Beiträge von annatar im Thema „Kennerspiel des Jahres aus Sicht „der anderen“ oder: Wie schwer sind Anleitungen?“

    Manchmal erschreckt es mich irgendwie schon, wie gross die Hürde für (aus unserer spielerfahrenen Sicht) einfache bis mittelschwere Spiele für die spielerisch wenig ausgebildete "Normalbevölkerung" offenbar doch ist.

    Haben wir da verschrobene Erwartungen? Ist es wirklich so schwierig ohne eine gewisse "Vorbildung" im Regeln lesen und verstehen? Oder ist der Anspruch heutzutage, alles sauber zum Konsumieren vorgekaut zu bekommen (im Ideallfall ohne das Zutun einer eigenen geistigen Verständnis-Leistung), wirklich so hoch?

    Abgesehen von meinen eigenen Erfahrungen mit anderen Nichtspielern, kann ich mich noch gut an vor ein paar Jahren erinnern, als ich selbst einer war...


    Da ging es mir mit meiner spieleverrückten Freundin genauso. Die beschenkte mich mit "Der Pate" weil ich den Film mag und ich hatte wenig Lust mir diese furchbar komplizierte Anleitung an zu tun. Es wurde dann eine handvoll mal gespielt, aber ohne jegliche Motivation von mir. Ich war von Videospielen gewöhnt die Dinge erklärt zu bekommen und Skat, Doppelkopf und Co, kannte man halt schon seit Schulzeiten. Ein weiteres Spiel von ihr, spielte ich dann überhaupt nicht mehr, weil mir die Regeln so schwierig vorkam. Für die Neugierigen : es handelte sich um Village :whistling:


    Die Hürde ist wirklich erstmal hoch. Motivation finden, Regeln verstehen und sich über einen längeren Zeitraum konzentrieren, den ganzen Kram aufbauen, evtl. sortieren vorher, bei Regelfragen im Internet suchen und dann auch noch je nach Spiel eigenverantwortlich Entscheidungen treffen.


    Dann kam über meinen Ex-Chef ne feste Axis&Allies Runde in Gange. Das hatte mich interessiert, aufgrund Thema und dem Event/Wettkampfcharakter, deswegen war ich dabei. Das wollte meine Frau aber nie mit mir spielen =O So hatte sie sich das nicht vorgestellt, hehe.

    Wenn man aber erstmal angefixt ist und nicht jedes Wochenende ne Partie A&A Global zustande bringt, dann muss man auf Ersatzstoff ausweichen. Also irgendwann doch mal Village angeschaut, zusammen gespielt, langsam die Zusammenhänge begriffen und Hilfe, Spaß gehabt.


    Lange Rede kurzer Sinn, ich denke die Motivation muss von innen kommen. Sprich das Thema muss so ziehen, das man sich die Mühe macht sich die Anleitung zu erarbeiten. Wenn man dann schon ein paar Sachen kennt, dann geht man auch in Vorleistung weil man weiß das es sich lohnt. Eigentlich wie beim Hund und dem Leckerli.