Beiträge von yzemaze im Thema „On Mars“

    [Kopie aus 06.01.-12.01.2020]


    Erstpartie bei einem Spieletreffen:

    Eine gute Vorbereitung ist das A und O einer erfolgreichen Kennenlernrunde, insbesondere bei Brechern von Lacerda … Wir haben es trotzdem versucht – und geschafft. Es hat nur ein wenig länger gedauert als wünschenswert gewesen wäre ;) Wirklich ärgerlich war, dass ich es problemlos auf der Hinfahrt hätte vorbereiten können, wenn ich geahnt oder gewusst hätte, dass es (dank Bestellung bei Philibert) vor Ort sein könnte *narf* So waren es nach einmaliger nächtlicher Regellektüre (Danke, Klaus!) gute 15 Minuten Aufbau, 90 Minuten Erklärung und zu viert 5,5 Stunden Bruttospielzeit, d. h. mit kleineren Pausen, Regelklärungen, Diskussionen und auch längeren gemeinsamen Zugoptimierungen. Das liest sich grausam, war aber erstaunlicherweise zu keiner Zeit langweilig.

    Der wider Erwarten halbwegs passable Einstieg ist mit Sicherheit in Teilen auch der exzellenten Anleitung zu verdanken. Als Nachbereitung habe ich sie (wie gewohnt) selbst gelesen und war äußerst angetan. Ein derart komplexes Spiel verdient, ja braucht eine solche Anleitung. Gut, dass hier mit Paul Grogan (Gaming Rules!) ein ausgewiesener Experte verantwortlich zeichnete. Die Anleitung dürfte so auch dazu beigetragen haben, dass wir trotz eher widriger Umstände erstaunlicherweise wenige und zudem recht unbedeutende Regelfehler begingen. Nach dieser Partie und eigener Regellektüre bin ich auch ziemlich sicher, dass sich On Mars mit ein wenig Übung und je nach Rezipienten in 30 – 45 Minuten erklären lässt und in 1 h + 30 min / Nase gut spielbar sein sollte. Mein Antrieb, es erneut zu viert zu spielen, ist dennoch eher gering, weil ich davon ausgehe, dass der Sweetspot bei 3 liegen wird. Das werden dann hoffentlich weitere Partien unter Beweis stellen. Auch wenn es ein wenig voreilig sein und angesichts einer fünfseitigen Quick Summary [sic!] gar vermessen klingen mag, bin ich nach dieser Partie recht positiv gestimmt, dass sich On Mars leichter erklären lässt als z. B. Kanban und der Wiedereinstieg nach einer Pause auch aufgrund der guten grafischen Gestaltung ebenfalls leichter fallen wird. Obwohl es per se etwas umfangreicher ist und die thematische Integration wahrlich wenig Unterstützung leistet, erscheint es mir trotz mehrerer Subsysteme leicht eingänger zu sein.

    Den spielerischen Gehalt von On Mars vermag ich nur bedingt einzuschätzen, da unsere Partie von wahrscheinlich eher kläglichen Versuchen geprägt war, die mannigfaltigen Möglichkeiten des Spiels möglichst geschickt zu nutzen. Je weiter wir voranschritten, desto mehr fielen uns suboptimale bzw. kaum synergetische frühere Züge auf. Damit hätte ich zwar in der ersten Partie nicht unbedingt gerechnet, recht opak blieb es aber trotzdem. Ich gehe davon aus, dass sich schon mit ein wenig mehr Erfahrung deutlich zeigen wird, wie mies wir gespielt haben. (Der Sieg ging mit 97 Punkten + Tiebreaker weg.) Ich freue mich jedenfalls auf weitere Runden:)