Beiträge von Stilp im Thema „13.04.-19.04.2020“

    Stilp: was habt Ihr da für eine tolle Unterlage/Matte/Tischtuch?

    Ich auch haben will.....vor allem so schön neutral. :thumbsup:

    Mimi

    Mit ovalem Tisch sind die eckigen Spielmatten nur bedingt tauglich. Lösung: Filz in Meterware. So haben wir eine preiswerte ovale Spielmatte mit ca. 130 x 170 cm, die wir noch mit ca. 5 cm Überstand zum Tisch angepasst haben. Manchmal sind die pragmatischsten Lösungen die Besten. :boss:

    In der letzten Zeit sind auch bei uns einige Spieleabende abgehalten worden. Aus zwei Gründen trag ich immer bissl dicker auf, da wir erstens wohl sooft nicht spielen, als manch andere der Arrivierten hier und ich auch aufgrund von "Gründen"- nennen wir es ruhig Bequemlichkeit, nicht andauernd die kürzlich erlebten Eindrücke zu schildern vermag, also eine Retrospektive auf Februar bis April, wenn man so will.


    Manche Spiele, die man glaubt, mal gespielt zu haben müssen, aber dennoch nicht unbedingt den Reiz versprühen, es in den eigenen Bestand aufzunehmen, wurde uns bereits im Februar gereicht. Die Zeit, in der es draußen noch dunkel war und man zu viert einen lustigen Abend verbringen konnte. #ItsAWonderfulWorld in der Grundversion. Irgendwie hat es geflutscht, da man lediglich zwei Aktionen mit den auserwählten Karten ausführen kann. Ein Paradebeispiel eines "Easy to learn & hard to master" Spieles mit sehr stimmiger Umsetzung. Da die Produktionsphasen (oder wie sie genannt werden) schon etwas anspruchsvoller sind, bleibt das Spiel also auch mit zunehmender Spielzeit spannend bis zum Ende hin. Wir fanden es alle gelungen, jedoch sehe ich selbst von einer Anschaffung ab, da das Spiel hier wohl längerfristig (trotz der Erweiterungsdecks) nicht an andere "forderndere Titel" herankommen wird, trotz überwältigendem Maß vom Spielkarton, der auch erstmal verstaut werden will. Würde ich sicher jederzeit wieder mitspielen.




    Einem Spiel aus der Kickstarterdeluxe-Variante namens #ChocolateFactory habe ich bereits meine Aufwartung im letzten Spielbericht gemacht. Wir versuchen als Chocolatiers Klein- und Großaufträge zu erfüllen, in dem wir verschiedene Schokoladensorten beginnend über Rohkakau bis zur formveredelten Pralinenschachtel produzieren. Wirklich cleverer Mechanismus mit den eingeschobenen Holzpalletten, mit denen die darauf befindlichen Materialien mithilfe der oben bzw. unten angeleten Maschinen upgegradet werden. Da ein Tag aus drei Schichten besteht, muss man immer berücksichtigen, dass die Auslastung aufgeht, sprich, die benötigte Kohle dafür ausreicht, die Maschinen dafür in Gang zu bringen. Helferlein können jede Runde einmalige Boni liefern. Im Grunde ein solitaires Rohstoffumwandlungs-optimierspiel wie wir sie schon öfters gesehen haben, jedoch ein besonders schön in Szene gesetztes, für mein Dafürhalten jedenfalls. Das hintenraus "nur" Aufträge abgearbeitet werden und dann auch nicht viel mehr passiert, stört nach ein paar Partien. Wir hatten bei drei Spielen zu zweit das Gefühl alles gesehen zu haben, und letztendlich reichten wir das Spiel an den nächsten Hobbykonditor weiter.




    Mit dem Töchterchen zwischendurch ein für lange Zeit für verschollen gehaltenes Spiel ausprobiert, was auf den Namen #Ogallala hört. Wir legen Kanuteile aneinander, bis es uns glückt ein Boot mit Bug- und Heckteil zu vollenden. Dann "raisen" wir den Gegner und versenken diesem ein Boot (theoretisch jedenfalls; aus Pietätsgründen verzichtetet ich mit meiner 8-Jährigen auf diese Variante). Aufpeppen soll wohl ein Setcollectionmechanismus die Punktejagd bzw. das Auftauchen von "Spezialisten", die einen fremden Indianer entweder entfernen, ins eigene Boot locken oder gar das eigene Boot versenken. So ein Klaus-Kinski-Verschnitt mit Beil in der Hand. Tja, was soll ich sagen. Der Funke wollte irgendwo nicht überspringen. Ein Spieler darf explizit bauen, als gebe es kein morgen mehr und entscheidet selbst , wann er den eigenen Zug beeendet. Schade. Optisch hätte es sich gern beim unknowns-Contest des schönsten Spieles qualifizieren können, da die Kanufahrer alle Klischees bedienen und das gestalterisch nicht viel besser geht. Meine Tochter lehnte eine Revanche ab mit der Bemerkung: "Langweilig".




    Zu einer langersehnten Partie #GlenMore2Chronicles wurde geladen. Mit jeder weiterentwickelten bzw. verbesserten Neuauflage stellt man sich ja die Frage, ob man die in die Jahre gekommene Version zu unrecht aus dem Blickfeld geraten ließ. Dem Button in der Kickstarterkampagne war ich zugegebenermaßen recht oft sehr nahe, hab mich aber dann doch davon verabschiedet und die Kampagne ausgelassen. Irgendwie begann ich hilflos und fand recht schwer in die Partie, meine Mitspieler mussten oft aushelfen. Das Spiel ist irgendwie anders. Natürlich wurden die für mich passenden Plättchen von Mitspielern weggezogen und nun stand ich wieder da. Hilflos, schutzlos, mutlos. Als Dummyspieler. Also tat ich irgendwas und merkte später, dass es an vielem mangelte, bis auf Whiskeyfässer- also meine Strategie danach berief. Da man in vielen Wertungen förmlich gezwungen wird, mitzumachen, um den Mitspielern keine Punkteflut zu vergönnen, tat ich wie immer: irgendwas, wenn es geht mit Bezug Whiskey. Mit 48 Punkten wurde ich Letzter, was kein Beinbruch war. Dieses auf seine Art eigene Spiel lässt mich leider ratlos zurück. Die Aufmachung ist oppulent und eindrucksvoll. Die einem Stecknadelkopf ähnelnden Reisemarker sind ein Witz. Da hätten paar Holzpöpel mehr die Kalkulation sicher nicht verhagelt. Ich muss das Spiel einfach nochmal testen.




    Ein "Kennerspiel" (?) was auch mit einem Grundschüler bestens funktioniert ist die stochastische Untersuchung #QuacksalbervonQuedlinburg. Bereits mehrfach rührten wir mit den Grundzutaten mit unserer 8-Jährigen irgendwas in bunten Töpfen zusammen. Banales Thema, banale Mechanik, aber immer wieder spannende Erlebnisse. Mit etwas Hilfestellung ist die Aufgabe auch schon gut für Jüngere am Tisch zu meistern. Da die Regeln jeder kennt, muss ich an dieser Stelle auch nicht weiter ausufern. Wir nahmen diesmal die Ereigniskarten dazu, welche die Rallye im Kessel noch befeuern konnte. Und meistens werden das zum Ende hin knappe Ergebnisse, wenn man mal nicht zu gierig war. Wird im Bestand bleiben kommt mit Kindern immer mal wieder auf den Tisch.




    Kurz vor Beginn der Kontaktsperren im März und der anvisierten Auslieferung ein Vierteljahr zuvor, wurde mir #DonningThePurple diskret in den Innenhof gelegt. Die Erweiterung für den vierten Spieler (Votes und Virtue) ebenso. Im King-of-the-Hill-Spiel mit Thema Rom im späten zweiten Jahrhundert nach Christi lenkt der Imperator in vier Spielrunden mit jeweils acht Phasen die Geschicke des (un)mächtigen Reiches. Von einfallenden Barbaren (die Steuereinnahmen mindern bzw. Regionshauptstädte bedrohen) über unwägbare Kornernten (Hungersnöte, steigenden Importpreisen) oder verlorenen Legionen bis hin zu Attentaten auf Senatoren oder den Imperator selbst, ist hier thematisch alles dabei, was das Herz begehrt. Mit Stamina-Scheiben werden eigene Aktionen ausgelöst, wobei der Imperator natürlich erweiterte Möglichkeiten hat, bestimmte Aktionen von den Mitspielern jedoch kopiert werden können. Beim Ableben, sprich der Verwendung der letzten Scheibe, gibt es Minuspunkt(e) und ggf. wechselt die Bürde der Regierungsgeschicke vom Imperator auf den Erben (wenn er es denn noch ist). Die Kernfrage des Spiels. Wielange hält sich der Imperator und wenn er ablebt, was hinterlässt er seinem Nachfolger? In der Erweiterung befehligt Spieler No. 4 den General, der mit seiner Armee durchs Reich zieht resp. siegt, jedoch immer mächtiger und gefährlicher wird (was allerdings noch erprobt werden muss). Die Einwürfe derer, die aufgrund der fünf gezogenen Ereignisse je Runde das Spiel für zu glückslastig halten, sei gesagt, dass alle Ereignisse (bis auf Eines) ausschließlich das Imperium schädigen, lediglich die Reihenfolge sich ändert, also lediglich die Art- und Weise des bevorstehenden Untergangs differiert. Im Spiel geht es auch nicht darum, das Reich zur Blüte zu verhelfen, nur darum, sich möglichst eigennützig aus der Affäre zu ziehen. Helfen können dabei Plot-Karten, die zwei Einsatzmöglichkeiten besitzen (Erhöhung der Stärke bei Attentaten oder Angriffe auf Barbaren oder Anwendung der Kartentexte ggf. mit Alternativen). Was soll ich sagen, das Spiel hat mich von den Socken gehauen, denn hier raucht der Kopf und es klemmt die Säge permanent, denn es kommt immer anders, als man meint. Mangelverwaltung auf die Spitze gerieben. Zweimal zu zweit und sogar als bisheriger Solo-Verweigerer schon dreimal gespielt (davon ein Sieg). Schon jetzt ein Highlight aus 2020, wenngleich die Erstauflage schon etwas älter ist. Ein für mich völlig unterschätztes Spiel bzw. auf dem Radar noch gar nicht Wahrgenommenes, was sich der Ein- oder Andere mal anschauen sollte. Unbedingt! Denn hier ist wirklich sehr viel Thema drin.





    Stichwort Highlights. Durch die doch vermehrten Fragen zu #Troyes in letzter Zeit im Forum haben wir neulich mal wieder das Spiel aus dem Schrank geholt, da die letzte Partie auch schon wieder zwei Jahre her ist. Man ist jedoch sehr schnell wieder im Flow, wenngleich die Spielregel etwas mehr Struktur vertragen hätte. Die einzigen Pausen, die während des Spieles entstehen, sind die Erklärung der Aktionskarten jeder Runde, da durch Zuhilfenahme der Karten der Erweiterung auch Sofort- bzw. aufschiebende Effekte auftreten. Durch den (innovativ kann man bei einem Spiel aus 2010 ja nicht mehr schreiben) Würfelkauf/- abkauf von Mitspielern ist man immer geistig in Bewegung, auch wenn man nicht am Zug ist. Es fordert also ununterbrochen, und deswegen mag ich das Spiel wohl auch so sehr. Dass mir der Bogenschütze den Sieg verhagelte (mit dem meine Frau mühelos eine Ereignisskarte mit 16 Siegpunkten aus dem Weg räumte) schmälert in keinster Weise das Spielerlebnis. Bin als Spätstarter leider erst 2017 auf das Spiel aufmerksam geworden und hab gleich noch die Erweiterung mit dazugenommen. Durch den sicheren (lila) Würfel des Familienoberhauptes erhöhen sich die Möglichkeiten und vorallem die Außenbezirke, von denen vier je Stadttor ins Spiel kommen, runden das Ganze auch optisch noch ab. Prädikat: Unverkäuflich.