Beiträge von hellvet im Thema „Paleo (Hans im Glück, 2020)“

    Genau so. Die Spannung (auch für Nichtspieler) wird ja allein schon durch das Konzept der Kartenrücken sehr hochgehalten. "Ich habe hier einen Wolf, wollt Ihr nicht etwas weniger aufregendes machen und mich ggf unterstützen?" - "Ey, ich habe hier aber gleich drei rote Karten unter den kommenden 4, das schaffe ich vermutlich nicht alleine!"


    Einige Konzepte erfordern dann doch manchmal die Hilfe des erfahreneren Spielers, wie das "Helfen einer Karte". Aber meine oben erwähnte Flügelschlag-Haterin ist die erste, die nach dem Spiel immer dann fragt, wenn wir uns treffen. Dann möchte sie allerdings "Palermo" spielen :lachwein: .

    Paleo habe ich in diesem Jahr in meiner Freundesrunde eingeführt. Kurz zur Erläuterung, was diese Runde ausmacht. Bis vor einem Jahr alles Nicht- bis maximal Spielesammlungs"-SpielerInnen. Wissen aber aber, was ich in meiner Freizeit so mache und haben mich dementsprechend gelöchert. Habe dann mal Flügelschlag als Eintrittskarte in die Welt dessen, was Spiele heute können, vorgeschlagen. Gekauft. Dann beim nächsten dortigen Treffen nachgefragt - Spiel war noch in Folie.


    Wir haben dann Flügelschlag unter meiner Anleitung gespielt. Die eine Freundin konstatierte am Ende: "bitte nie wieder, zu komplex", nachdem ihr während des Spiels faktisch jeder Zug erklärt werden musste.


    Ein Vierteljahr später habe ich dann Paleo mitgebracht. Kurzum: alle waren derart angefressen von dem Spiel, dass sie mich ständig löchern, wann wir denn wieder spielen.


    Soweit zur Vorgeschichte. Meine Feststellungen waren folgende:

    • Regellesen ist vermutlich die größte Einstiegshürde für die meisten SpielerInnen, Das sagten auch die beiden aus besagtem Freundeskreis, die inzwischen selbst auf Spielesuche gehen. Die für uns Unknownies selbstverständlichen Floskeln sind oft ein Buch mit sieben Siegeln.
    • Videos, wie von Dir vorgeschlagen, verschicke ich auch gerne, habe aber unterschiedliche Erfahrungen, was die Aufmerksamkeit der Neu-Spielenden angeht, gemacht. Vielleicht etwas anschaulicher als Regeln (je nach Regelwerk), aber immer noch nicht optimal für jeden.
    • Am besten finde ich sich mit den Spielern zusammensetzen, den Aufbau erstmal selbst erledigen, das Grundkonzept und die wesentlichen Aktionsmerkmale durchgehen und dann loslegen (was koop ja auch durchaus problemlos ist).
    • Paleo hat schon eine spezielle Regel, die, wenn man sich auskennt (!), ganz ok ist. Für Nichtspieler ist sie nicht ausreichend strukturiert.
    • Wie mein Beispiel oben zeigt, ist man in Paleo aber nach wenigen Minuten so drin, dass das Spiel wirklich flutscht. Das Wasser mag kälter sein, als bei anderen Spielen, dessen Temperatur liegt aber nach kurzer Zeit im Komfort-Bereich, wenn man hineingesprungen ist.