Beiträge von Lighthammel im Thema „Anno 1800 - Das Brettspiel“

    Wir (meine Lebensgefährtin und ich) hatten gestern Abend unsere erste Partie. Wir haben dabei beide die komplett gegensätzliche Strategie von Braz gefahren. Wir haben nur sehr wenige Industrien doppelt gebaut (ich denke nur 2 oder 3). Ansonsten hatten wir nur diejenige Industrien gebaut, die der andere nicht hatte. Dadurch hatten wir ein deutlich anderes Spielerlebnis wie es Braz beschrieben hatte: Drei oder vier leistungsfähige Werften, eine riesige Schiffsflotte, viel Gold durch den gegenseitigen Handel. Also ein super unterhaltsamer und spannender Spielverlauf. Obwohl wir fast fünf Stunden gespielt hatten, war uns zu keinem Zeitpunkt langweilig. Die Zeit verging wie im Flug.

    Wir haben ebenfalls zu zweit gespielt. Sehr wenig doppelte Industrieplättchen, sehr viel Handel untereinander. Allerdings haben wir nur 1 3/4 Stunden gespielt, bis wir durch waren. Meine Frau hatte noch 4 Karten auf der Hand, ich 6. Ich habe eine Industrie gebaut, die sie für zwei Karten brauchte. Mit der ersten erfüllten hat sie eine Zusatzaktion bekommen, mit der sie die zweite erfüllt hat. Damit könnte sie wiederum 2 Karten abwerfen und vorbei war das Spiel. Ich hab mit 92 zu 107 verloren, aber es war ne sehr coole Partie. Ich habe vom Regellesen her deutlich weniger Interaktion erwartet. Bauplatz war stets knapp, wir haben deutlich weniger als die Hälfte der Bevölkerung verbraucht - ich hatte nacher 2 Bauern, 4 Arbeiter, 4 Handwerker, 6 Ingenieure für Mehrheit bei der Schlusswertung und einen Investor. Durch den vielen Handel war es auch kein Problem, sich die entsprechenden Fachkräfte mit Gold wieder freizukaufen.

    Ich finde, da ist Wallace wieder ein großer Wurf gelungen. Tolles Aufbauspiel.

    Danke für den Tipp. Ehrlich gesagt, kann ich mir nicht vorstellen, horrende Produktionskosten für ein einfaches stabiles (!) Tiefziehteil (oder zwei) würden die Marge versauen bzw. den Verkaufspreis unangemessen ansteigen lassen.


    Das Problem sind nicht die Produktionskosten für das Inlay, sondern wahrscheinlich eher die Kosten für die Form. Im Formenbau ist man sehr schnell bei mehreren tausend Euro.

    Ein Glück wieder Geld gespart....

    Wollte schon dreimal vorbestellen, aber so hab ich die Optik dann auf keinen Fall erwartet. Mit dieser tristen lockt man wohl kaum jemanden hinterm Schrank hervor - hatte auf ein etwas farbenfroheres Brass gehofft. Oder evtl. eine optische Alternative zu Arler Erde. Das hier scheint ja keines von beidem zu sein. Dazu dann noch ohne Solo Modus... da wird dann wohl doch höchstens zum abverkauf zugeschlagen :/

    Ich mag es. Aufgeräumt, funktional, und bis auf die bunten Tableaus geht die Optik schon sehr in Richtung Treefrog Games, Martin Wallace' eigenen Verlag. Das schlichte Design der Spiele hat mir immer sehr gut gefallen. Age of Industry, Brass, Tinners Trail, A few Acres of Snow - alles sehr schlicht gehalten und gerade dadurch auch reizvoll.