbuilding über die Feat und Item Karten machen wirklich Spaß und sind mechanisch rund umgesetzt.

    + Das Spiel fällt in die Fraktion Easy to Learn, Hard to Master. Die Leiste mit dem gesamten Rundenablauf trägt dazu bei, dass man keine wesentlichen Schritte vergisst. Das Aktionspunktesystem ist intuitiv und gut zu spielen. Dennoch ist das kein Spiel, welches man leicht gewinnt. Bisher stehen 2 (eigentlich 3 🙂🙃) Niederlagen zu Buche (jeweils 5 Chapter, direkt mit den Advanced Karten gestartet), Lernkurve ist allerdings erkennbar. Die Eskalation über die Chapter Karten und die steigenden Threat Karten funktioniert gut.

    + Der Production Value ist top. Die Standees gefallen mir richtig gut. Bitte mehr Spiele mit Acryl Standees! Aber auch die Heldenbögen, die Map Tiles als auch die Übersichtskarten sind gut gemacht.


    Aktuell stören mich:

    - Sieg- und Niederlagekondition definieren sich nur über die Siegpunkteleiste. Da könnte ein zukünftiger Sieg nicht ganz so episch wirken. Hier merkt man dem Spiel an, dass die Designer ursprünglich mal eine kompetitive Designvorstellung hatten. Andererseits erzwingt die Nebenbedindung (dass alle Spieler mit ihren individuellen Punkten vor Horde und Empire sein müssen) Kooperation und Absprachen. Ich kann meinen Kumpel nicht im Eis liegen lassen (auch wenn ich selbst alles wegrocke), da ich sonst auch verliere.

    - Es sind keine gemeinsamen Kämpfe möglich (so groß ist das Vertrauen zwischen unseren Stämmen dann doch nicht). Das verstehe ich zwar aus Balance Sicht, allerdings hätte ich gewisse Boni/Assists nett gefunden.

    - Die Quests sind tatsächlich nur einmal kurz würfeln und fertig. Da hätte ich mir etwas mehr Handlungsoptionen (springe ich dem Mammut hinterher oder lass ich es laufen) sowie kurze Story Events gewünscht.


    Zuerst hat mich genervt, dass selbst die guten Einheiten nach einem Damage umfallen. Nach zwei Spielen erkenne ich jetzt aber so langsam, dass das gewollt ist und man damit umgehen kann!


    Insgesamt wirklich vielversprechender Kandidat für mich. Wird auf Herz und Nieren die nächsten Wochen weiter getestet. Fühlt sich initial wie das lang ersehnte Kind von Blood Rage, Defenders/Pandemic und Twilight Imperium an! :wizard: :wikinger: