Wir haben gestern eine kooperative 4er Runde gespielt, mit Miniaturen und der Alliances Erweiterung.
Grundsätzlich sieht das ganze auf dem Tisch recht hübsch aus. Der Tower macht auf den ersten Blick etwas mehr her, als sein 80er Gegenpart. Die Miniaturen braucht man nicht, anders als bei Mansions of Madness störten sie mich hier aber nicht.
Im Kern bietet Return nix wirklich neues, was man nicht aus Titeln wie Pandemie, Defenders of the Realm oder Arkham + Eldritch Horror kennt, sprich das ganze ist ein Ressourcen und Threat Management.
Ich persönlich empfand das Spiel als unterhaltsam, wenn auch auch als zu lang und mit zuviel Downtime (was aber primär an meinen Mitspielern lag). Allerdings war ich auch derjenige, der den Endboss im Alleingang gelegt hat. Ich kann nicht wirklich beurteilen, ob meine Mitspieler ihr Königreich schlechter gemanagt haben als ich, oder ob meine Kombi aus Orphaned Scion und Diebesgilde einfach stärker war. Zudem bekam ich früh im Spiel einen völligen OP Gegenstand, der mein Spiel in den Easy Mode verwandelte: Robes of the last Sultan. Damit konnte ich Gegner für drei Einfluss vom Spielfeld kicken, was mir viel Zeit gab, meine Gilde und meine Ausrüstung zu entwickeln, da ich für das Besiegen der Gegner keine Kampfaktionen oder wertvolle andere Ressourcen opfern musste.
Insbesondere der Besitzer des Spiels war angesäuert, weil er praktisch nichts zum Sieg beitragen konnte. Er war pausenlos damit beschäftigt, sein Königreich vor dem Untergang zu bewahren. Eine ähnlich frustrierte Erfahrung kenne ich nur aus Waste Knights, wo man durch einen schlechten Start einfach nicht aus dem Quark kommen kann.
Der Endgegner war eine kleine Enttäuschung. Mit meinen 40 Soldaten, 14 Spirit, sieben Treasures (dank des Happy Hippo) und 10 Advantage, sah der gute keinen Stich. Nach rund drei Stunden Spielzeit, war das geradezu antiklimatisch.
Die App hat nicht gestört, sie nimmt den Spielern viel Verwaltungsarbeit ab.
Fazit: Das Spiel ist ganz nett und kann in der richtigen Runde auch Spaß machen. 250 € ist es meines Erachtens aber nicht wert, dafür bekomme ich die drei Pandemie Legacy Kästen und einiges mehr. Das Spiel kann sich ordentlich hinziehen, insbesondere wenn die Mitspieler ihre Züge nicht vorplanen. Ich war in der Regel in zwei Minuten durch, meine Kollegen haben oft das vierfache gebraucht (tatsächlich veröffentlicht die App nach Spielende eine coole Statistik über das Geschehene). Zwar können die Events der eignen Planung immer mal wieder einen Strich durch die Rechnung machen, aber im Kern gibt es eigentlich unter den möglichen Aktionen oft einen Königsweg.
Ein anderes Problem sehe ich in der Balance. Die meisten Treasures waren sehr situativ, andere schlicht WOW. Auch die Gilden schienen mir unterschiedlich stark zu sein.
Der Turm ist am Ende eher eine Enttäuschung. Er wirft die Totenköpfe raus, macht ein wenig Licht und Geräusche. Den ursprünglichen Coolness Faktor des ersten Dunklen Turms, eines Omega Virus oder des Electronic Detectives erreicht er leider nicht. Auch wirft er am Ende des Spieles die noch im Turm befindlichen Totenköpfe nicht raus, was zu nervigem Schütteln führt. Das der Schachteleinsatz keinen Platz für die Karten in den teuren Custom Sleeves bietet, lasse ich mal unkommentiert.
Auch wenn mein Bericht vielleicht sehr negativ rüber kommt, würde ich gerne einmal die Version spielen, wo man gegeneinander antritt.