Es gibt noch einen anderen Aspekt: Wenn ich als Redakteur tätig bin und mich entscheide, nun auch als Autor tätig zu werden, mache ich mich unter Umständen angreifbar. Mir werden jährlich viele Spiele von Autoren vorgestellt. Wie vermeide ich es, im Unterbewusstsein irgendeine Idee zu verwenden, die mir mal irgendein Autor gezeigt hat? Die Wahrscheinlichkeit wäre nicht gering, dass nach Erscheinen meines Spiels sich irgendein Autor meldet und behauptet, ich hätte eine seiner Ideen verwendet, die er mir in der Vergangenheit mal gezeigt hat. Und damit würde ich dem Verlag, für den ich arbeite, einen Bärendienst erweisen.
Ich vermute (!), dass Leute wie Thorsten Gimmler, Stefan Stadler oder Viktor Kobilke, um nur mal ein paar Beispiele zu nennen, auch aus diesem Grund (fast) keine Spiele mehr als Autoren veröffentlicht haben, seit sie als Redakteure tätig sind.
(Ein anderer Grund kann natürlich sein, dass man lieber für ein festes Redakteursgehalt arbeitet als für ein ungewisses Autoreneinkommen. Bzw. dass man nicht auch noch in der Freizeit an Spielen arbeiten möchte, wenn man dies beruflich schon tut.)