Beiträge von samy0r im Thema „08.06.-14.06.2020“

    So, ich möchte diese Woche auch mal wieder etwas berichten. Inzwischen gab es den einen oder anderen (digitalen) Spieletag und ich glaube mein letzter Bericht liegt noch vor Corona. Aber gut, ich muss hier ja nicht alles verschießen und fange einmal mal langsam an.. J



    Little Town

    Das Spiel kam jetzt inzwischen vier Mal auf den Tisch – zwei Mal physisch mit meiner Frau und jeweils einmal digital via TTS mit meinem Bruder und richy81. Also bisher nur Erfahrung, wie das Spiel zu zweit funktioniert und für mich funktioniert es super. Ich wollte einen Einsteiger haben, man sollte möglichst wenig lesen und vor dem Spiel wenig erklären müssen – das sind die Kriterien meiner Frau und das bringt das Spiel auch mit. Ein kleiner Workerplacement-Enginebilder der nach vier Runden auch schon vorbei ist – also wenn man es grade ans Laufen gebracht hat endet das Ganze auch schon wieder – aber das ist auch gut so, das bedient eine Nische, die in meinem Schrank noch unbesetzt war. Schon der Fakt, dass meine Frau es 2x mit mir gespielt hat, zeigt mich schon, dass es immerhin da gut ankam. Als nächstes muss das Spiel mal in eine 4er-Runde auf den Tisch aber bei der niedrigen Einstiegshürde werde ichs wohl auch bei Gelegenheitsspieler mal probieren und wer weiß, vielleicht ist das ja der Einstieg in ein neues Brettspiel-Level für den ein oder anderen Mitspieler.


    Railways of Nippon / Rails of Europe

    Online standen in Corona-Zeiten auch häufig mal digitale Spieleabende an, so auch zwei mit richy81 und Railways of Nippon. Er hat Rail of Europe bzw. Railroad Tycoon zuhause und war somit erfahren im Regelwerk. Auch das Spiel lässt sich recht schnell erklären, hat im Spiel aber eine weitaus größere Tiefe als das mit bekannte Zug um Zug (zu dem ich gleich noch kommen werde). Es werden Verbindungen gebaut, Waren geliefert und die eigene Lokomotive weiterentwickelt. In der ersten Partie war ich chancenlos, da muss man wirklich auch sehr viele Dinge achten und das Auge hatte ich nicht: Am schlimmsten in meiner ersten Partie waren die Aufträge. Wer als erstes X macht, steigt um Y auf der Einkommensleiste – von diesen Aufträgen gab es 4 und richy81 hat alle abgeräumt, während ich noch damit beschäftigt war die für mich passenden Routen zu planen. Das war ein solcher Boost, der war nicht mehr einholbar. Wie gesagt, definitiv eine Lernpartie mit leichten Frustmomenten. Die zweite Partie lief für mich dann schon etwas besser, ging es darin auch konfrontativer zur Sache. Die Karte von Nippon ist für zwei Spieler schon recht groß und in der ersten Partie sahen wir uns quasi kaum, das änderte sich in der zweiten Partie und richy81 konnte nicht seinen Schuh so durchziehen, wie er es in der ersten Partie gemacht hat. Dennoch war er im Kopf schon zwei Schritte weiter und hat schon streckenmäßig längere Routen geplant, während ich noch im Hier und Jetzt genug zu Planen hatte. Auch diese Partie ging klar, wenn auch nicht mehr haushoch, an Ihn.


    Jetzt letztes Wochenende endlich wieder einmal ein physischer Spieletag bei ihm zu 3t und das Spiel kam auf den Tisch – dieses Mal nicht mehr in Japan sondern in Europa und mit echtem Spielbrett, echten Lokomotiven und allem was dazu gehört. Tut gut, mal wieder richtig spielen zu dürfen auch wenn ich die Digitalfassung nicht schlecht reden möchte.


    Auf jeden Fall lief es diesmal besser als die Male zuvor und man merkt eine Lernkurve im Spiel: So konnte auch ich mal auf die Aufträge achten (auch wenn ich keinen bekam), konnte zwei Schritte weiter planen und sah das Spiel mehr in Gänze als nur punktuell. Am Ende ging das Spiel auch zu meinen Gunsten aus, warum genau kann ich gar nicht mehr sagen. Ich hatte einen schönen Fleck auf der Karte, konnte meine Strecken bauen, habe nicht allzu viele Schulden aufnehmen müssen und hatte immer Ware zum Liefern in den Städten.


    Ich mag das Spiel, aber wie oben erläutert darf man nach der ersten Partie nicht die Flinte ins Korn werfen..


    Zug um Zug Europa / Deutschland


    Aus den Erfahrungen aus Nippon hatte ich wieder Lust auf Eisenbahn und das einzige Spiel in meinem Schrank mit dem Thema ist ZuZ Europa. Also wir dann mal zu den Schwiegereltern fuhren, habe ich es mal mitgenommen – wohlwissen, dass Schwiegermama eher Nicht-Spielerin ist. Naja, schon bei der Erklärung fiel mir auf, dass es doch nicht so trivial ist wie ich es eingestuft hatte – dabei habe ich sogar die Regeln um die Bahnhöfe und den Tunneln reduziert, so dass es ein „normales“ ZuZ ohne Europa-Besonderheiten war aber das sollte nicht gereicht haben.. das Spiel zog sich leider sehr in die Länge. Drei Spielzüge liefen schnell, der 4te der Schwiegermutter zog sich, dann wieder drei schnelle Spielzüge und man war wieder bei der „Bremse“ angelangt. In gewisser Weise war leider auch das Spiel recht überfordernd – hinzu kam eine gewisse Genervtheit und Ungeduld. Wir kamen in Spielzeiten, für die das Spiel einfach nicht gemacht ist. Mitten im Spiel habe ich sogar schon von jedem (ich glaube es waren 12?) Züge einkassiert, damit das Spielende schneller eingeleitet wird. Alles in allem würde ichs in der Runde nicht mehr spielen: Überforderung mit den unterschiedlichen Farben auf dem Brett, dem Suchen und Finden der Locations, die man eigentlich verbinden sollte und irgendwie auch mit der Gesamtmechanik. Ich fand es irgendwie frustrierend und wollte das Spiel so verbrannt nicht stehen lassen. Vielleicht lag es auch an der sehr großen Europa-Karte, die für den ein oder anderen doch recht unzugänglich sein kann.


    Naja, ich mag ZuZ, aber mit Europa würde ich mindestens 4 Personen benötigen (besser 5) und das Problem der „unbekannten“ Orte für Mitspieler könnte auch ein Hindernis sein. Also habe ich mir kurzerhand ZuZ Deutschland gekauft in der Hoffnung, das auch zu zweit spielen zu können. Meine Frau so: „Hä? Das gleiche Spiel noch mal? Das haben wir doch schon?!“. Naja, die Karten spielen sich schon wirklich sehr unterschiedlich und auch hier sind die Tunnel und die Bahnhöfe weg (was mich nicht stört, ich bin von beidem kein großer Fan). So kam auch das Spiel zwei Mal kurz hintereinander auf den Tisch und es stellte sich auch bei meiner Frau heraus, dass es eben nicht zwei Mal das gleiche Spiel war sondern dass sich beide sehr unterschiedlich spielen – normalerweise mag sie auch ZuZ nicht soo aber das Deutschland hat ihr eine Schulnotenbewertung von „2+“ rausgelockt – WOW! Kurze Zeit drauf kam uns mal wieder mein Bruder besuchen und als er und ich in Diskussion waren, was wir als nächstes spielen würden, kam meine Frau um die Ecke und meint „Naja, bei einer Runde ZuZ Deutschland wäre ich dabei“ – ein Vorschlag zum Mitspieler von meiner Frau? Direkt ein Kreuz in den Kalender gemacht, sowas kommt einmal im Jahrzehnt vor ;) Allein dafür hat es sich schon gelohnt und ich muss auch sagen – wenn ich die Wahl habe würde ich immer Deutschland der Europakarte bevorzugen.


    #LittleTown #RailwaysOfNippon #ZugUmZugEuropa #ZugUmZugDeutschland #railsofeurope