Beiträge von MetalPirate im Thema „Brettspiel-Fundstück der Woche“

    Über ein paar Details aus dem Video könnte man sich sicher streiten. Aber weit über 90% davon stimmt IMHO und die Details sind auch gar nicht der entscheidende Punkt hier. Warum dieses Video von Actualol absolut sehenswert ist, ist die sich in fast jedem Punkt wiederspiegelnde Aufforderung, dass man immer kritisch bleiben muss und den Punkt erkennen sollte, wann man zu tief ins Loch gerutscht ist und dringend wieder rauskrabbeln sollte. Das allerdings wird in vielen Fällen nur funktionieren können, wenn man die Erfahrungen einmal selbst gemacht hat und nicht, wenn einem das irgendwer empfiehlt.

    Nein, im Ernst: Bei einem Prototyp ist es total egal, ob da solche Tippfehler drin sind, solange es die Spielbarkeit nicht beeinträchtigt, und danach sieht es hier nicht aus.

    Würde das eigentlich für einen unbekannten Autor genauso gelten oder sorgt das dann, anders als bei einem Stefan Feld, direkt für einen negativen Ersteindruck?

    In den nördlichen Bundesländern dürfte man davon wenig hören, aber in Hessen zum Beispiel läuft die Radiowerbung für Segmüller sowohl im HR als auch bei FFH. Die würde ich nicht als lokale, sondern als regionale Sender betrachten. Und zum Segmüller fährt man gerne auch mal, wenn man 1 Stunde Fahrzeit hat, weil das Angebot schon recht gut ist.

    An die Eröffnung des Segmüller-Möbelhauses in Weiterstadt (Nähe Darmstadt) kann ich mich noch erinnern. Damals habe ich noch in Frankfurt gewohnt. Das war damals ein RIESIGES Bohei zur Eröffnung. Muss ein enormer Werbeetat gewesen sein. Vorher war Segmüller in (Süd-)Hessen ganz genauso unbekannt wie Matze das aus Hamburger Sicht beschreibt.

    Der eine einzige NRW-Standort dürfte noch deutlich jünger sein und ich würde auch davon ausgehen, dass Segmüller in NRW nicht wirklich über "hat man mal gehört" rauskommt. Wenn überhaupt. NRW ist groß und da sind andere Möbelhäuser deutlich bekannter.

    Kein Brettspiel-Fundstück im engeren Sinne, aber ein Fundstück zur Spielewarenbranche und deshalb hier eher passend als unter "OT-Fundstücke".

    Ein Artikel in der FAZ über die Firma Schleich, deren Aufstieg in den letzten Jahren, Nachhaltigkeit und Prognosen für das Weihnachtsgeschäft (wo das eine oder andere dann auch für die Brettspiel-Branche gut übertragbar sein dürfte). Zumindest aktuell auch nicht hinter einer Bezahlschranke.

    Pony, Löwe, Tiger und Co.: Schleich will seinen Tieren ein zweites Leben geben
    Der Spielzeughersteller sucht einen neuen Materialmix für seine Figuren. Doch erst kommt ein schwieriges Weihnachtsgeschäft. An einen weiteren Umsatzrekord der…
    www.faz.net

    Ich würde nicht darauf wetten wollen, dass die Oberste Forumsleitung den Beitrag von Esit nochmal genauso verbannt hätte wie den von Kronshorst zuvor. Er stand ja auch schon eine gewisse Zeit drin, bevor es zur (IMHO bedauerlichen!) Selbstzensur kam. Vielmehr könnte die Verbannung von damals auch eine Überreaktion gewesen sein, die nicht nochmal so passieren würde. Schade, dass damals die Gelegenheit verpasst wurde klarzustellen, wo die offiziellen Grenzen liegen.

    Wenn es jetzt schon zur Selbstzensur kommt, tut das dem Forum jedenfalls nicht gut. Es gibt viele Nutzer dieses Forum, die es völlig richtig finden, potenziell toxische Streitereien zu verbannen, von mir aus auch in ein eigenes geschlossenes Unterforum, das sich leicht ignorieren lässt. Viele von diesen Nutzern können es aber nicht verstehen, wenn hier unter "Brettspiel-Fundstücke" weder ein Deutschlandfunk-Link noch der Hinweis auf eine Museumsausstellung, beides mit klarem Brettspiel-Bezug, genannt werden sollen, nur weil sich daraus rein theoretisch (und IMHO auch wirklich nur theoretisch!) etwas im RSP-Kontext entwickeln könnte.

    Und damit das hier nicht nur Off-Topic ist: Die Leute hinter den beiden Links, die der Zensur bzw. Selbstzensur zum Opfer gefallen sind, nämlich Lukas Boch und Anna Klara Falke, beide Wissenschaftler an der Uni Münster) stehen auch hinter dem offiziellen Research Day im Rahmenprogramm der Spielemesse in Essen ("präsentiert von BoardGame Historian") :

    Research Day ’22 – SPIEL Messe

    Spätestens das sollte hier als Fundstück okay sein; da kommt offen nichts mehr mit Religionsbezug vor. Und ich freue mich darüber, wenn Brettspiel-Szene, Wissenschaft und Ausstellungmacher aufeinander zugehen und gemeinsam Projekte realisieren! Und wenn da u.a. auch ein Theologe mitspielt... Solange der niemanden missionieren will: Herzlich willkommen! Wäre jedenfalls meine Einstellung.

    Häh?! Ein Deutschlandfunk-Link über einen Doktoranden aus Münster, der sich wissenschaftlich mit Brettspielen beschäftigt (incl. Audio von Uwe Rosenberg) wird hier wegen RSP gelöscht, nur weil Religion darin vorkommt?!

    Ich habe ja noch vollstes Verständnis, wenn eine eventuelle Diskussion darüber nur in RSP stattfinden dürfte (falls denn überhaupt jemand über die kaum vorhandenen und wenig strittigen religiösen Aspekte diskutieren wollte...), aber wenn solche Links zu hochwertigen Originalquellen mit Brettspielbezug nicht mehr bei "Brettspiel-Fundstücke" gepostet werden dürfen, finde ich das schon etwas traurig. :(

    Stört Dich an der Anleitung etwas?

    Ich bin zwar nicht direkt gefragt, aber für mich gilt: Ja. Nämlich dass dort mit dem Ziel der gesellschaftspolitischen Indoktrination von der offiziellen deutschen Rechtschreibung abgewichen wird (EDIT: und zwar in einem Maße, das über ein einfaches "*" deutlich hinausgeht), und dass das dann auf Kosten der Verständlichkeit geht, was IMHO das Hauptziel einer guten Spielanleitung sein sollte. Mehr darf dazu im frei zugänglichen Teil des Forums nicht gesagt werden und schon Zitate aus der Anleitung würden bloß einen Shitstorm bestimmter Leute, die ich auf "ignore" habe, provozieren.

    Ich bin gerade über diesen Artikel in The Atlantic gestolpert.

    Grundsätzlich freue ich mich über interessante Brettspiel-Bezüge. Gerne auch englisch. Aber bei

    Zitat

    [...] “Catan”—which was formerly called “Settlers of Catan,” and which also employs a colonist mechanism [...]

    habe ich hier aufgehört zu lesen. Das ist definitiv Stoff für alle, die das in RSP weiterdiskutieren möchten (ich nicht).

    Falscher Thread. Das gehört nach Bettspiel-Fundstück, nicht Brettspiel-Fundstück.

    ^^

    Ansonsten: Das ist (auch bzw. immer noch) ein kulturelles Ding. Da merkt man, dass die SO in Ostdeutschland zuhause ist. Was solche Dinge angeht, sind die "Ossis" wesentlich weniger verklemmt als wir "Wessis". Das war eine der wenigen Freiheiten, die sie hatten.

    Ich bin irgendwie ein wilder Mix aus diversen Stufen. Einerseits mag ich z.B. Holzinserts, Kartenhüllen und Pokerchips, aber andererseits habe ich exakt null meiner Spiele bei BGG bewertet, destruktive Legacy-Spiele lehne ich weiterhin aus Prinzip ab und sowas wie Tracken von Partien habe ich schon immer für unverständliches Nerd-Zeugs gehalten. Ich will doch spielen, nicht Spiele sammeln oder Spiele-Buchhaltung machen... :D

    Dennoch: Alles in allem eine treffende Charakteristik für verschiedene Entwicklungsstufen, die sicher viele durchgemacht haben. Ich hätte nur erwartet, dass am Ende noch irgendwas von dem kommt, was meiner Meinung nach der Hauptnachteil davon ist, wenn man schon 10 oder 20 Jahre Brettspiele spielt: es kann einen kaum mehr etwas wirklich begeistern, weil man einfach schon (zu?) vieles gesehen hat.

    Brettspiele sind für Fußball-Nationalspieler in ihrer Corona-Blase potenziell gefährlich...

    "Blödes Backgammon-Spiel": Hofmann und Halstenberg abgereist - kicker

    Zitat

    Doch Hofmann wurde positiv auf Corona getestet, Halstenberg als Kontaktperson 1 eingestuft - beide mussten abreisen. "Sie haben längere Zeit zusammengesessen", berichtete Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff und bestätigte, dass Halstenberg eine Brettspielrunde mit Hofmann zum Verhängnis wurde: "Das war leider ein blödes Backgammon-Spiel."

    Immerhin interessant, dass Fußballspieler Backgammon spielen. Sonst hört und liest man in der Regel nur von Spielkonsolen als Freizeitbeschäftigung.

    In diesem Falle aber gut, dass die das reine 2er-Spiel Backgammon gespielt haben und nicht zu neunt Siderische Konfluenz... ^^

    vielleicht sollten wir demnächst dann mal in einer Videokonferenz Diplomacy spielen

    Das dürfte problemlos funktionieren. Aber jetzt ist doch Weihnachtszeit! Das ist das Fest von Ruhe, Frieden, Stille und Besinnung. Da passt Diplomacy nicht so ganz... :D

    PS: Es gab hier bei Unknowns mal eine Unknowns-Diplomacy-Runde. Wöchentlich 1x Mail an den Organisator fjelfras . Wenn der Lockdown weiter geht, wäre es durchaus eine Überlegung wert, im neuen Jahr Teil 2 zu machen. Verhandlungen dann nicht mehr per Mail, sondern Skype, Zoom, Discord, etc.

    Gerade angekommen, in die Hand genommen, zum ersten Mal das Cover genau angeschaut und direkt gegrinst. Gab's das schon einmal? Ein Tier auf dem Cover mit klarer Anspielung auf den Autor des Spiels? Ein Lama mit Fliege! Das kann doch kein Zufall sein. Da kamen in meinem Kopf direkt die Bilder von Herrn Dr. Knizia im Lama-Kostüm bei der SdJ-Verleihung im letzten Jahr hoch...


    [Blockierte Grafik: https://cf.geekdo-images.com/imagepagezoom/img/LRv8O9OjJZsEREAPxb7_5fw4kb0=/fit-in/1200x900/filters:no_upscale()/pic5502804.jpg]

    Wenn etwas in diesem Ton formuliert ist und so vor Logik- und Orthografie-Fehlern strotzt, dann sortiere ich das für mich in eine gewisse Schublade ein und gut ist's. Warum sich dann noch darüber streiten, ob eine dumme Bemerkung mehr oder weniger sexistisch ist? Bringt nichts und macht nur unglücklich. Ansonsten gilt auch hier das berühmte Pratchett-Zitat: “Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.”

    Die Bibliothek wird einfach wie jedes Jahr nach der Nominierung alle drei SdJ-nominierten Titel bestellt haben, ohne irgendetwas Näheres über die Spiele zu wissen. Mit gewisser Wahrscheinlichkeit ist ihnen auch das destruktive Legacy-Konzept völlig unbekannt und würden sich über einen entsprechenden Hinweis bestimmt freuen, bevor der erste Entleiher das Spiel verbraucht hat.

    Mein Fundstück der Woche: ein ganz besonderes Kickstarter-Update, zur Belfort Anniversary Edition. Zum Hintergrund: Die Europäer haben inzwischen ihr Spiel, über ein Jahr verspätet, aber das US-Fulfillment ist wohl totales Chaos. Sicherlich auch maßgeblich durch Corona bedingt (Amazon ist wohl als Fulfillment Center für 3rd party Sachen eine Zeit lang komplett ausgefallen), aber ohne ausgeprägte Inkompetenz kriegt man so ein Chaos nicht hin -- und die Informationspolitik gegenüber den Backern ist, leider inzwischen TMG-typisch, wieder mal unter aller Sau.

    Jedesfalls gab's jetzt ein Update (im formalen Sinne) ohne Update (im inhaltlichen Sinne zum Spiel).

    TMG 10th Anniversary Edition Belfort with NEW content! by Michael Mindes » Daniel to be posting updates here from now on — Kickstarter

    Kompletter (!) Update-Text:

    Zitat

    Daniel to be posting updates here from now on


    I acknowledge that it's been 30+ days since the last big update.

    I will no longer be managing updates for this project. I have asked Daniel to post something here with regard to fulfillment.

    Daniel Hadlock ist "President" von TMG -- einem ehemals tollen Verlag, der in den letzten Jahren meiner Meinung nach ziemlich den Bach runter gegangen ist. Auch das KS-Management der Firma ist mit "zunehmend katastrophal" IMHO noch nicht allzu böse umschrieben. Trotzdem: so ein Update der Sorte "ich habe keine Lust mehr, soll der Chef doch selbst die Updates schreiben, bevor ich mir wieder irgendwelche Halbwahrheiten aus den Fingern sauge und meinen guten Namen auch noch aufs Spiel setze", das ist etwas, das ich so noch nicht gesehen habe.

    Ich wäre nicht allzu überrascht, wenn TMG zu den Unternehmen gehört, die die Corona-Pandemie nicht überleben werden. Das wäre ich auch vorher schon nicht gewesen (man erinnere sich an den Beteiligungs-Crowdfunder für die Firma), aber wenn jetzt sogar Seth Jaffee, den ich für einen sehr fähigen Redakteur halte, so ein frustriertes Statement raushaut, dann ist der Verlag noch mehr am Arsch als ich bisher gedacht hatte.