So, dieses Wochenende haben wir es endlich geschafft Anno 1800 im einer Viererbesetzung zu spielen. Bisher kannte ich das Spiel nur zu Zweit.
Und ich muss sagen, es funktioniert auch zu Viert hervorragend. Wir brauchten mit Regelerklärung etwa 2.5 Stunden, aber die Zeit verging wie im Flug und es machte allen Spass. Nach wie vor ein tolles Spiel.
Es ist aber auch eines von den Spielen, denen eine Erweiterung gut tun würde. Denn es gibt Elemente die gefixt werden müssten.
- Die Expeditionskarten sind witzlos, da man während dem Spiel so viele bekommt, dass man diese gar nicht alle befüllen kann. Das heisst, wer hier mehr Ingenieure und Investoren hat, hat automatisch auch mehr Siegpunkte. Die könnte man aber einfach so auszählen, ohne dass man die Würfelchen noch auf den Karten verteilen muss. Das wirkt alles etwas lieblos.
- Vorschlag: Die Expeditionskarten müssen schon während der Partie gefüllt werden. Und die Karte muss komplett gefüllt werden, damit man bei Spielende die Siegpunkte bekommt (eine Art Set-Building). Die Bevölkerungssteine fehlen so zwar während der Partie, dafür bekommt man für jedes Feld welches man auf der Expeditionskarte belegt, eine Belohnung (Gold, Handelsmarker, Schwerter, etc.). Das würde sogar thematisch mehr Sinn machen. - Die Inselteile haben meistens völlig sinnlose Belohnungen, wie z.B. Industrien die man schon hat oder 1er-Werften. Bei uns freut sich meistens keiner über die aufgedruckten Belohnungen.
- Vorschlag: Gebäude weg lassen und nur noch Gold, Handelsmarker, Bevölkerung, etc. aufdrucken - Der Handel mit mehr als zwei Spieler hat einen faden Beigeschmack, da er etwas willkürlich ist. Mit wem handle ich, wenn ich mehrere Optionen habe? Zumal der Leader ja meistens nicht klar erkennbar ist.
- Vorschlag: (leider noch keinen...)
Das wären die drei dringendsten Baustellen, die man fixen sollte. Natürlich gibt es noch zig weitere Ideen für eine mögliche Erweiterung (habe ich schon mal hier gepostet), aber da habe ich ehrlich gesagt, keine grosse Hoffnung mehr
Punkt 1 finde ich nicht schlimm. Es kann sein, dass man wenig bis gar keine Investoren auf seinen Karten hat, zumal ich persönlich Neue Welten selten hole, aber das hängt auch alles mit den ausliegenden Auftragskarten ab. Und selbst wenn ich jede Menge Investoren auf den Expeditionskarten habe, kann ich die gar nicht alle bedienen, weil Investoren sehr teuer sind, man selber vielleicht gerade mal 2-3 davon braucht und am Ende sind die dann gerade mal 1 Punkt mehr wert, als Ingenieure. Finde da den Vorschlag die während dem Spiel für den kleinen Bonus zu opfern eher als verschlimmbesserung.
Punkt 2 wurde schon öfters kritisiert. Mich persönlich stört das nicht, weil ich mir Alte Welten einzig deswegen hole, weil ich Platz brauche und im Normalfall hol ich mir auch nur max. 1, weil man mit überbauen jede Menge Platz hat und ich so wertvolle Aktionen spare.
Aber ich verstehe die Kritik und find da die Hausregel mit Alte Welten draften nicht schlecht, dass man sich 2 nimmt und eine aussucht.
Punkt 3 ist ganz einfach - wer fortschrittlichere Technologien am Markt hat, sprich Sachen die von blauen Arbeitern hergestellt werden, anstelle von roten Handwerkern, wird in den allermeisten Fällen bevorzugt. Ist halt eine freie Marktwirtschaft und wieso sollte man freiwillig mehr Handelsmarker für die gleiche Ware ausgeben?
Bei gleichwertigen Handelsgeschäften entscheidet man auch nie willkürlich. Es gibt ja einen Grund, warum ich lieber mit dem Einen oder Anderen handle, sei es, weil ich glaube, der liegt punktemäßig hinten, ich will, dass er zukünftig auch eher mit mir handelt oder vielleicht kann man ihn somit beeinflussen irgendwas zu bauen, dass einem selber nützt.
Als willkürlich empfand ich das Handeln nie.