Beiträge von rojack im Thema „Anno 1800 - Das Brettspiel“

    "Am Ende erzählt Julia darüber, dass sie eine ungerechte Partei gespielt hat. Und die Frage kommt auf, warum man generell für gebaute Plättchen unabhängig der Auftragskarten keine Punkte bekommt."


    Die Antwort ist einfach: weil es kein Bauspiel ist, in dem das Bauen belohnt wird. Ich kann doch auch nicht Marco Polo I spielen und Würfeltürme bauen und hinterher jammern, weil ich keine Punkte für den höchsten Würfelturm bekomme.

    Das Spiel gibt klar vor wofür man Punkte bekommt und wie man es beendet. Wer meint er müsse seinen Plan mit Gebäuden vollstopfen und dann jammert, dass er dafür keine Punkte bekommt, der sollte vielleicht nochmal einen Blick in die Regeln werfen.

    :facepalm:

    Das bringt doch ein Problem mit sich: wenn Du Gebäude für andere baust erhältst Du vielleicht Gold. Schön, damit kauft man wieder Arbeiter frei. Aber wenn Dir dann selber Gebäude für Deine eigenen Karten fehlen brauchst Du Handelspunkt, um die Güter von Mitspielern zu erhalten. Du bedeutet Du musst auf viele Handelspunkte spielen und machst Dich von anderen abhängig. Klar, kann man dann hergehen und seine Karten tauschen und vielleicht die richtigen zu den gebauten Gebäuden zu ziehen, aber effektiver ist es doch entsprechend dem eigenen Bedarf zu bauen und sich nicht auf den Kartentausch zu verlassen.


    Wie haben denn Deine Mitspieler gespielt?

    Ich stimme koala-goalie in vielen Punkten zu (war gestern auch ein Teilnehmer der Erstpartie).

    Ich halte es letztlich für ein Solitär-Spiel (mit minimalen Berührungspunkten der Spieler).

    Die Arbeiter sind limitiert, die Gebäudeplättchen auch. Aber es ist nicht so, dass man da wirklich einen Mangel hat. Wenn die zwei Gebäude einer Sorte vom Spielplan gebaut sind kann ich die Güter, die sie produzieren, einfach erhandeln. Der Mitspieler kann es nicht ablehnen (wtf?).

    Und will man nicht immer alle Spielerboards nach bestimmten Gebäuden absuchen (was richtig Zeit kostet) fragt man STÄNDIG in die Runde: "Wer hat Klopapier? Und die Zewa-Rolle brauche ich auch. Hat Jemand Toast?". Dass man zunächst einen Begriff für ein Gebäude finden muss, auf den sich die Gruppe verständigt, ist ein schlechter Witz. Einige Male konnten wir nicht mal das Bild einer Ware benennen, weil wir es nicht erkannt haben. Dann wird es noch schwerer die Mitspieler nach diesem Gebäude zu fragen.


    Ich kann verstehen, dass es für Fans des Computerspiels einen Reiz ausübt. Aber ganz ehrlich: ich brauche kein Solitair-Peusdohandelsspiel mit mühsam aufgebauten Produktionsketten.

    Dann lieber ne gepflegte Parte Brass Birmingham, wo ich mich gefordert fühle. Bei Anno ist es eher unschöner Stress, weil ich vielleicht irgendein Gebäude auf meinem Plan übersehen habe oder weil bei den möglichen Kettenzügen am Ende mal wieder ein Arbeiter gefehlt hat und ich alles rückabwickeln muss.


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