Ich kann nicht einfach einen Lebensabschnitt wiederholen, weil ich es beim ersten Versuch nicht richtig/gut gemacht habe, das Leben geht weiter, mit den Konsequenzen, die sich aus Fehlern halt ergeben, aber es geht weiter, bis es eben real endet.
Ich sehe es teilweise wie eine 2. Chance, etwas anders zu machen als beim ersten Mal - ein Spiel kann so etwas im Gegensatz zur Realität eben bieten. Wenn man sich dann "genötigt" fühlt, das zu tun ODER man weiß, dass es wenig andere Optionen gibt (z.B. das Ziehen von Markern, Karten oder das Würfeln nicht beeinflussen zu können), dann ist es natürlich relativ sinnfrei, eine 2. Chance zu nutzen.
Ich war beispielsweise bei einem Arkham Horror LCG-Szenario total demotiviert, es nochmal zu versuchen, weil es sackschwer war und mit nur wenig Pech beim Markerziehen man eigentlich keine Chance hat. Und was für ein Erfolgserlebnis ist das dann, wenn man es schafft, weil man nicht die falschen Marker gezogen hat? Ist bei anderen Spielen aber im Grunde dasselbe Problem: Wieso sollte ich Gloomhaven nochmal spielen, wenn ich ständig/viel zu oft die Fehlschlag-Modifikationskarten ziehe (die ja immer wieder ins Deck zurückgemischt wird)? Was sollte da beim Neuversuch besser werden, außer "Glück zu haben".
Glück haben gehört zwar zwingend zum Spiel dazu, aber es gibt eben eine individuelle Grenze, bei der fehlendes Mindestglück resignieren lässt.