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Original von Tarewan
Naja, vielleicht täusche ich mich auch und es liegt einfach am Internet, das ja auch erst in den Jahren nach "Catan" seine heutige Breitenwirkung entfaltet hat - und ich musste es früher einfach nicht so oft hören.
Ich glaube, dass ist der bessere Angriffspunkt. Durch das erhöhte Aufkommen von Videospielen mussten sich die Brettspiele ja irgendwie hervortun. In der Regel wird das dadurch gerechtfertigt, dass man hier "miteinander" spielt und so auch seine soziale Kontakte pflegt.
Interessant ist natürlich, dass das nun manche Leute auch für Spiele wie WoW in Anspruch nehmen, aber das ist ein anderer Schauplatz...
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Original von Tarewan
Wie dem auch sei - meiner Ansicht nach gibt es in vielen der genannten Spiele durchaus Interaktion. Sie ist vielleicht versteckt, aber sie ist da.
Das sehe ich ähnlich, ich kenne glaube ich kaum ein Spiel, wo keine Interaktion stattfindet. Leider kenne ich die meisten deiner Beispiele nicht, aber auch bei Runebound scheint es ja Interaktion zu geben, z.B. durch einen gemeinsamen Kaufvorrat.
Ob das nun wenig oder viel Interaktion ist, hängt dann natürlich auch maßgeblich davon ab, ob dieser Vorrat wichtig und interessant genug ist. Allgemein formuliert, wie viel des Spiels sich eben darum dreht (Spielzeit, Spielziele, usw.).
Das scheint bei Runebound nicht sonderlich viel zu sein...
Nehmen wir als Gegenbeispiel Ra oder Metropolis. Dort geht es auch um einen gemeinsamen Vorrat auf den Gebote gemacht werden. Bei Ra sind das Plättchen die nachher gewertet werden und bei Metropolis Bauplätze. Beide Spiele würde ich als sehr interaktiv bezeichnen, zumindest bei wenigen Mitspielern
(sollte es mal Ra mit 1000 Spielern geben, mag das wieder anders aussehen...).
Leider fällt mir gerade kein Spiel ein, das einen gemeinsamen Vorrat hat aus dem man sich einfach etwas wegnimmt wenn man am Zug ist und was sich hauptsächlich um diesen Vorrat dreht, was ich nun mit "großer Interaktion" küren würde, so dass man argumentieren könnte, dass es hier eher an den Auktionen liegt, als an der Rolle im Spiel. (Leider ist auch Le Havre kein Gegenbeispiel)
Vielleicht kann mir ja jemand im Forum aushelfen?
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Original von Tarewan
Gerade bei Agricola fällt oft ein "da wollte ich jetzt hin". Was daran weniger interaktiv sein soll als dem Nachbarn mit einem Haufen Landsknechte den Bauernhof abzufackeln oder mal eben mit ihm 2 Getreide gegen 1 Gemüse zu tauschen, verstehe ich nicht wirklich
Naja, Agricola ist für mich auch kein Musterbeispiel an Interaktivität. Das liegt für mich auch daran, dass ich es nicht aktiv gegen meine Mitspieler spiele sondern nur für mich. Ich versuche meine Punktzahl möglichst zu optimieren - die Mitspieler sind da nur Störfaktoren für meine Aktionswahl.
Anders sähe es aus, wenn ich versuchen würde mehr Punkte als meine Mitspieler zu machen - aber gerade das macht mir Agricola in der Regel durch seine Flexibilität sehr schwer, da ich nicht weiß was meine Mitspieler noch an Karten ausspielen.
Ich denke, die meisten werden es ähnlich wie ich sehen und dementsprechend Agricola eher weniger Interaktion zubilligen.
Das gleiche Prinzip, mehr Punkte als der Mitspieler zu haben, gibt es bei Go. Hier ist es jedoch sehr interaktiv...
Wie ich oben versucht habe meine Sichtweise zu erläutern halt auch von dem Spiel, dem Kontext und vielen anderen Dingen ab. Wobei Zweipersonenspiele ja immer eine gewisse Sonderrolle einnehmen.
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Original von Tarewan
"Downtime" ist für mich Zeit, in der ich nichts sinnvolles tun kann. Ich "tue" aber auch was, wenn ich meinen Zug planen kann oder wenn mich die Aktivitäten des Spielers am Zug interessieren, weil sie für mich von Belang sind.
Dazu muss ich überhaupt nicht am Zug sein. Richtige "Downtime" gibt es für mich nur in Spielen, wo ich aufs Klo gehen kann, wiederkomme und nicht frage, was ist passiert, sondern einfach meinen Zug mache, sollte ich denn schon wieder dran sein.
In dem Punkt kann ich dir eigentlich nur voll zustimmen.
Eine kleine Anmerkung: Mitspieler, die während des Zuges des Gegners schonmal den eigenen überlegen, das ist wahrlich sein Segen wie er überall vorkommen sollte!
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Original von Tarewan
Ein "Mehrpersonen"-Solitär kann mich genauso fesseln wie ein Spiel, das meine ständige direkte Aktivität fordert.
Auch hier stimme ich dir vollkommen zu, allerdings ist das wohl gemeinsame Spielinteresse.
Das kann man ja anders sehen.