Beiträge von SpaceTrucker im Thema „Hilfe, ich bin ein Alphaspieler! Wie spielt man Koop richtig?“

    sehe ich etwas differenzierter. Wenn alle jeden Zug gemeinsam entscheiden ist es viel Alpha anfälliger als wenn einzelne Entscheidungen bestimmten Spielern zugeordnet sind. Diese Spieler können sich beraten lassen, aber es ist ihre Entscheidung ...

    So und mit anderen Details kann man Spiele weniger Alpha anfällig machen.

    Es würde mir kein Stück schwer fallen, ein #eldritchhorror aufzubauen und dann 5 Stunden lang drei Mitspielern ihre zwei Aktionen pro Zug vorzuschreiben, wenn ich das für einen gelungenen Abend halten würde.

    Denke ich beides richtig. Klar kann man jedes Koop-Spiel im Extrem-Fall auch als mehrhändiges Solo-Spiel spielen.

    Es gibt aber Spiele, bei welchen es deutlich schwieriger ist, die optimale Lösung für alle Spieler zu sehen und vorzugeben, als bei anderen.

    Bei Spirit Island hat z.B. jeder Spieler einen halbwegs komplizierten, individuellen Charakter, dessen Fähigkeiten davon abhängen, welche Karten er auf der Hand hat und welche Icons auf diesen Karten sind. Um da einen anderen Spieler komplett zu spielen, müsste man sich schon seine Karten ansehen und seinen Zug individuell planen. Da ist es bei einem Andor oder Robinson schon einfacher zu sagen, geh du dahin und mach dies.

    Denke die Balance macht es. Vorschläge, was man besser machen könnte gehören für mich zum kooperativen Spiel dazu, im Idealfall gegenseitig, aber jeder sollte noch für sich selbst spielen und Entscheidungen treffen.

    "Magst du nicht lieber den Wolf statt des Orks angreifen, ich würde gegen den Ork extra Schaden machen mit meiner Armbrust, weiss aber nicht ob ich den Wolf treffe?" gehört finde ich schon dazu. Einem Spieler jeden Zug zu sagen welche Waffe er ausrüsten und was er damit genau wie machen soll, wäre dagegen zu viel. Für mich eine Frage der Häufigkeit, eine Frage wie viel Gestaltungsspielraum dem anderen Spieler bleibt, wie viel er selbst spielt. Eher grob Zuständigkeiten abstimmen als detaillierte Lösungen vorgeben (oder wenn dann nur selten).

    Wenn man irgendwie das Gefühl hat dass sich die Entscheidungen zu sehr konzentrieren, kann man sich ja auch ganz bewusst mal zurück nehmen. Oder wenn das Spiel sonst zum Stocken kommt auch anmoderieren. "Wo sollen wir denn jetzt hin?" "Wen würdest du denn angreifen, Bob?"


    Glaube wenn man sich aktiv bewusst ist, dass es ein Alphaspieler-Problem geben könnte, ist das schon ein großer Schritt in die richtige Richtung.