Beiträge von Hessbert84 im Thema „Brettspieltisch von Geeknson“

    Moin,
    Definition Wild Oak aus dem Möbelbau (Wild Oak tauchte in meinem Holzatlas nicht auf, daher musste ich recherchieren):

    Die Wildeiche, welche auch unter der Bezeichnung Asteiche ihren markanten Auftritt hat, begeistert durch eine lebhaftere Struktur. In ihrer Maserung finden sich mehrere Astansätze sowie Wurmlöcher oder auch Risse unregelmäßig verteilt, welche den erfrischenden Charakter der Wildeiche unterstreichen. Die daraus resultierenden Unebenheiten werden dezent bearbeitet und ausgeglichen, sodass das helle Holz der Asteiche ohne Einschränkung das Wohlfühlambiente der Inneneinrichtung unterstreicht.
    und
    Wildeichen- oder Balkeneichenholz zeichnet sich nicht nur durch die vielen Äste aus – es werden manchmal auch Stücke mit Rissen für den Möbelbau verwendet. Die Wuchsrisse ziehen sich über das Holz und stechen besonders hervor. Dadurch kommt eine „Waldatmosphäre“ auf. Was für manches Auge wie ein Qualitätsmangel aussieht, mag den anderen begeistern.

    Bei Wildoak handelt sich um Eiche (Stiel- oder Traubeneiche). Diese trocknet nur sehr langsam aus. Evtl. war die Luftfeuchtigkeit während der Fabrikation zu hoch. Das ist dann natürlich ein Mangel.
    @Xebeche Hast du noch einen Kamin im Raum stehen? Evtl. sorgt der für noch mehr Trockenheit. Anzustreben sind ca. 50% rel. LF bei ca. 20 Grad.

    Ja, wir haben einen Kaminofen. Der war seit der Lieferung aber nicht in Betrieb – das kann ich so gewiss sagen, weil wir den Kaminofen kaum noch nutzen, seit wir unseren Junior haben. Aber auch für die Zukunft: Könnte der Ofen das Holz dauerhaft schädigen? Sie stehen zwar weit auseinander, aber die Luft würde ja unweigerlich im ganzen Raum trockener. Ich hoffe immer noch, dass sich alles irgendwann zurückbiegt – ein Brett ist aber bislang besonders hartnäckig und macht noch keine Anstalten der Begradigung.

    "Wildeiche" ist auch nur eine Handelsbezeichnung, deshalb steht das in deinem Holzatlas auch nicht drin.


    Also in der Regel werden die Hölzer feuchter bearbeitet und trocknen dann nach. Ist der Unterschied sehr groß, fangen Sie an sich zu werfen, ganz so wie Hinweispflicht sagt. theoretisch könnten Sie auch zu trocken gewesen sein und werfen sich jetzt in die andere Richtung, aber das ist unwahrscheinlicher.

    Demnach dürfte dein Kamin die Sache wohl noch verschlimmern.


    Und btw zu deinem hartnäckigen Brett: so schnell würde das auch nicht gehen. das würde schon Wochen dauern, wobei - wie gesagt - auch eher unwahrscheinlich.


    es ist halt das Problem bei einer industriellen Herstellung und einem angespannten Holzmarkt. Da herrscht ein anderer Produktionsturnus und -druck und es kann nicht dieselbe Sorgfalt herrschen, wie in einer handwerklichen Möbelschreinerei. Vielleicht waren die Hölzer zu feucht, vielleicht sind die Leisten auch einfach falsch verleimt. Nur, dass nachzuweisen, wird für dich natürlich schwierig. Ein in Aussicht gestelltes Ersatzteil ist natürlich löblich, aber es unterliegt ja u.U. den selben Produktionsbedingungen.

    Xebeche  ravn

    gerade beim Meister nochmal nachgefragt bzgl. der Ablagebretter samt screenshot der Bilder. Er meinte theoretisch kann man warten, aber realistisch tut sich da wahrscheinlich nicht mehr viel bzw. wenn, dann in die falsche Richtung. Aber ACHTUNG: Ferndiagnose in einem Internetforum!


    In der Praxis würde "man" / würden wir solche Bretter entlang der Leisten wieder aufsägen, neu abrichten und neu verleimen.


    Man kann das auch reklamieren, aber es gibt eben keine Garantie, dass ein neues Brett gerade bleibt.

    Das muss auch nicht zwingend ein Qualitätsmakel bzw. Fehler von Geeknson sein, sondern eher das Resultat der etwas (wie ich vermute) entfernteren, industrielleren Herstellung. Falls ich hier falsch liege, sorry. hab mich mit dem Kickstarter nicht wirklich intensiv beschäftigt.


    Beim Schreiner um die Ecke liegt das Holz einfach in einer vergleichbaren "Atmosphere" und die Auswahl findet im besten Fall manuell statt. Das zahlt man dann hinterher auch.


    ravn zu deiner zweiten Frage:

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie richtig verstehe. Sagen wir du hast ein 1m langes 20cm breites und 2cm starkes Tischplattensegment aus Massivholz. Das wird sich entsprechend der Jahresringe natürlicherweise immer ganz leicht schüsseln, ist im Breite-Querschnitt also ein angedeutetes "U". Durch dieses Profil würde ich nicht erwarten, dass es in der Mitte durchbiegt, erst recht nicht bei der "kurzen" Länge

    Das Beschweren des Holzes könnt ihr euch schenken. Bei der Stärke müsstet ihr schon einen Kühlschrank draufstellen.

    Ich würde warten und schauen, wie es sich verhält. Ich lagere mein Holz bis zu 3 Wochen in der Werkstatt bevor ich damit arbeite, so viel Zeit solltet ihr den Brettern u.U. auch geben.

    und selbst wenn es besser wird, kann es im laufe des Jahres wieder vorkommen.

    Edit: ich habe eine 40cm starke Tischplatte, die biegt sich einmal pro Jahr nach oben und später wieder nach unten. Die Tischplatte biegt den 18mm starken Stahl des Gestells wie Knete. Das hat eine unglaubliche Power

    ...

    Wenn man den Tisch schliesst mit Abdeckplatten, dann ergibt sich zwar eine plane Oberfläche, aber die hat zwischen den Platten minimale Rillen. Also ganz komplett und absolut bündig sind die Holzplatten nicht. Eventuell liegt das an der Gummidichtung, die mir etwas zu gross scheint und verhindert, dass die Platten nahtlos zusammenliegen. Das sollte man wissen, das ist eben keine durchgehende Tischplatte, sondern Einzelplatten.

    Das sollte meines Erachtens bei geölten oder gewachsten Teilen auch so sein, denn wenn im Sommer die Luftfeuchte steigt, könnten sich die Platten ohne "Luft" verklemmen. Dann bekommst du die bis zum Winter ohne Gewalt nicht mehr runter. Da würde es ja schon reichen, wenn jedes Segment einen halben Millimeter in jede Richtung wandert.

    Gibt es eigentlich eine Info, wie gross der "Fussabdruck" der Bristol Tisch Holzbeine sind? Weil bei meinem Fliesenboden wollte ich passend grosse Filzgleiter dort darunter kleben, um den Tisch einfacher bewegen zu können beim Gewicht von rund 90 kg. Das geht am einfachsten, wenn der Tisch noch nicht zusammengebaut ist.

    Ich kann selbstklebende Teppichfliesen empfehlen. die kosten sehr wenig und können mit einer scharfen Schere einfach zugeschnitten werden.

    Ich habe die Dinger unter meinen Tischen, sie gleiten gut, zumindest auf Laminat

    Hessbert84 Super, vielen Dank für die ausführliche Antwort! Am Ende ist der wesentliche Unterschied also, dass ich den geölten Tisch nachölen muss. Wenn ich das mache, ist er genauso alltagstauglich wie der lackierte Tisch. Die Mühe mache ich mir gerne, also wird es wohl das Natural Oil.


    Vielen Dank!

    Der Unterschied ist, dass Lack die Oberfläche versiegelt, Öl/Öl-Wachs/Firnis die Oberfläche offenporig lässt.

    Daher würde ich offenporige Oberflächen nur im Notfall mit Seifenwasser abwaschen. Aber Kinder- und Alltagstauglich ist so eine Oberfläche allemal (und in meinen Augen auch schöner :) )

    wenn ich nochmal meinen Senf dazugeben darf:


    pauschal gesagt, ja Klarlack ist unempfindlicher. Der Tisch wird nach dem Hobel lackiert und ist dann fertig. Man muss ihn nicht nachlackieren und spart sich die Pflege und kann ihn auch mal mit einem seifigen Wasser abwischen. So weit so gut.

    Zwei Dinge würde ich aber dennoch bedenken:

    Zum einen kann auch der Lack mal was abbekommen, dann ist es deutlich aufwendiger, das ganze wieder zu beheben. Man kann eben nicht so einfach spurlos eine einzelne Stelle nachlackieren. Und zum anderen ist Lack kein Naturprodukt. Meine Tochter isst gelegentlich auch vom Tisch, da ist mir ein Öl oder Firnis lieber. (Außerdem nimmt der Lack dem Holz die schöne Oberfläche, aber das ist ein ganz persönliches Empfinden).


    Gutes Öl/Guter Firnis zieht ein und die flüssigen Komponenten verflüchtigen sich. der Rest im Holz härtet aus und darf deshalb auch nicht ranzig werden, also das richtige Öl/Firnis kaufen. Du bekommst eine tolle Oberfläche, die auch widerstandsfähiger ist und wasserabweisende Eigenschaften erhält. Hast du also einen eingelassenen Tisch aus prinzipiell schon hartem Holz, so ist der schonmal recht unempfindlich. Meine Tochter haut auch mit dem Besteck auf dem Holz rum und meiner Frau ist mal ein Teller auf die Kante geflogen, beides hat bisher keine Spuren im Holz hinterlassen. Eine solche Oberfläche ist im Bedarfsfall auch leichter nachzuarbeiten, da man kleine Kratzer verschleifen und nachölen kann. Dennoch muss man ein bisschen darauf achten: Tomatensoße oder Heidelbeeren haben bei mir schon auch mal farbige Flecken hinterlassen, die das Sonnenlicht erst nach ein paar Tagen wieder verbleichen lies.


    Ich persönlich habe das ganze für mich so gelöst:

    Mein Tisch ist mehrmals und regelmäßig mit Leinölfirnis eingelassen. Da sind auch künstliche Zusatzstoffe drin, die dem Firnis helfen tiefer ins Holz einzuziehen. Der Rest ist weitestgehend natürlich. Ich wische den Tisch jeden Tag mit einem feuchten Lappen (ohne Seife!) ab, was natürlich mit der Zeit seine Spuren hinterlässt. Daher öle ich 1-2mal jährlich nach. Das ist es mir eben wert.


    Ein Hinweis: Vielleicht ist ein Öl/Wachs-Gemisch für dich eine Alternative. Das Wachs versiegelt die Oberfläche noch mehr, bleibt aber flexibel. Außerdem kann man so eine Oberfläche auch ganz gut nachbearbeiten. Kreidezeit

    Also alle meine Holzoberflächen sind entweder geölt (z.B. Oliven- oder Traubenkernöl) oder mit Firnis (Leinölfirnis) eingelassen. Ich behandle meine Oberflächen auch jährlich nach, wobei die Menge, die aufgenommen wird, natürlich auch von der Beanspruchung etc. abhängt. aber das Holz ist prinzipiell dankbar dafür.


    "wasserfest" kann ich mir nicht vorstellen, eher "wasserabweisend", sodass man gerade noch ein Tuch holen kann. Aber ich kenne natürlich die Details des KS nicht.

    Und bei Eiche solltest du im Übrigen auch vorsichtig mit Metall sein (z.B. blecherne Untersetzer), in Kombi mit deutlich gibt das fiese, schwarze Flecken.

    ja, ausgenommen die Förster/die Erzeuger. aber was soll's, sieht doch gut aus. wer hätte gedacht, dass Eiche mal wieder so modern wird. ein befreundeter Förster hat sich letztens ein Bett aus Eiche gebaut. Das Holz sah wirklich toll aus, hatte nichts von Schrankwand Eiche rustikal, wie sie bspw. meine Eltern mal hatten.


    Falls ich mir diesen Tisch gebackt hätte, dann sicher auch die Variante in Eiche

    haha was ist denn wild-eiche? das gegenteil von gezähmt-eiche? ach nee marketing.

    Nope, ist Eichenholz mit vielen Ästen


    Zitat

    Holz, das als Wildeiche bezeichnet wird, stammt wie gewöhnliches Eichenholz von der Stieleiche (Quercus robur). Wildeichenholz zeichnet sich aber durch eine besonders starke Maserung aus. Es handelt sich hier daher um eine gezielte Sortierung der Eiche, für die Bäume gewählt werden, die möglichst viele Äste besitzen. Diese stehen am Waldrand oder an schattigen Standorten. Wildeiche wird mitunter als Asteiche bezeichnet. Dies bringt zum Ausdruck bringt, dass es sich um Eichenholz mit vielen Ästen handelt. Aus Wildeichenholz werden Produkte wie Couchtisch, Esstisch, Bett oder ein Regal gefertigt

    Es ist trotzdem "nur" Eiche. Eben mit vielen Ästen, die im Handel sonst keiner haben will und die Sägewerke eher aussortieren. Mir persönlich gefällt eine bewegte Maserung und Äste in Holz auch viel besser. Aber die Bezeichnung "Wildeiche" verkauft sich so einfach besser

    haha was ist denn wild-eiche? das gegenteil von gezähmt-eiche? ach nee marketing.


    Ich finde den Tisch anstoßen sehr schön, wenn er für mich etwas zu knapp wäre. Den Preis finde ich mehr als fair. Ich hatte ja auch mal eine aufstellung gemacht und dargelegt, wie teuer so ein Tisch beim Schreiner werden könnte