Der große renommierte Verlag hat mitgedacht und sich aus 2 Gründen gegen Inlays entschieden:
1. Mit einem stabilen Kunststoffeinsatz wäre es nicht möglich gewesen, das Spiel für unter 50 Euro anzubieten. Ein "normaler" Kunststoffeinsatz würde durch die zahlreichen, schweren Stanztableaus beim Transport beschädigt.
2. Außerdem verzichten wir aus Gründen der Nachhaltigkeit auf Kunststoffeinsätze, wo es geht. Zwar sind die beiliegenden Ziptüten ebenfalls aus Kunststoff, aber wir arbeiten daran, auch hierfür in Zukunft Ersatz zu finden.
Tipp fürs schnelle Sortieren: Die Auslage der Industrien besteht aus 11 Spalten. Wenn du das Material von je 3 (oder 4) Spalten zusammen in einen Beutel packst, hast du die Plättchen beim nächsten Mal schnell wieder ausgelegt. So haben wir das mit dem Material des Prototypen gemacht.
Danke für den Tipp. Ehrlich gesagt, kann ich mir nicht vorstellen, horrende Produktionskosten für ein einfaches stabiles (!) Tiefziehteil (oder zwei) würden die Marge versauen bzw. den Verkaufspreis unangemessen ansteigen lassen. Der Kennerspieler wäre sicher bereit für ein Spiel von M.Wallace ne Handvoll Euro mehr zu investieren, da bin ich mir sicher. Und #Anno1800 wird von Kosmos sicher nicht in einer Kleinauflage auf den Markt gebracht, dass sich mit „Organisation in der Schachtel“ nicht gerechnet hätte. Aber wenn so entschieden wird, muss man das so akzeptieren. Wir hatten hier schon ne ähnliche Diskussion. Meine Frage der Bezifferung der Planungs- und Produktionskosten für so ein Insert konnte/wollte mir der hier stets präsente Mitarbeiter der Hänse nicht beantworten. Egal. Ich werde eine Lösung finden.
Wenn man bsp. den Kauf von Lebensmitteln bewusster angeht (Stichwort Verpackung), lässt sich mengenmäßig sicher mehr Müll reduzieren. Bei Brettspielen und (insbesondere Kennerspielen) sollte man für maximal schnellem Auf- und Abbau schon von Verlagsseite dem Kunden ein Zugeständnis machen. Da stören die paar mehr Gramm Plastik im Inlay sicher nicht. Über sowas lässt sich neben ausgereifter Spielregel ein Image garantiert auch stärken (Stonemayer/ Feuerland am Bsp. Parks). Wenn ich die Schachteldeckel der Spiele von Matagot, Iello und Co. anhebe, dann empfinde ich Wohlwollen, wenn alles sauber und aufgeräumt seinen Platz hat. Deren Spiele sind jetzt nicht unbedingt dafür bekannt, am Material mengenmäßig zu sparen.
Jetzt bei dürftigem Equipement den Nachhaltigkeitsjoker zu ziehen, scheint mir ein gängiger Reflex der letzten Zeit zu sein. Das soll jetzt kein Vorwurf an Kosmos sein, nur schlagen derlei Aussagen immer in die gleiche Kerbe. Die Lebensmittelindustrie (zum Vergleich) braucht die Luft bekanntlich in den Verkaufseinheiten, um Transportschäden zu minimieren. ☝🏼
Ich werte das als freche Ausrede und Irreführung der Konsumenten.
Da fällt mir ein Spiel namens #Kashgar ein. Ein Leichtgewicht im Schrank der „großen Spielschachteln“. Viel Luft mit relativ wenig Material, dafür mit Tiefziehteil. Stimmt, da hat jetzt von oben nichts gedrückt. Bitte nicht persönlich nehmen, kam mir nur grade beim Thema Preisbemessung und Nachhaltigkeit in Erinnerung, wenn sich der Verlag schon selbst damit schmückt.
Freu mich trotzdem auf #Anno1800.
P.S. Der Vergleich mit den Lebensmittelverpackungen mag weit hergeholt sein, passt aber.