Beiträge von utechle im Thema „06.01.-12.01.2020“

    Am Dienstag habe ich mein erstes PnP fertiggestellt und am Mittwoch gleich mit Hessbert84 ausprobiert: #18TE von Herbert. Wie versprochen hier nun der Spielbericht:


    Unsere 18xx-Erfahrung hat sich bislang auf 18Lilliput beschränkt. Zu zweit haben wir drei Partien absolviert, dazu noch eine Partie zu dritt sowie zwei Solopartien meinerseits. Das Spiel, ein einfaches 18xx gepaart mit Euro-Mechanismen, ist meiner Ansicht nach ein super Einstieg. Doch als Zuhörer der ersten Stunde des Derailed-Podcasts wusste ich, da geht noch viel mehr. Wir hatten zuvor auch schon einmal in 1830 reingeschnuppert, doch für einen Abend unter der Woche ist es zu lang und zu zweit war es nicht wirklich prickelnd. 18CZ wäre noch zur Wahl gestanden. Habe sogar mal die Einsteigervariante (nur Eisenbahnbetrieb, d.h. Streckenbau, Lokkauf und Einnahmen einfahren) mit meinen beiden Jungs (9 und 11 Jahre alt) gespielt (die wollten gleich nochmal :klatsch:). Hat wohl auch eine gute 2-Spieler-Variante mit einem Bot als dritten Spieler (weswegen ich es mir zugelegt habe), aber das war mir für den Einstieg dann doch zu komplex, da in meinen Augen 18CZ ansich schon viel zusätzliches Regelwerk bzw. -abwandlungen mit sich bringt. 18Chesapeake, das hier und da schon als das Gateway-18xx schlechthin in Aussicht gestellt wird, habe ich letztes Jahr auch gleich auf Kickstarter unterstützt, kommt jedoch erst im Februar.


    18TE kam da gerade recht. In der Spielregel steht einleitend:

    Zitat

    Es ist ein einfaches 18xx Spiel für 2-3 Spieler. Es verwendet in 18xx Spielen übliche Mechanismen und reduziert diese auf das Wesentliche. Ziel ist es, ein vollständiges 18xx zu zweit in einer Spielzeit von unter 2 Stunden zu ermöglichen.

    In 18TE gibt es fünf Gesellschaften, die im Laufe des Spiels nacheinander gegründet werden können, indem das erste 30 %-Zertifikat unter den Spielern versteigert wird. Außerdem hat jede Gesellschaft nicht nur einen Heimatbahnhof, der wie üblich den Start des Streckennetzes vorgibt, sondern auch ein Streckenziel, bei dessen Erreichen ein Bonus ausgeschüttet wird. Hessbert84 hatte das Erstkaufsrecht und begann mit der KHS, die ihn einmal quer über die Karte von Osnabrück nach Rheine führte. Ich hatte es auf die nachfolgende KWE abgesehen, deren Streckenziel mit Start in Münster am linken Kartenrand entlang ebenfalls Rheine war. Diese Strecke versprach mit ihrem vergleichsweise kurzen und günstigen Streckenverlauf sowie zwei Städten dazwischen schon früh hohe Einnahmen abzuwerfen, was sie dann auch tat. Ich hatte bald die maximal möglichen 70 % der Anteile an der KWE und Hessbert84 sicherte sich die restlichen 30 %. Der Aktienkurs der KWE ist somit von Beginn an rasch gestiegen, da nicht nur 100 % der Anteile in Spielerhand waren, was den Aktienkurs am Ende der Aktienrunde auf der Aktienkurstabelle um ein Feld nach oben steigen lässt, sondern auch die Einfuhrergebnisse schon bald über dem Aktienkurs lagen, was wiederum dazu führt, das der Aktienkurs um ein Feld nach rechts steigt. Insgeheim dachte ich mir, dass wenn es so weiter geht, das Spiel nicht lange dauern wird, da bei Erreichen des höchsten Kurswertfeldes das Spielende eingeläutet wird. Und der Gesichtsausdruck meines Gegenübers zu diesem Zeitpunkt hat mich in meiner Einschätzung bestärkt :pleased:


    Den Rest des Spiels habe ich dann aber ganz schön versemmelt. Hessbert84 holte sich als nächstes die CME und ich bin bei der TWE eingestiegen. Im Gegensatz zur KWE habe ich die TWE nie richtig zum Laufen gebracht - mein Streckenbau war einfach nur grottig. Hinzu kam dann noch der ein oder andere Schnitzer :mauer:. Hessbert84 hingegen hat geschickt den Aktienkurs der KWE ausgebremst, indem er nach und nach seine 10 %-Anteile verkauft hat, was den Aktienkurs jedes Mal fallen ließ. Außerdem hat er nach und nach sein Streckennetz ausgebaut, was sich zunächst einmal nicht in den Einfuhrergebnissen widerspiegelte. Mit den 4er-Loks am Start konnte er dann jedoch von jetzt auf nachher seine Strecken voll ausfahren und dadurch einen riesen Einkommensvorsprung erreichen. Von da an gab es kein Halten mehr. Erfahrene 18xx-Spieler hätten kurze Zeit später wohl gesagt "Das war's dann!" und das Spiel abgebrochen. Wir haben es noch durchgezogen und am Ende stand es 4.416 zu 5.948 - das war mehr als deutlich. So sah's am Ende aus:



    Wow, was für ein Spielerlebnis! Etwa drei Stunden haben wir für unsere erste Partie benötigt und wir waren beide begeistert. Die Tage danach habe ich noch viel über die Partie nachgedacht und ich hätte da auch schon Ideen für die Herangehensweise bei der nächsten Partie, die hoffentlich in Kürze folgen wird. Und das ist ja erst der Anfang. 18TE will weiter erkundet werden. 1830, 1846 und 18CZ stehen schon im Spieleregal. 18Chesapeake, 18MEX und 1861/1867 wurden letztes Jahr schon gebacken, 1849 war mein erster Pledge dieses Jahr und 1889 habe ich natürlich seit der ersten Ankündigung im Blick ;) Man sieht, ich bin angefixt. Dazu kommen dann passenderweise noch die Iron Clays, auf die ich mich ganz besonders freue. Bleibt nur noch zu hoffen, dass 18xx auch immer mal wieder auf den Tisch kommt.