Beiträge von AndreMW im Thema „Dead Reckoning - Big Adventure Game - Cardcrafting von AEG [Auf Kickstarter Summer 2021]“

    Also dass bei einem KS eine Reihe Erweiterungen mitangeboten wird ist schon lange üblich. Mit Blick auf Cmon und Co ist das hier vergleichsweise sehr übersichtlich.


    Overpriced für den KS-Preis ist es nicht, die Karten sind nicht grad billig in der Herstellung, vor allem wenn sich der Druck nicht schnell lösen soll. In den Handel wird das Spiel wohl so nicht kommen und auch im Handel wäre der Preis wie angegeben nicht einmal so unrealistisch, denn da kommt ja noch einiges an Marge etc. drauf. Es gibt tatsächlich so einige Spiele die rechnen sich über die regulären Vertriebswege nicht wirklich.

    Mit Mystic Vale war ja auch ein ähnliches Spiel schon direkt im Handel und da konnte man einiges an Erfahrung sammeln. Ergebnis war, dass man nicht wirklich eine Chance sah Dead Reckoning in der sinnvollen Form auf die gleiche Weise wie Vale in den handel zu bringen. Da würde ich nicht vom Ausschließen des Handels reden, sondern eher davon, dass es ohne KS schlicht wohl nicht auf den Markt kommen würde.

    Was höhere Preise für Erweiterungen angeht: Da man nicht 1:1 rechnen kann, dass die gleiche Menge wie beim Grundspiel verkauft wird, muss man schon eine geringere Produktionsmenge ansetzen. Dann kommt der neue Karton hinzu und Verpackungen machen bei Spielen generell einen guten Teil des Preises aus und die Komponenten, die vom Grundspiel wohl deutlich abweichen. Das muss alles extra hergestellt werden und wenn ich es richtig verstanden habe sind da sehr viele Komponenten drin, die so nur 1x oder 2x vorkommen. Das ganze läppert sich und dann koomt auch noch der Handel und seine Margen hinzu. Die Story, die ja immer wieder durchspielt werden und verschiedene Wendungen nehmen kann muss ja auch geschrieben und getestet werden, da bleibt dann auch einiges hängen. (Um ehrlich zu sein hab ich da mit den Preisen von Time Stories- und Exit-Spielen eher ein Problem, zwar sind sie materialtechnisch berechtigt, aber in der Regel zahl ich das Geld für ein Spiel, dass von mir selbst nur wenige Male gespielt werden wird. Das ist aber mein persönlicher Geschmack.)

    Kein Problem, kann jedem mal passieren.

    Einen weiteren Pledge Level werden sie wohl nicht hinzufügen, wenn man deren letzte KS beobachtet, aber als Add-On dürfte es sicher kommen.

    Bzgl. Bezeichnungen: Ich arbeite an einer Reihe von Historical Wargames und da nehmen es die Spieler recht genau, aber selbst da muss man Kompromisse eingehen, weil man oft nicht wirklich genau weiß wie es genannt wurde damals, einige Begriffe weit später geprägt wurden, oder es schlicht einfach für Verwirrung sorgen würde, da es bei jeder Nation etwas anders gehandhabt wurde. Da nimmt man dann das was noch am nächsten kommt, am wenigsten verwirrt und sich auch noch brauchbar liest. Und die etablierten Spielbegriffe die jeder kennt und erwartet darf man auch nicht vergessen.

    Äh, das Battleship und Battle Ship stammt nicht von mir, bitte die Zitate richtig zuordnen....


    Was das Spiel angeht, da geh ich eher mit dem Man vs. Meeple Review, mit etwas Erfahrung dürfte die Downtime nicht sonderlich hoch sein und das Zurechtbasteln der Karten wurde ja auch aus dem Grund in die Downtime verlagert. So richtig fiddly ist das eigentlich nicht, da gibt es bedeutend fummeligere Spiele. Angesichts der möglichen Variablen ist es sogar ziemlich übersichtlich.

    Bei den Fässern were ich auch eher passen, da tun es die Originalfässer genauso. Aber schönes extra für den, der es will.

    Und produktionstechnisch kann ich nicht sehen, wie die Saga 2 in die 109 reinpassen sollte. Ich tipp da eher auf ein Add-On für knapp 24 rum.

    Ein Begriff bei einem Spiel sollte zugänglich sein und das Spiel erleichtern, da geht man auch mal Kompromisse ein. Was nützt mir der historisch korrekte Begriff, wenn 90% der Spieler nichts damit anfangen kann. Würfelschiff macht recht schnell klar wofür es da ist und was man damit macht. Beispiel: Das Würfelschiff wäre als Fregatte bezeichnet und die Miniaturen als Brigantinen, dann müsste der Spieler immer die zwei Schiffsarten im Kopf auseinanderhalten, was öfter zu Verwirrung führen würde als wenn man schlicht Würfelschiff und z.B. Handels- und Piratenschiff für die Miniaturen schreiben würde.

    Technisch gesehen ist das Schiff ein Würfelturm-Schiff.

    Übersetzungen sind eigentlich nicht so schwierig wenn man Ahnung von der Materie hat. Das dargestellte Schiff kann man als Linienschiff oder Fregatte ansehen, je nach Zeitalter. Die Phase würde ich allerdings als Gefechtsphase bezeichnen, von wegen Seegefechte. Für das Würfelschiff kann man Kriegsschiff verwenden, das passt in dem Kontext ganz gut, aber wenn man das Wort Krieg vermeiden will, kann man es auch Würfelschiff etc. nennen. Schicksalsschiff klingt schon arg bemüht.

    Kampfschiff bezeichnet in der Regel jegliche Schiffe für Kämpfe, also von der Antike bis heute, vom Torpedoboot bis zum Schlachtschiff und Flugzeugträger.

    Nach einiger Überlegeung wäre Würfelschiff und Würfelschiffphase die eleganteste Lösung.


    Da ich inzwischen mehrere hundert Spiele, Bücher etc. übersetzt habe, kann ich mir schon ein gewisses Urteil erlauben und sende Zweiflern eine Übersicht meines Portfolios gerne zu. Und bei einer guten Übersetzungsfirma würde so eine Übersetzung maximal als DOC intern rausgehen, aber nie ins veröffentlichte Layout, weil man einfach zuviel noch ändern müsste. Da aber angloamerikanische Firmen nicht immer Muttersprachler haben die die Übersetzungen einordnen können ist die Frage berechtigt, wie weit das noch von der finalen Fassung entfernt ist. Denn bei genügend Firmen ist in der Vergangenheit dann trotz anderer Versprechen die V 0.1 dann die finale Fassung geworden.

    Ich wäre übrigens gar nicht so sicher, dass der Text nicht zumindest zu einem Teil durch ein Übersetzungssystem gelaufen ist. Linguee/DeepL produziert zwar lesbare Texte, die aber nicht immer korrekt sein müssen und einige Artefakte enthalten. Da solche Systeme sich gerne aller möglicher Übersetzungen im Netz bedienen um zu lernen, lernen die auch viele schlechte Übersetzungen und das hier hat schon eine ganze Menge englischen Satzbau noch drin. Bei Amateurübersetzern liest sich das allerdings auch recht ähnlich. Die Unterscheidung fällt da immer schwerer.