Sagt mal, guckt ihr alles nur in Englisch?
Das ist ja fast schon ein elitärer Zirkel. Oder anders ausgedrückt:
Wie so viele andere habe ich mit Anfang zwanzig angefangen, nur noch im Original zu schauen, was damals gut ging, weil es in Hamburg drei englische Videotheken gab.
Als dann später die DVDs aufkamen (und erwähnte Videotheken verdrängten), wurde es noch einfacher.
Dann einige Jahre mit gehobener Nase "nur noch Original geguckt, weil ja viel besser, und man verpasst sonst so viel" bla, bla, bla.
Immerhin hab ich dadurch gutes englisches Hörverstehen gelernt.
Mittlerweile bin ich von dem Trip runter, und mir ist eigentlich wumpe, ob ich englisch oder deutsch gucke. Auch wenn es einige Filme gibt, wie THE ABYSS oder STARSHIP TROOPERS, bei denen ich eklatante Mängel in der Synchro bemerkt habe.
Aber in sämtlichen Sprachen außer Englisch bin ich eh auf die Synchronisation angewiesen, daher ist diese "Nur das Original ist original"-Attitüde in meinen Augen ohnehin Fake. Und Dutzende Filme, von Monthy Python über die alten Star Wars Streifen, finde ich in der Synchro sogar besser als im Original, was natürlich, wie alles, mit Gewohnheit zu tun hat.
Nicht zuletzt dass ich inzwischen selbst als Übersetzer arbeite hat mich gelehrt, dass das Original auch nur mit Wasser kocht und weder zwangsläufig besser noch interessanter sein muss.
Komplett weg bin ich von meinem früheren Egotrip, den Leuten einbleuen zu wollen, sie müssten Englisch lernen, weil die Filme so viel besser seien.
Wer kein Englisch kann, soll sich die Sachen um Gottes Willen auf Deutsch angucken. Besser 2 Gags verpassen als sämtliche Dialoge ...