Beiträge von ravn im Thema „Dark Ages von Board and Dice“

    Besser gesagt: Ich hätte gerne noch weitergespielt, weil wir nur in allerletzter Aktion jeweils einen Konflikt mit einem Mitspieler hatten und daraus entstand dann eine Art Ringtausch. Gewonnen habe ich nicht, war im Bereich des dritten Spielers und der Führende weit enteilt - weil am meisten Bonusaktionen genutzt in Kombination mit einem guten Rohstoffstart (Holz & Stein) und passende Technologiekarten ... einfach besser gespielt.


    Allerdings hatte ich ab gefühlten 2/3 des Spiels alle meine vier Technologieplätze belegt und meine Kriegskünste ebenfalls auf Bogenschütze und Reiter ausreichend gut ausgebaut (auf Level 2 und 3), so dass in der Kartenauslage eigentlich nur noch die Bogenschütze-2-auf-3 interessant war und alle Siegpunkt-Sonderkarten fernab Technologien. Da fehlte mir persönlich eine weitere Kartensorte, die ich hätte nutzen können.


    In Summe eine gute Partie, allerdings dann doch etwas mühsam zum Start und kleinteilig in den Aktionen mit zu viel Fokus auf die Kartenauslage (mit zu kleiner Schriftart und ohne Icons leider schlecht lesbar aus Entfernung) und die erreichbaren Rohstoffe. Somit ein Spiel, dass für mich irgendwie tiefgründiger sein könnte. Eventuell doch durch die Module?

    Hm, mir ist es eigentlich schon zu viel Euro bzw Optimierer! :/

    Ich lade dich gern zu einer “Therapiesitzung” bei mir ein, um dich davon zu kurieren… :crazy:

    Die hat er mit "Fortune and Glory" schon erfolgreich selbst bei mir praktiziert. Oder wie ich es gerne selbst nenne: W6-Das-Spiel. Eine sehr denkwürdige Partie damals gewesen.


    Und zu Dark Ages: Eigentlich fing das sich episch anfühlende Spiel gerade an, als meine zwei Partien zu Ende waren. Das ging dann am Ende arg schnell. Gestern dann über alle verbauten Städte, bevor ich über die Kulturleiste das Spiel selbst hätte beenden können.

    Wir haben mit der HRE-Version ohne weitere Module gespielt. Einzige Anpassung war eine Nahkampf-Einheit gegen eine Bogen-Einheit auszutauschen im Heimatgebiet zu Spielbeginn. Und alle Barbaren auf die "Anzahl der Barbaren"-Seite zu belassen, um das Kampfrisiko besser einschätzen zu können.


    Meine Erstpartie mit der Karl der Große Version hatte zumindest diese Privat-Aktionskarten im Nachziehstapel und war dadurch wesentlich asynchroner in den Mitspieler-Möglichkeiten. Fand ich gut, allerdings dominierten diese Privat-Aktionskarten dann auch stark das eigene Spielgeschehen, sofern man da gute Kombinationen hatte.


    Bei meiner "vanilla" HRE-Partie gestern hatte ich den Eindruck, dass vor allem der Rohstoffzugang und die vier potentiellen Technologie-Karten in ihrer Ausbaustufe den Spielverlauf formten. Und immer wenn eine Punktekarte in der Auslage auftauchte, began die Jagd danach, weil oftmals einfache rund 6 Punkte, die da abzugreifen waren.

    Und es stimmt wirklich, dass beim Prüfen des Versorgungslimits vor dem Einmarsch in ein feindliches Gebiet wirklich alle eigenen Einheiten auf dem Brett gezählt werden?


    Weil anfangs hat man ja nur 3-4-5 Versorgungskapazität und Gold ist eigentlich auch immer knapp, weil ebenso für Weiterentwicklung von Forschungskarten benötigt und für Einheiten-Upgrade und als fehlende Ressource. Bedeutet in Folge (nach meinen zwei Partien), dass man eher wenige Einheiten auf dem Feld hat und die eigentlich zum konzentrierten Angriff gegen Barbaren braucht und nicht einfach so mal mehrere Einheiten nur zur Verteidigung verteilen kann.


    Ab einem bestimmten Zeitpunkt des Spiels, wenn sich Gebiete näher kommen und mehr direkte Grenzen entstehen, besteht eigentlich immer das Risiko eines feindlichen Angriffs. Nur will man das wirklich? Weil wenn sich zwei bekämpfen, freuen sich die anderen Mitspieler, weil die dann später einfacher die Reste einkassieren und währenddessen konstruktiv aufbauen und stärken lkönnten. Krieg schwächt alle Beteiligten.


    So gut und faszinierend ich das Spiel finde, irgendwie kann es sich nicht entscheiden, ob es jetzt Konfliktsimilation oder Aufbauspiel sein möchte. Zudem ist der Spielstart ohne Zugriff auf Holz und Stein eher mühsam und umständlicher, da es für mich den Anschein hatte, Holz und Stein braucht man, um seinen Produktionsmotor ans Laufen zu bekommen. Es fehlte mir irgendeine Form von Handel - ob X:1 Tausch oder unter Mitspielern. Aber eventuell ist genau das die Herausforderung, mit den sehr knappen Ressourcen trotzdem was hinzubekommen.


    Oder braucht es doch die Module, um nicht ganz so träge und kleinteilig in den Aktionen zu wirken?


    Wer durch falsches Timing seiner Aktionen im Vergleich zu den Mitspielern bei diesen Bonusaktionen weniger zum Zug kommt, hat es eh schwierig. Ein geschenktes Holz oder eine eingesparte Aufrüst-Aktion kann einen Tempovorsprung bedeuten. Blöd nur, wenn die lieben Mitspieler einfach nicht so agieren wollen, wie vorab gedacht und stattdessen eher passen oder man alleine auf einem Aktionsstapel bleibt. Besonders den Anfang empfand ich als extrem kritisch - wenn es da gut läuft, ist dieser Vorsprung nur schwierig einzuholen. Denn Aufhol-Boni kennt das Spiel nicht, oder?

    Wie sieht eigentlich das Standard Geld und die Standard Ressourcen aus? Kann ich auf allen bisher gesehenen Bildern nicht entdecken.


    Und gibt es mehrere Anbieter für Deluxe Komponenten - Münzen und Ressourcen?

    Ich habe am Wochenende mit der West-Europa Edition eine Viererpartie mit drei Neulingen (mir inklusive) mitgespielt. Keiner von uns hat den ersten Kampf gegen die Barbaren verloren. Allerdings nur, weil wir vorab darauf hingewiesen worden sind, dass ein Kampf ohne eine numerische oder qualitative Übermacht reiner Zufall ist und ein absolutes Wagnis. So hatte ich vier Nahkämpfer und zwei Reiter sowie zwei Türme, bevor ich mich traute, erstmalig gegen drei Nahkämpfer-Barbaren anzugreifen. Ging fast schon zu problemlos. Dann kam irgendwann mein zweiter Kampf gegen die Barbaren und fast hätte ich die Bonuseinheit der Barbaren übersehen und im Endeffekt die Barbaren-Truppenstärke unterschätzt - ist nochmal gut gegangen. Ein Mitspieler ist allerdings mehrfach an dem zweiten Kampf gescheitert, es fehlten ihm da klar bessere Einheiten.


    Vieles kann man in einer Erstpartie noch nicht abschätzen. Deshalb waren wir eventuell sogar übervorsichtig vor dem ersten Kampf. Aber Dark Ages ist in meiner Wahrnehmung eh kein Spiel, bei dem ich den Anspruch hätte, es schon direkt in meiner Erstpartie zu durchdringen in all seinen Möglichkeiten. Und genau das gefällt mir an dem Spiel.


    Durchplanen und dann einfach machen, konnten ich eh nicht, dadurch änderte sich zu viel zwischen meinen Spielzügen. Viel mehr habe ich situativ gespielt, um Bonusaktionen abzugreifen, wo es wahrscheinlich war, aber ohne mich davon spielen zu lassen. Zudem bei uns der Kartendurchsatz recht hoch war. Wer da nicht aufmerksam bleibt und neue Karten in die eigenen Überlegungen einbezieht, hat es schwierig - zumindest war es bei uns so. Die kleingeschriebenen Texte der Karten machen es da leider nicht einfach, die von der entfernten Tischseite zu überblicken. Das ist auch mein einziger Kritikpunkt fernab der fehlenden beiliegenden Spielübersichten (kann man mit Selbstausdruck von BGG beheben): Ich hätte mir eine deutlichere Symbolsprache auf den Karten gewünscht, um auf einen Blick sehen zu können, ob neue Karten interessant sind für das eigene Spiel, um dann genauer in Augenschein genommen zu werden.


    Gutes Spiel und eine packende Spielpartie im Erstkontakt, die ich gerne vertiefen möchte durch Folgepartien.