Das zweite Spiel, das bei uns in den letzten drei Wochen gespielt wurde.
Einmal The Ruhr solo für zwei Spieler. Das hat ein paar kleinere, nicht gravierende Veränderungen gegenüber Ruhrschifffahrt.
Die Mechaniken von The Ruhr sind weitgehend in The Ohio übernommen, das wir zweimal zu zweit gespielt haben. Die Kohlehändler-Minierweiterung ist in The Ruhr/The Ohio integriert
In beiden Spielen ist der Flusslauf zweigeteilt.
Bei The Ruhr kann man zu Beginn des Spieles den oberen Teil des Flusses mit den weißen Würfeln noch nicht befahren, während der untere Teil bis Port Ruhrort mit den schwarzen Würfeln schon schiffbar ist.
Bei The Ohio ist zunächst nur der Oberlauf (mit schwarzen Würfeln) schiffbar, während man den unteren Bereich mit den weißen Würfeln bis Port Cairo noch nicht befahren kann, bis, historisch gesehen, die Wasserfälle bei Louisville für Dampfschiffe durch einen Kanalbau umgehbar wurden.
Anders als in The Ruhr sind schwarze und weiße Würfel in The Ohio auf Dauer nicht nur in ihrem Ursprungsgebiet nutzbar, was sich spielmechanisch als nützlich erweist.
In The Ohio stellen die Würfel nicht Kohle, sondern Waren dar. Kohle kommt als Rohstoff aber auch vor und wird zum Dampfen flussaufwärts (erhöhter Energiebedarf) genutzt.
Ein wesentlicher Unterschied für die Spielreihenfolge ergibt sich auch bei der Ankunft mehrerer Spieler in einer Runde in Port Cairo. Grundsätzlich ist es in beiden Spielen so, dass immer der als weiter flussaufwärts befindlich gilt, der später an einem Ort ankommt, wenn dort mehrere Spieler hinfahren. Eine gewichtige Ausnahme ist allerdings Port Cairo, da ist weiter flussaufwärts, wer früher angekommen ist.
In beiden Spielen ist es wichtig, einen Plan zu haben, welche Fortschritte in welcher Reihenfolge man machen will. Davon hängt ab, welche Würfelfarbe man wohin liefern sollte und in welcher Reihenfolge. Manche Fortschritte lassen sich konsequent nacheinander entwickeln, bei manchen braucht es etwas länger. Es ist nicht immer der Zug optimal, der das meiste Geld bringt. Es kann sinnvoll sein, auch mal wenig bis nichts einzunehmen, wenn man dafür bei den Fortschritten besser vorankommt.
In beiden Spielen gibt es Zusatzaktionen, die einen Einfluss darauf haben, welchen Würfel man wohin liefern kann. Es gibt das "Transportieren" (Entnehmen eines Würfels von der Transportleiste und einsetzen auf einem Ablageort am Fluss), das Treideln/Dampfen (flussaufwärts fahren) und das Lotsen (beliebig weit flussabwärts fahren. Manchmal könnte man alle drei gleichzeitig gut gebrauchen, man kann aber immer nur zwei von ihnen kombinieren.
Und dann, natürlich, gibt es in beiden Spielen die den Wasserstand beeinflussenden Ereignisse. Man weiß nicht, wann und wie oft sie auftreten, aber man kann dann nicht lotsen (beliebig weit flussabwärts fahren), ist also auf eine Standardbewegung flussabwärts (zwei Felder) beschränkt. Es gibt ja Spieler, die mochten das schon bei Ruhrschifffahrt nicht, weil es ein zufällig eintretendes Ereignis ist, das eine Planung zunichte machen kann. Ich habe schon Partien erlebt, in denen dreimal hintereinander Lotsen nicht möglich war. Wen das beeinträchtigt, obwohl es doch alle gleichermaßen trifft, der ist in seinen Planungen schlicht nicht hinreichend flexibel.
Im direkten Vergleich scheint mir The Ohio ein wenig "schwieriger". Spielspaß bereiten mir beide Versionen.