Beiträge von Meepelix im Thema „Hilfe, ich bin ein Alphaspieler! Wie spielt man Koop richtig?“

    Ich kann die Meinung und Ausführungen von matthias19281 vollkommen nachvollziehen und bin wahrscheinlich selbst ein ähnlicher Typus, auch wenn ich durchaus Affinität für Story entwickeln kann. Ich wäre aber vorsichtig zu sagen, dass man von Koops dann generell die Finger lassen sollte. Von bestimmten Arten von Koops (also die, die man auch solo spielen kann), ok, das würde ich auch unterschreiben, aber nicht generell.

    Die beste Lösung ist es kompetitive Spiele zu spielen oder den Overlord zu geben (sofern möglich)... Meine Erfahrung mit kooperativen Spielen:

    - entweder ich sage das offensichtliche oder jemand anderes tut es, dann wird 5 Minuten diskutiert bis man zur initial vorgeschlagenen Lösung kommt... Ergo ist koop nichts anderes als Solo mit nervigen Mitspielern :evil:


    Meine Lösung daher, einfach nicht koop Spielen... und wenn man doch mal nicht drumherum kommt muss man die Klappe halten bis die anderen ausdiskutiert haben um ihnen dann zu sagen wie man es richtig macht :lachwein: :lachwein:

    Das ist sicherlich auch spielabhängig, aber das war auch meine Erfahrung mit einigen (weniger komplexen) Koop-Spielen. Es ist daher aus meiner Sicht (leider) treffend formuliert. Es ist ein wenig überspitzt, denn es ist klar, dass man nicht immer und überall Recht hat, aber wenn einem das Spiel selbst gehört, man mehr Erfahrung damit hat (Kartenverteilung etc) und ohnehin analytisch rangeht, dann ist die Wahrscheinlichkeit halt hoch, auch wenn ich der Dümmste am Tisch bin.


    Und die Meinung, dass es auch bei kompetitiven Spielen so sein kann, da muss ich halt auch andere Aspekte betrachten. Wenn ich kompetititv den anderen voraus bin, dann kann ich eine neue (anspruchsvollere) Strategie probieren, kann ein Handicap einbauen oder einfach nur beobachten, wie sich Neulinge so schlagen. Das macht mir Spaß! Als Alphaspieler alles "besser zu wissen" macht keinen Spaß.


    => Daher auch meine Meinung: Alphaspieler sollten vermutlich dazu übergehen, bestimmte Arten von Koop-Spielen zu meiden (Kategorie: Koop-Spiel = Solo-Spiel). Wenn Koop, dann sollte man gezielt Koops rausziehen, die einen bestimmten "Kniff" haben. Und hier hoffe ich darauf, dass auch in Zukunft immer wieder neue Kniffe und Ideen gefunden werden.


    Dass in der Brettspielwelt tendenziell eine Abneigung gegen solche Kniffe existieren finde ich etwas Schade. Wenn man Kleinigkeiten einbaut, dann ändert es wahrscheinlich nicht die Meinung von "Story/Gruppenerlebnis-orientierten" Spielern, wohl aber von Leuten, die ähnlich ticken wie ich. Denn ich will nochmals betonen: ich bin nicht ausschließlich der kompetitive Typ! Ich will ja ein kooperative Erlebnis, aber bitte eines, wo jeder seinen Teil beiträgt!

    Also, wie Koop-Spiele trotzdem funktionieren können?

    - Komplexität (z.B. #SpiritIsland) - d.h. man will gar nicht sehen, was die anderen treiben :D

    Also das mit der Komplexität würde ich vielleicht noch um den Punkt Asymetrie erweitern.

    [...]


    Ich denke Hidden Information hätte noch viel Potenzial. Wenn ich nicht weiß welche Optionen mein Spieler hat, kann ich ihm schlecht sagen was er tun soll.

    Ja, sehe ich eigentlich genauso.


    Asymmetrie hat sicherlich viel mit dem Punkt "Komplexität" zu tun, aber ja, man könnte es durchaus als eigenständigen Punkt sehen. Es "verleitet" einfach, dass die Leute bei ihren Sachen bzw. in ihrer Rolle bleiben, auch wenn sie die Regeln der anderen vielleicht genauso gut kennen. Das mag nicht immer und bei jedem wirken, hilft aber sicherlich oft. #SpiritIsland ist da ja schon ein gutes Beispiel, auch für Asymmetrie.


    "Hidden Information" könnte man auch aufzählen, aber entspricht ja quasi dem genannten "Kommunikationsverbot" oder einem "Erschweren der Kommunikation". Es muss ja kein komplettes Verbot sein, sondern nur ein Verbot bzgl. bestimmter Informationen (z.B. den Handkarten).

    Das ist doch der Spass an Koops, dass man kommuniziert, diskutiert, zusammen einen Plan schmiedet und zusammen Erfolg hat oder scheitert.

    Da gebe ich dir Recht, denn das wäre ja der Spaß. Der hört für mich aber leider auf, wenn einer das Spiel besser beherrscht und die Leute tendenziell (und da schließe ich mich nicht aus) deshalb auf ihn hören. Da kommt es einfach zu weniger Diskussionen. Ich kenne z.B. auch viele Spieler, die Koop lieben, die "Rollenspiel"-Aspekte aber gar nicht mögen bzw. ignorieren.


    Und ich weiß nicht, ob ich @Beckikaze richtig verstehe und sie damit (u.a.) mich meint, aber bei kompetitiven Spielen sind ähnliche Probleme (wie z.B. unterschiedliche Spielererfahrung) schon noch einmal "anders" gelagert. Selbst wenn es für manche Spieler auf das Gleiche rauskommt, für mich z.B. nicht. Ich kann z.B. ein Spiel genießen, das ich haushoch verliere, evtl. weil ich es zum ersten Mal spiele. Wenn das Spiel gut war, dann wird gleich noch mal gespielt und geschaut, wie weit ich aufholen kann :)


    Das ist halt einfach Geschmackssache... ich persönlich mag es nicht, wenn es in Koop-Spielen einen Alphaspieler gibt. Das verdirbt MIR den Spaß. Ich würde aber behaupten, dass ich Koop-Spielen und gemeinsames Erleben inkl. Abenteuer viel abgewinnen kann!

    Ach ja, Alphaspieler... der gute alte Grund, warum ich "reguläre" Koop-Spiele nicht mehr mag.


    Dabei bin häufig ich der Alphaspieler, was ich aber gar nicht will. Aber ja, was soll man tun? Wenn ich zu viel eingreife fühle ich mich als würde ich das Spiel alleine spielen. Wer sagt denn schon etwas gegen dich, wenn du derjenige mit der meisten Erfahrung mit dem Spiel bist. Und umgekehrt ist raushalten auch nicht schön. Da komme ich mir vor, als würde ich mit meiner Nase am Aquarium kleben, um den Fischen beim Sterben zuzusehen. Und die Fische würden dabei denken, dass mir das Spaß macht :D


    Für mich gilt daher, dass ich Koop-Spiele, die praktisch auch Solo spielbar sind, inzwischen links liegen lasse. Auch wenn ein Mitspieler sowas rauszieht und ich es nicht kenne, habe ich da Probleme mit Alphaspielertum. Es ist einfach doof! Dabei war #RobinsonCrusoe einst eines meiner Lieblingsspiele. Mann, hat das viel Thema! Und es würde mir wahrscheinlich immer noch super gefallen, wenn man das Alphaspieler-Problem dort in den Griff bekommen hätte. Aber so hat es quasi kaum noch Wiederspielreiz. Oder #Pandemie, schrecklich!


    Ich bin schon öfter in mich gegangen, unter welchen Umständen ich sowas wieder "ertragen" könnte. Allerdings fällt mir ohne Regeländerungen nie etwas ein. Daher auch kein Tipp/Vorschlag :(


    Mich würde aber interessieren, was der beste (Mechanik-)Trick ist, um Alphaspielertum in einem Spiel erst gar nicht aufkommen zu lassen? Was sind Referenzspiele? Ich bin mir sicher, da gibt es schon einen Thread dazu?


    Also, wie Koop-Spiele trotzdem funktionieren können?

    - Zeitdruck (z.B. #SpaceAlert)

    - Kommunikationsverbot (z.B. #Hanabi, #TheGame, #MagicMaze)

    - Geschicklichkeitskomponenten (z.B. #Menara)

    - Verräter (z.B. #WinterDerToten)

    - Komplexität (z.B. #SpiritIsland) - d.h. man will gar nicht sehen, was die anderen treiben :D

    - Semi-Koop (z.B. #ArkhamHorror) - d.h. wer ist der Sieger unter den Siegern... oder es gibt zwar nur einen Sieger aber alle müssen zusammenhalten... kann das wirklich funktionieren?

    - ...


    Ein Held wäre für mich jemand, der Möglichkeiten sieht, sowas in #RobinsonCrusoe einzubauen und z.B. ein entsprechendes Szenario liefert :D