Beiträge von danom im Thema „Dungeon Crusade - Letzter Aufruf (vermutlich wirklich)“

    Meinungen können per se nicht falsch sein. "Ich finde Dungeon Crusade besser/schlechter als Hero Quest" diesen persönlichen Eindruck kann man niemandem absprechen.

    Objektivierte Aussagen, die einen allgemeingültigen Zustand beschreiben wollen, z. B. "Dungeon Crusade ist besser/schlechter als Hero Quest." oder "Dungeon Crusade hat keine KI." oder "Jedes Quest ist identisch." sind jedoch immer kritisch zu hinterfragen und können durchaus falsch sein. Deswegen wäre ich mit dem Formulieren letzterer immer sehr vorsichtig, insbesondere da gerade Aussagen zum Spielspaß usw. immer mindestens einen subjektiven Touch haben und damit nicht wahrheitsgemäß in ein allgemein formuliertes Konstrukt gepresst werden können.

    Story gibts da schon in dem rudimentären Stil, den man von 80er/90er Videospiel Dungeon Crawlern so kennt (Eye of the Beholder und Konsorten) in Form von zufällig gezogenen Questkarten mit generischen Flavtexten. Ich finde auch die epische Skala (Mini Games, Dorf, große Dungeon) nicht abschreckend, im Gegenteil.

    Ich hab eher Zweifel, ob die Spielmechanik vom Hauptspiel selbst spannend genug wird, um dort wirklich in die volle Tiefe eintauchen zu wollen. Albus mag zum Beispiel ein nettes Gimmick sein, aber macht das wirklich Spaß, seinen Hund wieder und wieder über Pfade Richtung Ausgang zu steuern, seinen Marker aufs Dorf zu setzen, dort Gold gegen irgendwelche Tranktokens zu tauschen und ihn dann wieder über Pfade Richtung Helden zu bewegen, nur um dort die Tränke von seinen Inventar ins Heldeninventar zu verschieben? Andere Dungeon Crawler lassen das selbe deutlich unkomplizierter via Town Portal oder unterwegs getroffene Händler in einer kurzen Aktion erledigen. Das ist finde ich die vernünftigere Lösung. Und das Kampfsystem? Soweit ich mir das aus seinen Unmengen von Videos zusammenpuzzeln kann, in denen er immer wieder zu anderen Themen abschweift und in dem Moment, wo es interessant wird, das Video abbricht, sieht das nicht wirklich nach einer interessanten Mechanik aus. Taktischen Einfluss können Spieler scheinbar nur bedingt nehmen. Damit verkommt das Ganze zur trashigen Würfelorgie, was für ein Spiel mit dem Ausmaß etwas unpassen wäre. Außerdem zweife ich an der Praktikabilität. Die Aufbauzeit von Monstern, Türen und Tokens... schaut euch doch mal das Spielbrett an, dass er in seinen Videos zeigt - wollt ihr das vor jeder Session aufbauen wollen? Dazu kommt generell der Platzverbrauch. Das passt ganz sicher nicht auf den Durchschnittstisch. Um DC sinnvoll spielen zu können, bräuchte man wahrscheinlich ein eigenes Zimmer mit Jumbotisch, auf dem das Teil permanent aufgebaut stehen bleibt.

    Und die Kritik mit den fehlenden Playthrough Videos von unabhängigen Rezensenten kommt seit Jahren von den Backern und wird von Rodger konsequent ignoriert. Auch das Rulebook, was angeblich schon seit langem vollständig ist, hat er bestimmt immer noch nicht veröffentlicht, oder irre ich mich da?

    Bei allem Enthusiasmus rate ich wie in dem anderen Thread (warum eigentlich einen neuen aufmachen?) zur Vorsicht.