Beiträge von brettundpad im Thema „Anno 1800 - Das Brettspiel“

    Dann bin ich ja happy. Ich habe es halt überall gesehen...wahrscheinlich hat man auf den Markt der Computerspielfans gesetzt und mehr produziert. Ich hoffe auch auf die Erweiterung...

    Ich sehe auch UNO häufiger als Gloomhaven oder Monopoly als ein Eclipse. Was man häufiger sieht hat doch irgendwie überhaupt nichts mit dem Thema zu tun. Ich verstehe die Aufregung auch mit dem Vergleich zu Arche Nova nicht (welches ich wesentlich lieber mag). Es gibt halt jedes Jahr Titel, die eben besonders gut ankommen. Das heißt ja aber nicht, dass andere Titel nun der letzte Dreck sind. Es kommen jedes Jahr unzählige Spiele raus, es gibt also wesentlich mehr Spiele, die gar nicht schlecht sind, aber etwas wegfallen. Anno 1800 würde ich nicht einmal wirklich dazurechnen.

    Ich bin ja ein Spieler der Atmosphäre liebt und das wurde hier noch gar nicht thematisiert. Ich sitze gerade an meiner Rezension, habe in allen Spielerzahlen gespielt, durch Corona zuletzt wieder nur zu zweit und ich stimme dem Lob hier größtenteils zu. Eine Sache aber stört mich irgendwie, obwohl es viel weniger relevant sein sollte. Ich bin mir da noch nicht sicher. Das Gefühl habe ich seit der ersten Partie und es verschwindet nicht. Anno 1800 ist mir zu quadratisch, und praktisch.


    Anno am PC hat für mich auch einen Wuselfaktor. Ich liebe das Ziehen von Straßen, die Anordnung der Gebäude. Ich finde es spannend meine Insel auszuweiten und dort den kleinen Entdecker zu spielen. Diese Seele fehlt mir völlig. Jedes Gebäude hat die gleiche Größe, jede Erkundung fügt quadratische Spielpläne hinzu, es gibt keine Varianz, keine Straßen, kein Leben. Irgendwie merkt man, das Martin Wallace das PC-Spiel nie gespielt hat. Wären Straße wenigstens aufgedruckt, hätten Gebäude unterschiedliche Größe. Ich finde City Skylines jetzt als Brettspiel mittelmäßig, aber hier lebt die Stadt mehr. Die Produktionsketten sind cool, das Lösen der Bedürfnisse ebenso und ein Brettspiel muss abstrahieren, trotzdem fehlt mir im Design und Aufbau irgendwie die Liebe zum Detail. Wie geht das euch so?

    Es ist technisch möglich, aber eben nicht wirklich sinnvoll. Wie schwer wiegt es jetzt, das man unter Umständen so spielt? Wobei ich mich frage, warum man so spielt. Wegen dem bissl Gold? Wenn nur einer einmal handelt und merkt, wie viel "Zeit" er sich spart und direkt Siegpunkte macht und Sonderaktionen durch die Karte erhält, der müsste doch einfach umschwenken. Ich verstehe dein theoretisches Problem, aber praktisch verstehe ich es irgendwie nicht.


    Probiere es doch einfach aus zu zweit die Industrien zu halbieren. Ich glaube, da kommen dann schnell andere Probleme zum Vorschein die gravierender sind. Denn ganz ehrlich, wäre das so einfach, dann würde doch so eine offensichtliche Änderung in der Anleitung vorgeschlagen werden.

    Und du hast das Spiel beendet?


    Ich sage ja selbst das ich mich irren kann. Die Partien waren bei uns halt eher gefühlt ein Wettrennen. Das Ausspielen der Karte bringt halt coole Aktionen und Siegpunkte, wer da viel und schnell spielt, hat halt schon nen Vorteil und beides konnte ich nur, weil ich antizipiert habe, wohin die Reise bei meiner Frau ging und ich so geschickt handeln konnte. Sie hatte damit am Ende mehr Gold, was ja auch nicht schlecht ist, aber eben gegen viele Karten plus schnell abstinkt. Mal sehen, wie es sich entwickelt.

    So kann ich viel schneller die Karten ausspielen (=Siegpunkte) und beende eher das Spiel.

    Was aber nicht unbedingt von Vorteil sein muss...

    Wenn ich schneller bin als mein Gegenüber zu zweit? Ich glaube, die Wahrscheinlichkeit ist da nicht so klein, dass man dann auch gewonnen hat.


    Es könnte sein, dass mein Gegenüber mehr Karten ausgespielt hat und nicht fertig wird, weil er auch mehr gezogen hat. Aber meiner Einschätzung nach (muss nicht stimmen) geht es eher in die Richtung, das man ähnlich viele Karten hat.


    Grundsätzlich zielt mein Post aber auf Geschwindigkeit im Produzieren und das erreiche ich auch im Spiel zu zweit über das geschickte Handeln. So kann ich dann nicht nur schneller, sondern auch mehr Karten ausspielen. Jede Produktionskette selber ausbauen führt glaube ich nicht zum Spielsieg.

    Braz hat nicht so unrecht, mein Problem ist eher die lange Spielzeit für das was man macht. Aber da muss ich noch ein paar Partien mehr spielen.


    Warum Braz aber nicht vollkommen recht hat, ist a) der begrenzte Bauplatz und b) das Wettrennen. Eine Produktionsengine z.b. für Autos aufzubauen, kostet einige Aktionen, Bauplätze und Arbeiter (allgemein gesehen). Warum sollte ich als Gegenspieler, wenn ich auch Autos brauche, dies nun auch so bauen? Ich bin viel schneller, wenn ich lerne Konserven herzustellen und das Auto einfach über Handel bekomme. Es ist zu zweit absolut wichtig zu schauen, was der andere baut und ich benutzen kann. So kann ich viel schneller die Karten ausspielen (=Siegpunkte) und beende eher das Spiel.